PANDORA (Shadow Warriors). Stephen England

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PANDORA (Shadow Warriors) - Stephen England Shadow Warriors

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antwortete Tancretti. »Aber dafür benötige ich Ersatzteile aus Mosul.« Er sah auf die Uhr. »Uns bleibt nur noch eine Stunde bis zum Start der Mission.«

      Harry nickte schweigend und wog seine Möglichkeiten ab. Keine davon erschien ihm vielversprechend.

      Dann sprach Tancretti weiter: »Wir könnten immer noch den Pave Low nehmen.«

      »Nein«, gab Harry scharf zurück und sah zu dem Colonel hinüber. »Ich dachte, ich hätte es Ihnen heute Nachmittag bereits erklärt. Washington wünscht absolut glaubhafte Bestreitbarkeit bei dieser Operation. Den Pave Low zu benutzen, würde das gefährden.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe meine Befehle.«

      Dann suchte er Tancrettis Blick. »Was glauben Sie, wie er überhaupt hineingelangen konnte?«

      »Keine Ahnung«, erwiderte Tancretti schulterzuckend. »Wir müssen über zwanzig Kilometer Sicherheitszaun bewachen. Meine Männer sind nicht besonders dicht verteilt.«

      »Und die wenigen, die Sie haben, können ihren Job nicht richtig erledigen!«, blaffte Harry ihn an. »Eines dieser Kinder ließ mich heute Nacht bis auf anderthalb Zentimeter an sich heran, bevor er mich anhielt. Ich hätte ihm ein Messer zwischen die Schulterblätter jagen können, bevor er gewusst hätte, wie ihm geschieht.«

      »Sie lernen noch. Aber es sind schon des Öfteren Saboteure durchgeschlüpft. So geht es in diesem Land eben zu, Colonel

      Harry trat noch einen weiteren Schritt auf ihn zu und sein Gesicht verfinsterte sich wie die Nacht um sie herum. »Mir ist ehrlich gesagt egal, wie es Ihrer Meinung nach hier zugeht, Tancretti. Vielmehr würde mich interessieren, wieso ein gewöhnlicher Null-Acht-Fünfzehn-Saboteur ausgerechnet das älteste Fluggerät auf dieser Basis sabotieren sollte. Das ergibt keinen Sinn. Sie haben hier Millionen von Dollar an Hardware herumstehen und dieser Mann schleicht bis mitten in die Basis hinein, um dort das einzige Luftfahrzeug außer Kraft zu setzen, das für niemanden von Nutzen ist – außer für uns. Für unsere Mission. Die Mission, die in einer Stunde hätte starten sollen.«

      Er sah sich um, musterte die Gesichter seiner Teammitglieder und die des Air-Force-Personals, welches sich hinter Tancretti zusammengeschart hatte. »Irgendjemand wusste davon …«

      

       NCS-Einsatzzentrale, Langley, Virginia, 16:08 Uhr Ortszeit

      Eine Stunde. Eigentlich sogar weniger als eine Stunde. Einundfünfzig Minuten und fünfundzwanzig Sekunden, um genau zu sein, dachte Bernard Kranemeyer, während er seine Uhr mit der Zeit in Bagdad abglich. Dann würde die Operation TALON beginnen.

      Ein Computer hatte diesen Codenamen zufällig für diese Operation ausgewählt, aber die Wahl hatte ein Grinsen in die Gesichter von Kranemeyer und dem DCIA gezaubert. Eagle Claw – Adlerklaue – so hatte der Codename für die letzte Geiselbefreiungsmission im Iran geheißen. Und Talon, also ›Fang‹, war die korrekte Bezeichnung für die Krallen eines Raubvogels.

      Für einen kurzen Moment hatten die beiden überlegt, den Namen zu ändern, um zu verhindern, dass irgendjemandem die Parallelen auffallen würden. Aber schließlich hatten sie es dabei belassen. Vielleicht war es ein Omen.

      Ein rotes Licht begann an seinem Telefon zu blinken. Ein Anruf. Er nahm den Hörer ab und wartete schweigend, bis sich die Verschlüsselung aktivierte.

