Die bekanntesten Werke von Jack London. Джек Лондон

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Die bekanntesten Werke von Jack London - Джек Лондон

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dichte Gestrüpp gedrängt und wäre beinahe gestürzt. Die Schenkel beider Reiter wurden zwischen die Pferde geklemmt, und als Bob nun den Hügel hinunterjagte, wäre Dede fast abgeworfen worden. Daylight zwang sein Pferd auf die Hinterhand und zog gleichzeitig Dede wieder in den Sattel. Zweige und Blätter regneten auf sie herab, und sie kamen aus einer Klemme in die andere, bis sie schließlich, stark mitgenommen, aber glücklich und froh erregt, den Gipfel erreichten. Hier versperrte kein Baum die Aussicht. Der Hügel, auf dem sie standen, sprang aus der Reihe heraus, so daß sie nach drei Seiten freie Aussicht hatten. Auf dem Flachlande zu ihren Füßen lag Oakland, und auf der andern Seite der Bucht war San Franzisko zu sehen. Zwischen den beiden Städten konnten sie die weißen Fährboote auf dem Wasser erblicken. Zu ihrer Rechten befand sich Berkeley, und links lagen die verstreuten Dörfer zwischen Oakland und San Leandro. Gerade vor ihnen war Piedmont, dessen Häuser zwischen Äckern verstreut lagen, und von dort wogte das Land bis nach Oakland hinüber. »Sehen Sie«, sagte Daylight mit einer umfassenden Armbewegung. »Hunderttausend Menschen wohnen dort, aber warum sollte nicht eine halbe Million dort wohnen? Da haben wir die Möglichkeit, fünf Menschen wachsen zu lassen, wo jetzt einer wächst. Das ist in wenigen Worten mein Plan. Warum wohnen nicht mehr Leute in Oakland? Weil die Verbindung mit San Franzisko schlecht, und, nebenbei, weil Oakland eingeschlafen ist. Leben kann man dort viel besser als in San Franzisko. Gesetzt, ich kaufte jetzt alle Straßenbahnen in Oakland, Berkeley, Alameda, San Leandro und den übrigen Orten – brächte sie unter einen Hut, unter eine tüchtige Leitung? Gesetzt, ich verkürzte die Fahrzeit nach San Franzisko um die Hälfte, indem ich einen großen Damm fast bis nach Goat Island hinausbaute und ein Fährsystem mit ganz modernen Booten einrichtete? Nicht wahr, die Leute würden sich daran gewöhnen, auf dieser Seite zu wohnen? Sehr schön. Dann brauchen Sie aber auch Grund und Boden. Augenblicklich ist der Boden noch billig. Warum? Weil es hier noch keine Eisenbahnen, elektrische Bahnen oder andere schnelle Verbindungen gibt, und weil keiner ahnt, daß sie bald kommen werden. Ich will sie bauen. Das wird die Preise für den Boden in die Höhe schrauben. Sobald die Leute dann die verbesserten Fähren und andere Verkehrserleichterungen sehen, werden sie kaufen wollen, und dann verkaufe ich ihnen die Grundstücke.

      Sie sehen, ich mache den Boden wertvoll, indem ich die Bahnen baue. Der Verkauf der Grundstücke bringt die Auslagen wieder herein, und dann habe ich noch die Bahnen, die die Leute hin und her transportieren und viel Geld bringen. Ich kann nicht verlieren. Es sind Millionen daran zu verdienen. Ich will mir Grund und Boden am Strande sichern. Vielleicht zwischen dem alten Damm und der Stelle, wo ich den neuen bauen will. Da ist das Wasser seicht. Ich kann es zuschütten und Docks für Hunderte von Schiffen anlegen. Die Reede von San Franzisko ist überfüllt. Kein Platz mehr für Schiffe. Wenn Hunderte von Schiffen auf dieser Seite gerade an der Eisenbahn laden und löschen, werden hier Fabriken entstehen, statt drüben in San Franzisko. Das bedeutet Fabrikbauplätze. Das bedeutet, daß ich Fabrikbauplätze aufkaufe, ehe ein Mensch eine Ahnung davon hat, daß die Katze aus dem Sack ist, und noch weniger, wie sie springen wird. Fabriken bedeuten Tausende von Arbeitern mit ihren Familien. Das bedeutet wieder mehr Häuser und Grundstücke, und das heißt wieder für mich, daß ich da sein werde, um ihnen die Grundstücke zu verkaufen. Und Tausende von Familien bedeuten Tausende von Groschen täglich für meine elektrische Bahn. Die wachsende Bevölkerung bedeutet mehr Läden, mehr Banken, von allem mehr. Das heißt für mich wieder, daß ich mit Grundstücken für Geschäftshäuser und für Privathäuser zur Stelle sein werde. Was meinen Sie dazu?«

