Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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aber ich denke, es ist besser so. Wenn ich erst seine Frau bin, dann kann er nix mehr sagen. Es bleibt dann ja in der Familie.«

      »So, so! Dann bekommt der Toni nicht nur eine fesche Braut, sondern auch eine überaus kluge Frau. Das wundert mich nicht. Das habe ich schon damals bemerkt, Anna, bei meinem ersten Gespräch mit dir.«

      Anna wechselte noch ein paar Worte mit Pfarrer Heiner Zandler. Dann ging sie weiter zum Sommerhalderhof.

      »Ei, die Anna! Des is aber lieb von dir, daß du mich besuchen tust, Anna.«

      »Grüß Gott, Trudel!«

      Die Sommerhalder-Bäuerin saß vor dem Haus auf der Bank und schnitt Bohnen. Anna setzte sich zu ihr.

      »Trudel, ich habe da so eine Idee. Du könntest jemandem helfen, und dir wäre damit vielleicht auch geholfen. Ich habe dabei zwar ein komisches Gefühl, irgendwie, kann aber dazu nichts sagen.«

      »Dann fängst am besten ganz von vorne an, Anna. I hab’ ohnehin viel Zeit beim Bohnen putzen und schneiden. Es hat viel Bohnen gegeben in dem Jahr.«

      »Hast du noch ein Messer? Dann helfe ich dir, Trudel.«

      »Hol dir eins, drin in der Kuchl. In der Schublade im Küchentisch, da findest du die Messer.«

      Einen Augenblick später saßen Trudel und Anna zusammen und schnitten Bohnen. Die Sommerhalder-Bäuerin wollte später saure Bohnen einlegen.

      Anna erzählte von Martina Zollinger.

      »Ja, ich habe schon von der Rettung gehört. Leichtsinnig war’s schon von dem Madl. Bei schlechtem Wetter soll man keinen Fuß in die Berg’ setzen. Schon gar net, wenn man allein unterwegs ist.«

      »Das ist klar, Trudel. Aber die Martina war unterwegs, hatte kein festes Quartier und wollte nur zur nächsten Berghütte. Na ja, es wurde ja alles wieder gut. Ihr Knie ist geheilt. Jetzt sucht sie für das nächste halbe Jahr Arbeit. Du hast doch angedeutet, daß du eine Hilfe suchst. Vielleicht wäre das was für die Martina. Sie hat mir schon ein paar Mal geholfen. Sie ist nicht ungeschickt. Sie weiß nicht allzu viel vom Kochen und Backen. Doch ich denke mir, daß sie sehr lernwillig ist. Wenn du die Geduld hast, dann machst du mit der Martina bestimmt einen guten Fang.«

      »Sehr still soll’s sein, das Madl.«

      »Ja, sie redet nicht viel. Wirst also niemanden um dich haben, der dir die Ohren volltratscht. Daß bei dir dann gefensterlt wird, da mußt du dir auch keine Gedanken machen. Die hat nichts am Hut mit Burschen. Ich glaube, die hat eine ganz schwere Enttäuschung hinter sich. Sie spricht nicht darüber. Ich denke mir, daß sie Abstand sucht von ihrem bisherigen Leben.«

      »Des kann gut sein. Dann ist sie hier in den Bergen richtig. Also wenn die Martina will, dann kann s’ gern zu mir auf den Hof kommen. Sie kann auch hier wohnen. Genügend Platz haben wir. Die Wohnung auf dem Altenteil is’ auch ausgebaut. Die steht ja leer. Wenn der Friedel geheiratet hätt’, dann wär’ i da eingezogen. Na ja, der Herrgott hat’s net gewollt, daß a junge Bäuerin auf den Hof kommt.«

      Gertrud Sommerhalder seufzte tief.

