Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner
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Sein Vater schaute verwundert.
»Mußt dich net zieren, wenn du einen Kumpel einlädst, Bub. Dann machen wir eben einen Männerabend zu dritt.«
Jetzt mußte Ansgar herzlich lachen.
»Was lachst denn, Bub?«
»Nix Vater, nix! I geh rauf und rasier mich und zieh mich um.«
Ansgar eilte davon. Otto Natterer ging in die Küche. Er setzte den Topf mit der Gemüsesuppe auf kleiner Flamme auf und gab noch eine weitere Packung dazu. Dann legte er vier Würstchen hinein. Er deckte den Tisch und schnitt Brot. Er holte Bier aus dem Keller.
Ansgar kam in die Küche.
»Hast dich aber fein gemacht, Ansgar! Is doch kein Sonntag«, wunderte sich Otto und betrachtete seinen Sohn.
»Des stimmt schon, Vater! Aber i hab’ mir gedacht, daß wir drei nach dem Essen zuerst beim Ochsen reinschauen und dann gehen wir zum Baumberger. Die Leut sollen sehen, daß bei uns auf dem Natterer Hof alles in Ordnung is, Vater.«
»Meinst, daß die Frizzi doch was gesagt hat?«
»Na, des denke i net. Aber i denk, daß es heut ein ganz besonderer Tag is, Vater.«
»Ja, des is es, Bub!«
Otto Natterer rührte die Suppe um. Mittlerweile war es dunkel geworden. Draußen auf dem Hof hielt ein Auto.
»Dein Kumpel is da, Ansgar!« bemerkte Otto.
Ansgar lächelte und ging hinaus.
Es dauerte eine Weile, dann öffnete sich die Tür zur großen Wohnküche und Ansgar schob Rosa vor sich in den Raum. Otto drehte sich um und schaute die junge Frau an, um die sein Sohn von hinten die Arme legte, während er mit dem Fuß hinter sich gegen die Tür trat, daß sie ins Schloß fiel.
»Vater, des is die Rosa! Des is mein Madl.«
Ansgar schob Rosa sanft in die Mitte der Wohnküche.
»Rosa, des is mein Vater!«
Zögerlich und völlig überrascht ging Otto Natterer auf die junge Frau zu. Er streckte ihr die Hand hin. Rosas zarte Hand fühlte sich wie eine kleine Kinderhand an, als er sie umschloß.
»Grüß Gott, Herr Natterer! Ich habe Ansgar gesagt, daß es vielleicht besser wäre, wenn er Sie auf meinen Besuch vorbereiten würde. Doch ich sehe, das hat er wohl nicht getan.«
Ansgar lachte.
»Mußt net Herr Natterer sagen, Rosa! Am besten sagst gleich Vater zu ihm. Wir heiraten ja bald.«
Otto Natterer war so verblüfft, daß er kein Wort hervorbrachte.
»Die Suppe!« schrie Rosa und riß sich aus Ansgars Armen los.
Mit wenigen Schritten war sie beim Herd, griff nach den Topflappen und zog die Suppe von der Herdplatte, gerade noch im letzten Augenblick, bevor diese überkochte. Sie stellte sie daneben auf der Anrichte ab und rührte sie um.
»Die Würstchen sind geplatzt«, stellte sie fest. »Am besten ich
schneide sie klein. Dann schaut’s nicht so übel aus und schmecken tut’s auch.«
»Des passiert mir immer! Mit den Würstchen, des klappt bei mir nie richtig. Entweder platzen sie oder sie sind innen noch kalt«, sagte Otto Natterer.
Dann ging er erst mal zum Schrank und schenkte sich einen Schnaps ein. Er trank aus, bevor er seinem Sohn auch einen anbot.
»Nun sag schon was, Vater!«
»Ja, was soll i da noch sagen! I denk, daß wir in Zukunft keine geplatzten Würstl mehr essen müssen, wenn i dich recht verstanden hab’, Bub.«
»Du hast mich recht verstanden, Vater!«
Otto Natterer brauchte noch einen Schnaps. Erst danach ging er auf Rosa zu.
»I bin eben ein bisserl überrascht, mußt verstehen. I hab’ net gewußt, daß der Bub ein Madl hat. Dann heiß i dich auf dem Hof recht herzlich willkommen, Rosa!«
»Danke, Herr…!«
»Nix da, Herr! Der Ansgar will, daß du gleich Vater zu mir sagst. Des is mir recht. Und damit du weißt, daß i dich als die Braut von meinem Buben wirklich willkommen heiße, da hab’ i was für dich.«
Otto Natterer ging zum Küchenschrank. Er zog eine der breiten Schubladen auf und entnahm den Schlüsselbund, der einst seiner Frau gehört hatte.
»Da nimm, Rosa! Als Bäuerin auf dem Natterer Hof mußt die Schlüssel haben.«
Seine Hand zitterte. Es traten ihm Tränen in die Augen, als er der jungen Frau die Schlüssel reichte.
»Danke! Danke, Vater!« sagte Rosa gerührt und umarmte ihn.
Dann ging Otto auf seinen Buben zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. Sie schauten sich in die Augen. Es bedurfte keiner Worte. Ansgar wußte, wie glücklich sein Vater war.
Dann setzten sie sich zu Tisch. Otto aß doch noch einen Teller Gemüsesuppe mit. Ansgar mußte ausführlich erzählen.
»Jetzt wird mir klar, warum du in der letzten Zeit immer Pizza essen gegangen bist.«
»Weißt, Vater! Eigentlich müßt i dir dankbar sein, für den Streit, den wir hatten. Denn i hab’ dann mit Frizzi gesprochen und die meint, daß es höchste Zeit wäre, mit der Rosa zu reden. Die Frizzi hat mich regelrecht zu der Rosa geschickt.«
»Des is typisch Frizzi!« lachte Otto. »Willst sie net anrufen, daß sie rüber kommt und mit uns feiert. Sie soll den Joseph und die Senta auch mitbringen.«
Rosa und Ansgar warfen sich Blicke zu.
»Is was? Stimmt was net? Hab’ i was Falsches gesagt? I hab’ nur denkt, daß wir ja hier so etwas wie eine Verlobung feiern. Da gehören die Frizzi und ihre Eltern doch auch dazu, quasi als erweiterte Familie.«
Ansgar räusperte sich. Er legte seinem Vater die Hand auf den Unterarm.
»So glücklich dieser Tag für den Natterer Hof ist, so schlimm ist er für den Villinger Hof.«
»Des soll einer verstehen! Bub, du sprichst in Rätseln. Du liebst die Frizzi doch wie eine Schwester. Warum soll sie deshalb unglücklich sein,wenn du mit einem Madl glücklich bist?«
»Die Frizzi hat heut ihr Elternhaus verlassen, und i denk, daß sie net mehr zurückkehrt. Die Frizzi wird auch heiraten. Sie wird in die Stadt ziehen. Wir haben die Frizzi getroffen.«
Etwas ratlos schaute Otto Natterer zwischen seinem Sohn und Rosa hin und her.
»Vater, die Frizzi liebt sei Jahren den Dominik Maierhofer!«
»Auwei! Des is net gut!«
»Genau,