G.F. Barner Staffel 5 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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Quailes, Mr. Heath?«

      Heath lächelte kurz.

      »Vielleicht«, sagte er. »Brauchst dir keine Gedanken zu machen, Junge. Quailes ist ein Hundesohn, aber ihn fürchten? No, Juan. Du weißt doch, dein Onkel Lorenzo hat auch keine Angst vor dem Strolch. Er war dabei, als der Boß Quailes verprügelte und…«

      Dann kam der Knall zugleich mit dem Blitz. Heath wollte noch schreien, aber er kam nicht mehr dazu. Nur den Mund bekam er auf. Etwas sah er auch noch in dem Brüllen, das plötzlich aus den Büschen links neben dem Feuer auf sie zuraste.

      Heath sah den Feuerstrahl neben einem Busch und den Jungen herumzucken, der sich gerade zur Seite gewandt hatte. Die Kugel traf den Jungen nicht in die Schulter, wohin sie hatte gehen sollen. Sie traf seinen rechten Oberarm, durchschlug ihn. Der Anprall des Geschosses riß Juan noch weiter zur Seite.

      Den Bruchteil einer Sekunde sah Juan das Gesicht von Heath. Etwas wie Schreck schien sein Gesicht zu überziehen. Die Pfeife fiel Heath aus der Hand. Er blieb sitzen, nur seine Augen weiteten und sein Mund öffnete sich.

      Die Kugel traf Heath von hinten. Es war ein lähmender Schmerz, der seinen Rücken zusammenzog.

      In derselben Sekunde kam der Junge schreiend auf die Beine. Er wollte wegrennen, suchte instinktiv irgendeine Deckung auf dieser Lichtung und sah die Stangen, das Seil und die Pferde. Darum warf er sich herum und lief auf die Stangen zu, aber er kam nicht mehr bis zu den Pferden.

      Der Mann, der Heath kaltblütig in den Rücken geschossen hatte, sah wie der junge Mexikaner sich duckte und losstürmte. Er riß das Gewehr herum und hielt kurz vor den davonfliegenden, hageren Körper. Und dann zog er den Abzug durch.

      Juan hörte nur noch ein gewaltiges Brüllen. Vor ihm schien plötzlich eine Feuerwand zu sein, in die er stürzte. Das Feuer war alles, was er noch sah, ehe er die Besinnung verlor.

      Auch Heath hörte jenes Brüllen, aber es war für ihn kein Schußknall. Für Ed Heath war das Brüllen der Beginn einer krachenden Detonation.

      Als der Donner verklang, war um Ed Heath die Stille des Todes.

      In die jähe Stille nach den drei Schüssen drang das wilde, erschreckte Trompeten der Pferde. Sie bäumten sich auf, rissen an dem Strick, an den Heath und Juan sie gebunden hatten: Danach platzte das Seil mit einem leisen Knall.

      »Vorsicht!« schrie jemand schrill. »Weg da, die Tiere kommen, sie rennen dich um! Paß auf, Mann!«

      Der andere Bursche jenseits der Lichtung im Warm Springs Valley sah die Pferde plötzlich auf sich zurasen. Er stieß sich schreiend ab, flog in einen Busch.

      Dann jagten die Tiere hart neben ihm vorbei. Staub überschüttete ihn, Hufe trommelten. Er lag still, bis das Trommeln vorbei war und der stämmige, jüngere Bursche ihn rief.

      »Mann, wo bist du? He?«

      »Hier«, sagte er, Staub und Sand ausspuckend. »Hölle, beinahe hätten sie ihre Hufe an meinen Rippen abgerieben, was? Mach schon, hol unsere Pferde, wir müssen die anderen wieder einfangen.«

      Er raffte sich auf. Der Staub lichtete sich und sank zu Boden. Der Feuerschein griff nun nach ihm. Sein erster Blick ging nach rechts. Dort lag der Mexikanerjunge auf dem Rücken. Das zuckende Licht des Feuers beleuchtete sein Gesicht.

      »Du bist vielleicht ein Schießkünstler«, sagte er mürrisch. »Knallst glatt vorbei mit dem ersten Schuß, Mann. Dein Bruder hätte den noch mit verbundenen Augen erwischt, sag ich dir. Wenn der an die Pferde gekommen wäre – mein lieber Mann.«

      Der jüngere Bursche rannte los. Dicht neben dem Jungen blieb er stehen.

