Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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daheim hat es auch Zoff gegeben. Sein Vater is dahinter gekommen, daß er was mit der Frizzi hat. Mehr weiß i net. Da müssen wir abwarten, bis die beiden da sind. Wir können inzwischen nix tun.«

      »Doch, wir können etwas tun, Ansgar! Wir können uns liebhaben und küssen!«

      Sie schmiegten sich eng aneinander.

      *

      Frizzi und Dominik kamen in Dominiks Auto.

      »Vorstellen brauch i euch die Rosa ja net«, sagte Ansgar voller Stolz. »Ihr kennt sie ja. I will euch nur sagen, daß die Rosa mein Madl is.«

      »Da freu i mich, Ansgar!« Frizzi sah man die Freude darüber an.

      »I bin mit dem Ansgar aufgewachsen fast wie Bruder und Schwester, Rosa. Er ist ein ganz lieber Bursch. Verläßlich und treu wird er dir auch sein, Rosa. Da bin i mir sicher.«

      »Nur arm bin i wie eine Kirchenmaus, Rosa!« unterbrach Ansgar Frizzi in der Aufzählung.

      »Schmarren! Des denkst du dir so! I hab’ des alles für dich und deine Rosa in Ordnung gebracht. Dein Vater hat eingesehen, daß das net recht war. Mein Vater hat auch dahintergesteckt. Doch jetzt kannst wieder heim auf den Hof. I hab’ mit deinem Vater gesprochen. Er wartet auf dich.«

      »Wirklich?«

      »Ja, wirklich, Ansgar!«

      »Dafür könnt i dich drücken, Frizzi!«

      »Dann mach’s! Is ja brüderlich!«

      Voller Freude schloß Ansgar Frizzi in die Arme.

      »I danke dir, Frizzi!«

      »So, Ansgar, bevor du hier jetzt Wurzeln schlägst, nimmst deine Rosa und fährst heim, auf den Hof.«

      »Des machen wir! Net wahr, Rosa?«

      »Wenn du willst, Ansgar.«

      »I will! I freue mich schon auf die Augen meines Vaters, wenn i ihm dich als mein Madl vorstell. Der wird Augen machen!«

      Ansgar legte den Arm um Rosa und drückte sie an sich.

      Dann wandte er sich an Frizzi und Dominik.

      »Wie ist’s jetzt mit euch?«

      Dominik erzählte von der Auseinandersetzung mit seinem Vater. Frizzi berichtete danach von ihrem Vater und der Drohung, sie zu enterben.

      »Was war denn das für eine alte Geschichte? Warum können die sich nicht leiden?« fragte Rosa erstaunt.

      »Niemand weiß was Genaues!« sagte Dominik. »Da schweigen sich alle Beteiligten aus.«

      »Was macht ihr jetzt? Wo geht es hin?« fragte Rosa weiter.

      Ansgar schlug vor, daß die beiden mit auf den Natterer Hof kommen könnten.

      Doch Dominik lehnte ab.

      »Wir verstecken die Autos und wandern rauf zur Berghütte. Es kommen jetzt während der Heuernte kaum Leute aus Waldkogel rauf zur Berghütte. Die haben alle so viel zu tun. Da bleiben wir erst mal ein paar Tage, dann sehen wir weiter.«

      Frizzi ergänzte.

      »Wir werden uns dann in der Stadt eine Wohnung nehmen. Ich werde wieder im Kinderheim arbeiten. Die Oberin wird mich sicher einstellen. Dominik wird sich auch eine Arbeit suchen. Dann heiraten wir. Dann bekommen wir Kinder. Dann leben wir glücklich und zufrieden bis ans Ende unserer Tage.«

      »Des is wie im Märchen!« sagte

      Ansgar. »Aber schad is es schon, daß ihr aus Waldkogel fortgeht.«

      »Es is ja net weit, Ansgar! I verspreche dir, daß wir dich und Rosa auch besuchen. Ihr könnt uns in der Stadt besuchen.«

      Ein kühler Windstoß fegte durch die Tannen. Es war spät geworden. Der Tag neigte sich dem Ende zu. Sie gingen zu den Autos zurück. Im Konvoi fuhren sie zurück zur Tankstelle. Dort stellten sie Dominiks und Frizzis Auto in der großen Garage von Rosas Onkel ab. Rosa brachte die beiden hinauf zur Oberländer Alm. Von dort aus konnten sie die Berghütte noch vor Einbruch der Nacht erreichen.

      Währenddessen fuhr Ansgar mit dem Motorrad heim auf den Natterer Hof.

      *

      Otto Natterer kam sofort angelaufen, als er das Geräusch des Motorrades hörte. Ansgar hatte kaum Zeit, sich des Helmes und der Handschuhe zu entledigen.

      »Bub! Mein Bub! Dem Himmel sei Dank, daß du wieder da bist.«

      Er schloß den Sohn in seine Arme und hielt ihn ganz fest. Tränen standen in Ottos Augen, als er ihn anschaute.

      »I bin ein richtiges Rindvieh gewesen! Verzeih deinem alten Vater. I hab’ mich wirklich benommen wie ein alter Ochse. Dem Himmel sei Dank, daß du wieder da bist.«

      »Vergleich dich net mit einem Rindvieh. Des is eine Beleidigung für des arme Tier. Dem Himmel mußt erst in zweiter Linie danken. In erster Linie mußt du dich bei der Frizzi bedanken. Des Madl hat des Herz wirklich am rechten Fleck.«

      »Ja, des stimmt. Die muß ja dem Joseph gehörig den Kopf gewaschen haben. Der war ziemlich kleinlaut, als er hier ankam. Glaubst du, daß die Frizzi wirklich ins Dorf gefahren wäre und es überall herumerzählt hätte, wie strohdumm wir waren? Der Joseph meint, daß die Frizzi des machen würd. Wir wären dann beide zum Gespött geworden. So eine Blamage hat des geben.«

      »Die Frizzi, mit der is bestimmt net gut Kirschen essen, wenn sie net will, Vater. So war sie schon immer. Die

      Frizzi ist net nur ein fesches Madl, sie hat auch eine starke Persönlichkeit.«

      »Die Frizzi kommt net mehr zu uns, hat sie mir gesagt. Des is schad. Da müssen wir wieder allein auskommen, Ansgar. I denk, daß es vielleicht ganz gut is, wenn wir die nächste Zeit allein sind, Bub. Was meinst? Die Frizzi hat zwar versprochen, daß sie sich um einen Ersatz kümmern will, aber des hat Zeit, denke i. Des mit den Weibern, des is eine komplizierte Sach. I hab’ mir gedacht, daß wir uns diesmal jemand Älteres suchen. Vielleicht eine Witwe, die schon im Pensionsalter is. Was meinst?«

      »Wir sollten des vielleicht später besprechen, Vater. Sag, is noch was zu essen da. I hab’ einen ziemlich stressigen Tag hinter mir und bin hungrig.«

      »Bub, i hab’ noch einen Rest von der dicken Gemüsesuppe. Die mache i dir heiß und tue dir auch ein paar Würstl rein.«

      »Reicht des auch für zwei Leut?«

      »I hab’ schon gegessen, Ansgar.«

      »Nein, so mein i des net, Vater.«

      Jetzt war Ansgar doch verlegen. Er rieb sich das Ohrläppchen, wie er es als Kind schon immer getan hatte.

      »I mein des anders, Vater«, sagte er verlegen. »I weiß, es wäre vielleicht besser gewesen, wenn wir zwei heute abend einen zünftigen Männerabend gemacht hätten. Aber i hab’ bei der Tankstelle jemand getroffen, und weil i von der Frizzi

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