      »Oben in der zweiten Etage, wo i und der Friedel unsere Stuben haben, da ist auch noch Platz. Unterm Dach sind noch die Kammern von früher. Da waren die Mägde untergebracht. Wie i damals hier auf den Hof kam, da hatt’ i auch meine Kammer oben. Die Knechte wohnten drüben über dem Schweine- und Hühnerstall. Unten, hinter der Küche, ist auch noch eine Kammer. Da hab’ ich jetzt geschlafen, als das mit meinem Knie so schlimm war. Die Stiege nach oben, des war mir zuviel gewesen. Also, dann kannst dem Madl sagen, daß es kommen kann. I werde schon mit ihr auskommen. Das Mohrle kann’s Madl auch mitbringen.«

      »Das ist lieb von dir, Trudel.«

      »Wann kann das Madl denn kommen?«

      »Ich werde noch heute mit ihr sprechen. Wenn du willst, dann bringe ich die Martina dann gleich her.«

      »Mach das! Dann sehen wir uns heute noch einmal. Ich freue mich, Gesellschaft zu bekommen. Das is mir am Wichtigsten. Auch wenn sie net auf einem Hof groß geworden ist, des wird schon gutgehen. An mir wird es net liegen. I dank dir auch noch, daß du mir beim Bohnenschneiden geholfen hast.«

      »Gern geschehen, Trudel.«

      Frohen Herzens verabschiedete sich Anna. Sie hatte im Dorf noch einige Termine wegen ihrer bevorstehenden Hochzeit. Außerdem erwartete sie am Nachmittag Besuch.

      *

      Anna betrat die Küche der Pension ›Beim Baumberger‹ von hinten. Meta brühte gerade Kaffee auf.

      »Grüß Gott, Anna! Bist früh zurück. Das trifft sich gut, daß du schon da bist. Dein Onkel ist auch schon angekommen. Der Xaver und er sitzen seit über einer Stunde draußen in der Gaststube zusammen und bechern. Jetzt habe ich gesagt, es gibt kein Bier mehr. Jetzt gibt es erst mal einen Kaffee und etwas Kräftiges zu essen. Die beiden verstehen sich gut. Das freut mich.«

      »Ich helf dir gleich, Meta. Ich will nur erst meinen Onkel begrüßen.«

      Anna stellte ihre Einkaufstaschen ab und eilte in die Gaststube. Meta stand im Türrahmen und schaute zu, wie die beiden sich begrüßten.

      »Onkel Oskar! Das war ja eine Überraschung, als ich deine SMS las, daß du kommst.«

      Sie nahmen sich in die Arme.

      »Siehst gut aus, Dorothea! Richtig glücklich.«

      »Das bin ich auch, Onkel Oskar! Das bin ich wirklich. Doch sag, ist etwas mit Großmutter Zwirner? Ich dachte, ihr kommt alle zusammen zur Hochzeit. Warum bist du jetzt hier?«

      »Klingt, als würde es dich stören.«

      »Nein! Das stört mich auf gar keinen Fall. Verwundert bin ich aber schon.«

      Meta Baumberger brachte den Kaffee und trug Brot, Wurst und Käse auf. Anna wollte ihr helfen. Aber sie lehnte ab.

      »Setz dich, Kind! Dein Onkel ist da, des is jetzt wichtiger.«

      »Also, Onkel Oskar! Warum bist du gekommen?«

      Oskar Zwirner räusperte sich verlegen.

      »Die Großmutter macht sich doch etwas Gedanken. Du bist ihr eben von all ihren Enkelkindern das liebste. Nun ja, das ist ja auch kein Wunder, da sie dich nach dem Unfalltod deiner Eltern großgezogen hat. Jedenfalls hat sie mich geschickt. Ich soll sehen, daß auch alles in Ordnung ist, hauptsächlich wegen der Hochzeit.«

      Oskar Zwirner blinzelte Anna zu.

      »Sie hätte dir gerne geholfen, deine Hochzeit vorzubereiten. Da hat sie mich geschickt. Ich mußte ihr versprechen, genau zu berichten. Du hast zwar Fotos gemacht von der Berghütte, sie kann sich das aber nicht so vorstellen, wie du da mit Toni leben willst.«

      »Dann soll sie selbst kommen und es sich ansehen.«

      »Dorothea!«

      »Hier bin ich die Anna. Daran mußt dich schon gewöhnen, Onkel Oskar!«

      »Anna! Also, du kennst doch deine Großmutter. Sie war als junge Frau auch oft in den Bergen.

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