      Ehe sie antworten konnte, war er schon wieder mitten darin, denn seine Seele war erfüllt von dem Gedanken an diese neue Traumstadt, die er in den Alabama-Bergen an der Pforte zum Orient erbaute. »Wissen Sie – ich hab' es selbst untersucht –, daß der Firth of Clyde, wo die meisten stählernen Schiffe gebaut werden, nicht halb so breit ist wie die Bucht von Oakland, wo all die alten Holzschiffe liegen? Warum ist sie nicht ein Firth of Clyde? Weil der Magistrat von Oakland seine Zeit damit vergeudet, über Pflaumen und Weintrauben zu disputieren. Was not tut, ist ein Mann, der sich um die Sache kümmert, und danach eine Organisation. Ich bin der Mann. Die Ophirgeschichte habe ich nicht umsonst gemacht. Und wenn es erst losgeht, wird das fremde Kapital schon von selber kommen. Ich brauche nur die Geschichte in Gang zu bringen. ›Meine Herren,‹ werde ich sagen, ›hier sind alle Bedingungen für eine große Hauptstadt gegeben. Die Allmacht hat selbst die Voraussetzungen geschaffen und hat mich hergesetzt, um sie zu erkennen. Wollen Sie Ihren Tee und Ihre Seide von Asien hier landen und weiter nach dem Osten schicken? Hier sind Docks für Ihre Dampfer, und hier sind Eisenbahnen. Wollen Sie Fabriken haben, von denen Sie Ihre Waren direkt zu Wasser und zu Lande verschicken können? Hier ist der Baugrund, und hier ist die moderne Stadt mit den neuesten Einrichtungen für Sie selbst und Ihre Arbeiter.‹

      Dann haben wir hier Wasser. Ich werde schon dafür sorgen, daß die meisten Wasserkräfte mir gehören. Warum nicht auch die Wasserwerke? Da liegt Geld – Geld überall. Alle Räder greifen ineinander. Jede Verbesserung erhöht den Wert der andern. Sehen Sie hin. Sehen Sie nur hin. Sie könnten gar keinen besseren Platz für eine große Stadt finden. Es fehlt nur noch die Bevölkerung; in zwei Jahren will ich einige hunderttausend Menschen herschaffen. Und was mehr wert ist, es wird kein Schwindel sein. In zwanzig Jahren wird eine Million Menschen auf dieser Seite der Bucht wohnen. Und dann will ich Eukalyptusbäume, Millionen Eukalyptusbäume auf diesen Höhen pflanzen.«

      »Aber wie wollen Sie das alles machen?« fragte Dede. »Sie haben doch nicht Geld genug für alle Ihre Pläne?«

      »Ich habe dreißig Millionen, und wenn ich mehr brauche, kann ich den Boden oder andere Werte beleihen. Die Hypothekenzinsen werden längst nicht die Wertsteigerung der Grundstücke verschlingen, und ich werde ja auch immer schon welche davon verkaufen.«

      Dreißigstes Kapitel

       Inhaltsverzeichnis

      In den folgenden Wochen war Daylight stark in Anspruch genommen. Die meiste Zeit verbrachte er in Oakland und kam nur selten ins Bureau. Er dachte daran, das Bureau nach Oakland zu verlegen, mußte aber erst, wie er zu Dede sagte, den heimlich vorbereiteten Feldzug zu Ende gebracht und den Boden aufgekauft haben. Sonntag auf Sonntag sahen sie bald von diesem, bald von jenem Gipfel auf die Stadt und ihre noch ländlichen Vororte hinunter, und er zeigte ihr seine letzten Erwerbungen. Zuerst waren es verstreute Ländereien, aber mit den Wochen wurden die Grundstücke, die ihm nicht gehörten, immer seltener, bis sie schließlich wie Inseln dalagen, die von allen Seiten von seinem Grund und Boden umgeben waren.

      Es hieß schnell und angestrengt arbeiten, denn Oakland und Umgebung begannen natürlich bald das riesige Aufkaufen zu spüren. Aber Daylight hatte bares Geld, und schnelles Handeln war immer seine Art gewesen. Ehe die andern etwas von dem bevorstehenden Aufschwung ahnten, hatte er in der Stille schon vieles vollbracht. Während seine Agenten Eckgrundstücke und ganze Häuserblocks im Herzen des Geschäftsviertels aufkauften, hatte er sich gleichzeitig von der Stadtverwaltung Privilegien erteilen lassen, die beiden ruinierten Wasserwerke und die acht, neun unabhängigen Straßenbahnlinien beschlagnahmt und seine Hand nach der Bucht von Oakland und dem Strande für seine Docks ausgestreckt.

      Als Oakland dann endlich, durch diese unerhörte Tätigkeit in jeder Beziehung aufgerüttelt, erregt fragte, was das zu bedeuten habe, kaufte Daylight im geheimen die maßgebende republikanische Zeitung und das Hauptorgan der Demokraten und übersiedelte kühn nach Oakland in sein neues Bureau. Das war natürlich in großem Stil eingerichtet und nahm vier Stockwerke in dem einzigen modernen Gebäude der Stadt ein – dem einzigen Gebäude, das, wie Daylight sagte, später nicht abgerissen werden sollte. Hier gab es Abteilung über Abteilung, ganze Haufen von Abteilungen, und Hunderte von Handlungsgehilfen und Stenotypistinnen.

      Einunddreißigstes Kapitel

       Inhaltsverzeichnis

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