      »Er ist tot«, stellte er heiser fest, ehe er weiterrannte. »Der bewegt sich, das hast du doch gesehen, oder? Er bückte sich nach dem Holz.«

      »Na, wenn schon, schießt du, mußt du auch treffen. Los jetzt, schnell. Die Pferde werden nicht weit laufen, wette ich.«

      Sie sahen noch kurz nach Heath. Der lag da, die Augen weit offen. Er schien zu den Sternen emporzublicken, aber der Blick war leer und tot.

      Ihre Schritte verloren sich. Gleich darauf tackten Hufe, bis aus dem Tacken ein Trommeln wurde. Im Feuer knackte Holz. Dann war alles still.

      Mein Kopf, dachte Juan, mein Kopf platzt. Nicht rühren, nur nicht bewegen. Keinen Laut. Dios, sie kommen. Er lag ganz still, aber die Furcht kroch in ihm hoch. Wenn sie merkten, daß er nicht tot war, dann war er verloren, das wußte er.

      Nicht weit von ihm hielt prustend ein Pferd, ein Sattel knarrte, ein Steigbügel klickte. Dann näherten sich Schritte, doch sie gingen an ihm vorbei.

      »Nimm die beiden Eisenstangen und den Hammer mit«, sagte ein Mann drüben vor den Büschen. »Und den Strick da auch noch. Wir werden ein paar Tage reiten müssen. Um die Gäule anzubinden, brauchen wir die Stangen und das Seil, klar?«

      »Klar.«

      Juan hörte sie reden. Es waren nur zwei Männer, das erkannte er. Danach kamen die Schritte wieder – die Stahlstangen klirrten. Gleich darauf knarrte ein Sattel, ein Pferd schnaubte. Hufe tackten los, bis sich das Tacken zum Trommeln steigerte und sich schließlich in der Ferne verlor.

      Als sie fort waren, rollte sich der Junge herum. Seine Hand tastete über die Stirn. Blut, dachte Juan.

      Er kroch hinüber zum Feuer, an dem noch sein Packen lag. Dabei mußte er an Ed Heath vorbei. Jetzt wurde ihm übel, und er lag einige Minuten still, bis er sich wieder aufraffte.

      Irgendwann hatte er sich verbunden. Er trank aus seiner Feldflasche. Er dachte an Santiago und Lorenzo, seine Verwandten, und dann an den Boß, Rick Powell.

      Ich muß laufen, dachte der Junge. Powell muß es wissen. Oh, Dios, ich muß schnell laufen.

      Juan Montera stemmte sich auf. Er fiel einmal um, noch einmal, aber er war zäh wie eine Katze. Zitternd zog er schließlich Heath den Revolver aus dem Halfter. Mit der Waffe im Hosenbund taumelte er los. Er erinnerte sich genau an den Weg, den sie zu Morgans Ranch genommen hatten. Im Mondlicht sah er die Berge, die Hänge und steilen Einschnitte. Der Junge lief, obwohl sein Kopf schmerzte.

      *

      »Trink«, sagte jemand. »Juanito, trink doch.«

      Er trank nicht, er schrie gellend auf und fühlte sich von kräftigen Händen zu Boden gedrückt.

      »Ruhig!« keuchte jemand über ihm. »Juanito, ich bin es, Onkel Lorenzo.«

      »Onkel Lorenzo?«

      Sie hielten ihn fest, redeten auf ihn ein, bis er sich beruhigte und trank. Dann setzten sie ihn auf, und er sah den Mann vor sich stehen, den großen, sehnigen Mann, der nun leicht lächelte.

      »Na, Juan?« fragte Rick Powell. »Wieder in Ordnung?«

      Der Junge sah sich verwirrt um, blickte in die vielen Gesichter, starrte einen Moment durch das offene Fenster auf das Windrad draußen. Seine Erinnerung setzte wieder ein. Er glaubte, daß er getaumelt war, die Sonne vom Himmel gebrannt hatte und ein Pferd auf ihn zugekommen war. Das war das letzte, an das er sich erinnerte – ein Pferd war gekommen – in Schleiern, die unaufhörlich vor Juans Augen gewogt hatten.

      »Ich

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