Casamento em família. Joan Hohl
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Читать онлайн книгу Casamento em família - Joan Hohl страница 16
„Pressen, pressen!“, schrie Seldit geradezu und Marietta legte all ihre Energie in ihren Unterleib, sie presste und presste, aber Klaus-Jarmo ließ sich Zeit, der Geburtsvorgang zog sich in die Länge. Es trat eine Pause in dem kraftaufwändigen Vorgang ein, Marietta nutzte diese Pause und legte sich erschöpft zurück, es war mitten in der Nacht, ich sah auf die Uhr, es war drei. Seldit und ich sprachen über die Pause, die gerade eingetreten war und Seldit erläuterte, dass eine solche Pause geradezu typisch wäre, sie kannte das von vielen anderen Geburten, wüsste aber auch, dass es danach umso heftiger wieder losginge, gleichzeitig signalisierte diese Pause aber, dass der Hauptteil der Kontraktionen, die die Drehung des Fötus bewirkt hatte, vorüber war, es käme dann wirklich auf das Pressen an, das sagte Seldit Marietta und sie war trotz all der Anstrengung gefasst und eigentlich auch guten Mutes, ich wusste immer, dass Marietta eine starke Frau war, aber so ein Geburtsvorgang war ja die natürlichste Sache der Welt, hieß es immer. Wenn man aber Zeuge dieses Vorganges war, entlarvte man diesen Spruch doch schnell als Phrase. Die Frauen redeten nach der Geburt nie über das Martyrium, das sie durchlebt hatten, weil mit dem Erscheinen des Kindes die Karten völlig neu gemischt wurden und der Schmerz wie weggeblasen war, die Geburt verdrängte die Erinnerung daran. Wir aßen und tranken eine Kleinigkeit, Marietta lag ermattet auf dem Sofa, ich führte ihr das Saftglas an den Mund und sie nippte daran, essen wollte sie gar nichts. Die Pause dauerte ungefähr eine Dreiviertelstunde als die Geburt in ihre Endphase ging, die unser aller volle Energie erforderte. Seldit schrie Marietta an, dass sie pressen müsste, sie müsste so stark pressen, wie sie es vermutlich noch nie vorher getan hätte und Marietta legte sich ins Zeug, ihr Gesicht war entstellt, sie beugte sich nach vorn und gab orgiastische Schreie von sich. Ich dachte, warum eine Geburt mit soviel Leiden verbunden war, ein Leiden, das eher an den Tod denken ließ?
Der Kampfeswille war Marietta ins Gesicht gezeichnet, woher schöpfte sie nur die Energie, die sie immer noch freisetzte? Es war inzwischen 4.30 h geworden, die Nacht wäre bald vorbei gewesen, wo blieb Klaus-Jarmo nur? In diese Zeit fiel eigentlich immer meine absolute Tiefschlafphase, davon konnte in dem Moment natürlich nicht die Rede sein, im Gegenteil, ich unterdrückte meine Müdigkeit, weil ich aufgeregt und neugierig auf meinen Sohn war, der sicher innerhalb der nächsten zwei Stunden zur Welt käme. Die Presswehen verursachten unglaubliche Schmerzen, die die Frauen nur mit der Freude überwanden, die sie mit ihrem Kind verband, das bald zur Welt käme und nur noch mit dem Kopf durch die Scheide müsste, wäre dann auch noch ein Teil des Oberkörpers zu sehen, könnte man das Kind herausziehen. Seldit glaubte, dass der letzte Pressvorgang bevorstünde, sie tastete an Mariettas Bauch entlang und glaubte, so die Lage des Fötus erkennen zu können, wahrscheinlich lag sie damit richtig, sie war so erfahren, dass man ihr da nichts vormachen konnte. Es war 5.15 h, als Seldit Marietta noch einmal aufforderte, ihre letzten Kräfte zu wecken und in den Pressvorgang zu legen.
Dann, vielleicht eine Viertelstunde später, sah man Klaus-Jarmos Kopf aus Mariettas Scheide schauen, es war zunächst die Schädeldecke, die dunkel behaart war, dann schrie Seldit so laut, wie ich sie noch nie hatte schreien hören: „Pressen, pressen, pressen!“, und Marietta bäumte sich noch ein letztes Mal auf und drückte mit der Kraft, die ihr noch verblieben war, die ausreichte, das Kind noch ein Stück nach vorne zu schieben, die Scheide war sehr stark dehnbar! Als die Schultern Klaus-Jarmos draußen waren, nahm Seldit ihn und zog ihn aus Mariettas Körper, sie wartete, bis Klaus-Jarmo zu schreien begann, dann gab sie ihn Marietta auf ihren Bauch.
Ich küsste Marietta und war glücklich, Klaus-Jarmo, unser Sohn, war bei uns! Ich beobachtete ihn und er sah zu mir, unser erster Augenkontakt, ich redete leise mit ihm. Marietta schaute zu ihm hinunter und war ebenfalls glücklich, der Schmerz war von ihr geflogen, sie lag da, als wäre nichts vorgefallen und strahlte. Seldit griff in ihre Scheide und beförderte die Nachgeburt nach draußen, für empfindliche Gemüter war das alles nichts, ein breiiger Klumpatsch fiel auf die Laken, die blutverschmiert waren und auf denen Plazentareste lagen, auch Klaus-Jarmo war blutverschmiert, er war noch über die Nabelschnur mit der Plazenta verbunden.
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