G.F. Barner Staffel 5 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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Blut.«

      »Das war richtig, Abe«, erwiderte Powell und sah zu seinem Nachbarn, der im Südosten wohnte. »Ein Wunder, daß er dir über den Weg lief. Ich rechnete mit Heath erst gegen Abend. Nun geht mal alle raus, er wird uns schon erzählen, was passiert ist.«

      Die Männer drängten aus der Tür, blieben draußen vor dem Fenster stehen und verhielten sich ruhig. Nur der alte Honkey Smith, der Powell seit dem ersten Schrei seines Lebens kannte und zu den Powells gehörte wie ihre Pferde, blieb mit Santiago und Lorenzo im Raum.

      »Legt ihn wieder hin«, bestimmte Powell. Er strich das dunkle Haar aus der Stirn und hockte sich neben dem Bett auf einen Stuhl. »So, Juan, nun erzähle. Ed Heath ist tot?«

      Der Junge nickte heftig, dann begann er zu reden und sah wie das Gesicht Powells erstarrte, während Lorenzo mit den Zähnen knirschte und Santiago die Augen schloß. Die Männer draußen hörten jedes Wort Juans, dazwischen die kurzen, scharfen Fragen von Powell.

      »Verflucht«, knurrte einer der Zureiter, der Ire Devlin, grimmig. »Habt ihr das gehört? Quailes war bei Old Bill. Dann steckt der Lump dahinter, wollen wir wetten? Der Hundesohn weiß wie alle in diesem Land, daß wir jedes Pferd brauchen und noch siebzig Wildpferde einfangen müssen, wenn wir zweihundertfünfzig Pferde nach Glenns Ferry bringen wollen. Wir reiten zu Quailes und…«

      »Devlin, sei friedlich da draußen«, meldete sich Powell scharf. »Quailes mag ein Hundesohn sein, aber er würde niemals Grinner oder Link schicken – und schon gar nicht schießen lassen. Dazu ist der fette Frosch viel zu schlau. Erzähl mal weiter, Juan. Es waren bestimmt nur zwei Männer?«

      »Ja, Mr. Powell, nur zwei gekommen, auch nur zwei geschossen. Juan hat ganz gelegen still – ganz still. Dann hat sich Juan verbunden und ist gelaufen…«

      »Er muß mindestens fünfzehn Meilen gerannt sein, Boß«, sagte Lorenzo, Powells erster Zureiter, finster. »Acht Meilen von hier hat ihn Abe Fisher gefunden. Boß, was tun wir?«

      Powell stand auf, ging ein paarmal hin und her, bis er kurz sagte: »Santiago, du reitest mit Pearce und Devlin los. Holt Heath und begrabt ihn anständig. Honkey, du kümmerst dich um den Jungen, verstanden? Casker, sattle vier Pferde, darunter meinen Grauschecken, los, Mann! Lorenzo…«

      »Si«, sagte Lorenzo nur. »Ich komme mit, Boß.«

      Dann liefen sie los. Sie rannten zum Corral und wußten es alle: Rick Powell, der Boß, war nicht nur der beste Pferdejäger in Nevada. Er verstand auch mehr von Spuren als jeder andere Mann. Dazu aber kam der fast unheimliche Instinkt dieses großen, sehnigen Jägers, der nur darum immer wieder in den Bergen Wildpferdrudel entdeckte, weil er seine Suche den Gewohnheiten der Pferde anpaßte.

      Einmal hatte Powell schon bewiesen, daß er tagealte Spuren von Pferdedieben finden konnte. Damals war Quailes der Mann am Ende der Fährte gewesen. Und jetzt?

      »Rick«, erklärte Honkey. »Die Kerle müßten so zwischen sechzehn und zwanzig Stunden Vorsprung haben.«

      »Und wenn sie dreißig hätten«, gab Powell finster zurück. »Ich will sie haben, Honkey. Das bin ich Ed Heath schuldig, denke ich.«

      *

      Lorenzo Montera stützte sich auf die Doppelmündung seiner schweren Schrotflinte, die er immer mitnahm, wenn er auf die Jagd ritt. Dies war eine andere Jagd, das wußten sie beide. Aber Lorenzo hatte die Flinte auch jetzt dabei.

      Er stand im Augenblick sichernd neben dem Stall, in dessen Tür Powell gerade verschwunden war. Sie waren nach drei Tagen und nicht mehr als sechs Stunden Schlaf bis zu dieser Ranch am Südarm des Feather River gekommen. Es war eine tote Ranch. Kein Mensch außer ihnen war hier. Doch die Spuren sagten ihnen genug.