      »Kranemeyer.«

      »Boss, hier ist Nichols. TALON ist abgeblasen.«

      Die Nachricht ließ den DCS beinahe aus seinem Sessel springen. »Was?«

      »Wir hatten vor dreißig Minuten einen Eindringling auf der Basis. Er sabotierte den Helikopter, den wir für TALON benutzen wollten.«

      »Wie kam er auf die Basis?«

      »Das wissen wir nicht«, antwortete Harry mit einem Blick in die Runde. »Colonel Tancretti meint, dass er den Hubschrauber in zwölf Stunden reparieren könnte. Ich schlage daher vor, TALON auf morgen Nacht, 0100 zu verschieben.«

      »Dann haben Sie aber nicht mehr das Wetter auf Ihrer Seite«, stellte Kranemeyer mürrisch fest.

      »Ich weiß. Aber ich habe keine andere Wahl.« Harry entfernte sich von der Gruppe, schob die Tür zum Hangar auf und trat ins Dunkel. »Ich habe da ein Problem, Boss.«

      »Welches?«

      »Jemand auf dieser Basis spielt ein doppeltes Spiel. Ich weiß nur nicht, ob es einer von den Air-Force-Typen ist oder jemand aus dem Einsatzteam.«

      »Aber wieso?«

      »Der Saboteur drang bis ins Zentrum der Basis vor, um dort das älteste Fluggerät zu beschädigen. Kommt Ihnen das nicht auch seltsam vor?«

      »Ja, das tut es. Sie glauben, jemand wusste, dass Sie vorhatten, den Huey zu benutzen.« Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.

      »So ist es.«

      »Vergessen Sie Ihr Team«, erklärte Kranemeyer mit Nachdruck. »Die wurden alle gründlich überprüft. Wir wissen alles, was es über jeden Einzelnen von ihnen zu wissen gibt – Sie eingeschlossen. Und Sie kennen Ihr Team so gut wie kein anderer.«

      »Über sie mache ich mir auch keine Sorgen«, erwiderte Harry mit eisern klingender Stimme, die klar machte, worauf er anspielte.

      »Sie haben den Iraner im Verdacht, was?«

      Kranemeyer hatte es ausgesprochen, laut und deutlich. Und es schien ihn zu verärgern.

      »Meinetwegen könnte er auch Mitglied der weiblichen Fliegerstaffel sein. Ich habe noch nie zuvor mit ihm zusammengearbeitet. Natürlich mache ich mir da meine Gedanken.«

      »Er ist sauber, Harry. Vergessen Sie’s.«

      »Was ist mit seinen Eltern? Was wissen wir über sie?«

      »Seine Eltern sind während der Revolution '79 geflohen. Sie leben in Dayton. Das FBI hat sie sechs Monate lang überwacht, bevor wir seiner Bewerbung zustimmten. Sein Onkel ist ein örtlicher Imam, aber keiner von ihnen war je auch nur im Ansatz in etwas verstrickt, was uns Sorgen bereitet hätte.« Der DCS schwieg für einen kurzen Augenblick. »An Ihrer Stelle würde ich mich unter Tancrettis Flyboys umsehen.«

      »Das werde ich.«

      »Vierundzwanzig Stunden, Harry. Lassen Sie mich wissen, falls sich noch etwas ereignen sollte.«

      Kranemeyer tippte auf eine Taste seines Telefons und wartete geduldig, bis die Leitung frei war. Irgendetwas lief gehörig schief, so viel war klar. Und es gefiel ihm nicht.

      »Nicole«, sagte er. »Geben Sie mir den DDST.«

      »Sofort, Sir.« Wenig später hatte er den Deputy Director der wissenschaftlich-technischen Abteilung der CIA in der Leitung.

      »Hallo, Scott«, begrüßte ihn Kranemeyer mit ruhiger Stimme, in der nichts seine innere Anspannung verriet.

      »Schön von Ihnen zu hören, Barney«, antwortete Scott Hadley, der über den Anruf einigermaßen erstaunt zu sein schien. »Was kann ich für

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