Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner
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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 24
Bello setzte sich auf und betrachtete die beiden verwundert. Dabei legte er den Kopf mal auf die eine Seite, dann auf die andere. Sein Schwanz wedelte dabei über den Boden.
Zwischen vielen Küssen fragte Anna:
»Toni, wenn du sagst, du magst mich, heißt das, daß du mich liebst?«
Er lachte auf.
»Meine liebe Anna! Ich mag dich, das heißt in den Bergen, ich liebe dich!«
»Dann sag es auch!«
Zärtlich flüsterte Antonius Baumberger ihr ins Ohr:
»Anna, ich liebe dich!«
Sie barg ihren Kopf an seiner Brust, und er hielt sie mit seinen starken Armen fest.
»Ja, Toni! Jetzt weiß ich es!« Sie drückte sich fest an ihn und sagte leise, voller Zärtlichkeit und Hingabe:
»Antonius, ich mag dich auch!«
Ihre Lippen berührten sich zu einem Kuß, wie sich nur Lippen berühren, wenn zwei verliebte Herzen sich endlich ihre Liebe gestanden haben.
Bello bellte jetzt laut auf. Die beiden mußten lachen. Antonius und Anna beugten sich zu ihm hinunter und kraulten sein Fell. Er wedelte freudig mit dem Schwanz und streckte sich der Länge nach vor dem Kamin aus.
»Er scheint gegen die Busserl und daß wir uns mögen, nichs einzuwenden zu haben.«
»Nein, Anna, das hat er nicht. Und jetzt schon gehört Bello mehr zu dir als zu mir. Gestern, erinnere dich, da wollte er nicht auf der Sommeralm bleiben. Er wollte mit. Und er wollte mir sagen, daß du in Ordnung bist. Ja, Anna, du bist ein Madl, wie mir bisher noch keines übern Weg gelaufen ist.«
Anna zog ihr Tuch enger um die Schultern und setzte sich. Antonius legte Holz aufs Kaminfeuer.
»Gab’s keine fesche Madln hier in den Bergen? Mußte ich Flachlandindianerin erst kommen?«
Antonius wurde verlegen und warf ihr einen scheuen Blick zu.
»Madln gibt’s hier auch, mehr als genug. Fesch sind sie auch. Aber keine war so wie du. Da ist mein Herz halt nicht angesprungen. Verstehst?«
Anna lachte.
»Sue hat gesagt, daß es peng gemacht hat bei mir, als ich dich im Zug gesehen hab’.«
»Recht hat sie, deine Freundin«, und gleich fügte er hinzu: »Dann stimmt es also, daß ich dir gleich net ganz unsympathisch war?«
»Nein, das bist du mir nicht gewesen, Toni. Im Gegenteil, ich mochte dich sofort.«
»Mei, da bin ich aber froh!«
Verlegen strich sich Antonius Baumberger durch die Haare. Dann zündete er seine Pfeife an.
»Ich muß dir da nämlich noch was sagen, Anna!«
Er machte es spannend, indem er zwischen den einzelnen Sätzen immer wieder an seiner Pfeife zog, die mächtig qualmte.
»Also, leicht fällt mir das nicht, dir das zu sagen. Aber sein muß es.«
Anna verkrampfte ihre Hände über der Schürze ihres Dirndl. Was würde er sagen?
»Ich will nur haben, daß du eben alles weißt. Hörst?«
Und wieder rauchte er.
»Nun sage es schon.«
»Also, du hast dein Notizbuch mit deinem Kalender gar nicht im Zug verloren. Du hattest es auf deine Tasche gelegt. Da ist es runtergerutscht, und da hab ich ihm mit dem Fuß einen kleinen Schubs gegeben und es dann an mich genommen.« Toni errötete. »Ich wollt’ dich halt wiedersehen und hab gehofft, daß ich darin deine Adresse oder etwas finden tu, was mich dann zu dir führt.«
Es war ganz still in der Berghütte.
»So, jetzt weißt du es, Anna! Bist mir jetzt bös?«
»Dummer Bub! Wie kannst du das denken? Mir hast du auch gleich gefallen. Ich habe dich die ganze Zeit in der Fensterscheibe beobachtet.«
»Am liebsten hätte ich dich gleich angesprochen. Aber ich habe mir halt gedacht, daß es für so eine Flachlandindianerin nicht richtig ist. Hier in den Bergen, da kann es schon vorkommen, daß ein Bursche mal gleich mit der Tür ins Haus fällt, wenn er jemand mag.«
Toni rückte seinen Stuhl neben den von Anna und legte den Arm um ihre Schultern. Sie schauten ins Kaminfeuer.
»Wir werden uns die Zeit hier richtig schön machen, Anna. Und wenn du willst, dann zeige ich dir alles in den Bergen.«
»Ich will, Toni! Die Berge sind wirklich schön und einmalig. Jetzt kann ich Sue verstehen, daß sie es immmer in die Berge zieht. Sue hatte ja auch Glück. Ihr Mann ist ja Ingenieur und arbeitet viel in den Bergen, im Tunnelbau und Staudammbau. Er teilt ihre Begeisterung. Sie begleitet ihn oft, wie jetzt auch wieder.«
Antonius Baumberger räusperte sich. Seine Pfeife qualmte wieder. Anna erkannte, daß ihn etwas bewegte. Schließlich sagte er:
»Bei uns ist das nicht so einfach. Du bist eben eine Aktientante, und ich will als Hüttenwirt mein Brot verdienen. Das kann schon ein bisserl kompliziert werden mit uns zwei. Aber ob das mit der Hütte überhaupt klappt, das steht noch in den Sternen.«
Anna wollte etwas sagen, aber Antonius legte ihr den Finger auf den Mund:
»Schatz, mußt noch lernen, wie das hier ist in den Bergen, wenn der Mann was Bedeutendes sagen will. Da darfst du mich nicht unterbrechen.« Er atmete tief durch. »Also, ich habe mir gedacht, daß ich die Hütte, wenn ich sie dann kriegen tue, ja eigentlich nur im Sommer bewirtschafte.«
»Ich denke, daß man Hütten auch im Winter bewirtschaften kann!« redete Anna dazwischen und erntete einen strafenden Blick von Antonius Baumberger.
»Mit dem Winter kommen die Skifahrer und neuerdings gibt es immer mehr Schneewanderer. Ein Geschäft könnte das schon sein mit denen. Aber ich hab mir denkt, daß ich das nicht machen will. Ich mach die Hütten nur im Sommer. Im Winter leb ich dann als Bergler bei meiner Flachlandindianerin in Hamburg.«
»Das würdest du für mich machen?«
»Glaubst du denn, ich will dich nur im Urlaub sehen? Aber wie gesagt, noch weiß ich ja nicht, ob ich die Hütte überhaupt dauerhaft pachten kann. Von der Gemeinde kann ich sie nicht bekommen. Da hat der Dreckskerl von Schwarzer seine Finger drin. Ich könnte sie nur von Alois bekommen, pachten oder sogar kaufen! Aber das ist nur möglich, wenn der die Hütte wieder von der Gemeinde zurückbekommt. Aber wie du weißt, hat da der Schwarzer auch seine Finger drin.«
Antonius seufzte wieder.
»Weißt, Anna, hier in