      »Nun?« krächzte Lorenzo. Er war ebenso müde wie Powell.

      »Yeah«, antwortete Powell grimmig. »Alle, keins fehlt – alle elf Pferde in den Boxen, Lorenzo. Niemand ist im Haus, nur ein paar Rinder auf der Weide und vier Pferde im Corral, verstehst du das?«

      »No«, gab der Mischling zurück. »Soll ich zuschließen, Boß?«

      Powell nickte knapp, dann lehnte er sich gegen die Stallwand, während Lorenzo mit dem steifen Weidedraht, den er sich zurechtgebogen hatte, das einfache Türschloß zuschnappen ließ.

      »Laß uns noch mal nachdenken«, murmelte Powell leise. »Die beiden Burschen trieben zuerst im Truckee River, dann verließen sie ihn – immer noch in Richtung Westen reitend. Erst am Feather River bogen sie nach Süden ab.«

      »Boß, ich hätte sie immer weiter im Westen gesucht«, erwiderte Lorenzo. »Sie hätten noch tagelang im Wasser reiten können. Wie kamst du auf die Idee, daß sie nach Süden abgebogen sind?«

      »Ist doch einfach«, murmelte Powell. »Am Feather River sind weiter westlich Stromschnellen, sie hätten also an Land gemußt. Ich sage dir, die Halunken stammen irgendwo aus dieser Gegend. Aber was wollten sie hier? Sie schlugen ein Fenster ein, fanden im Haus den Stallschlüssel, doch keinen Menschen. Dann schliefen sie sich aus, standen erst nach Mittag auf, rasierten sich und ritten los. Sie können nur nach Sierraville geritten sein. Lorenzo, hier leben zwei Männer, beide sind so alt, daß sie nicht in Frage kommen, die beiden Pferdediebe und Mörder sind jung.«

      Lorenzo wackelte mit dem Kopf und seufzte.

      »Was du alles aus Bartstoppeln siehst, die sich jemand abgeschabt hat, Boß«, knurrte er. »Auf die Idee, mir hinter dem Haus unter dem Küchenfenster jene Stelle anzusehen, an der man das Rasierwasser ausgekippt hat, wäre ich verdammt nicht gekommen. Bueno, Boß, also zwei alte Männer leben hier, aber nicht immer. Sie bringen Pferde und Rinder her, schlafen mal eine Nacht hier, aber wohnen in Sierraville, meinst du. Von den beiden Mördern ist einer blond, der andere dunkelhaarig. Sie ließen ihr Rasierwasser einfach stehen. Alles in Ordnung, Boß. Warum reiten wir nicht nach Sierraville?«

      Powell nahm den Hut ab. Er war so müde, daß schon der Druck des Schweißleders ausreichte, um ihn am Denken zu hindern. Er hatte das Gefühl, einen Eisenreifen um den Schädel zu tragen.

      »Verdammt, weil die beiden alten Männer nicht hier waren«, schnaufte er dann. »Der eine Mann hat im Haus geschlafen, im Schlafzimmer, der andere aber in der kleinen Kammer neben der Küche. Lorenzo, mach mich nicht verrückt, ich bin zu müde, um noch klar denken zu können. Schau mich nicht so verständnislos an, Mensch.

      Also, dem einen älteren Mann gehört diese Ranch. Er und der andere sind in Sierraville. Sie haben jetzt Besuch bekommen. Der eine Mann erfährt, daß ihm zwei Halunken gestohlene Pferde in den Stall gestellt haben. Was macht er?«

      »Verdammt, Boß«, ächzte Lorenzo. »Er wird kommen und sich die Pferde ansehen wollen.«

      Lorenzo sperrte die müden rotgeränderten Augen auf und schlug sich die flache Hand vor die Stirn.

      »Siehst du?« Powell grinste, »dasselbe ist mir auch gerade eingefallen. Nach Sierraville sind es etwa dreieinhalb Stunden zu Pferd. Vor acht Stunden sind die beiden Schurken hier verschwunden. Was denkst du jetzt?«

      »Diablo«, keuchte Lorenzo erschrocken, »dann können sie gleich hier sein. Und das sagst du so ruhig, Boß. Wir müssen weg, wir müssen…«

      »Yeah«, sagte Powell scharf. »Los, auf das Anbaudach des Stalles mit dir, Lorenzo. Da oben sieht dich niemand, wenn du dich flach hinlegst. Unter dem Dach steht ein Wagen, ich verkrieche mich im

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