G.F. Barner Staffel 5 – Western. G.F. Barner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner страница 31

G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

Скачать книгу

Quailes­, herum mit dem Gaul und auf den Hügel. Grinner, langsam, Mister, stehenbleiben!«

      Er sah den Zorn in Quailes’ Augen. Er schloß den Mund und stieß den Atem scharf durch die Nasenlöcher. Dann zog er sein Pferd herum, ritt an, hielt aber nach zehn Schritten wieder.

      »Eine Frage noch, Bill«, sagte er bissig. »Wem hast du die Pferde versprochen? Doch nicht Powell?«

      »Wem sonst«, erwiderte der Alte spöttisch. »Niemand ist ehrlicher und anständiger in diesem Land, der mit Pferden zu tun hat – oder, Quailes?«

      Seine Worte hatten eine eigenartige Wirkung auf Anson Quailes. Der dicke Mann verzog das Gesicht, als hätte man ihm das Bild des Teufels vorgehalten. Dann stieß er einen wilden, bösartigen Fluch aus.

      »Du Drei-Kühe-Rancher!« keuchte Quailes schließlich. »Er ist anständiger und ehrlicher? Er ist ein widerlicher, gottverdammter Schurke – und du bist das auch, Morgan. Hol euch beide der Satan!«

      »Der wird dich eher holen«, antwortete Bill Morgan trocken. »Auf die Gäule, ihr Halunken. Und dann fort mit euch!«

      »Unsere Waffen. Ich will meinen Revolver.«

      »Verschwinde, Link!« knurrte Morgan bissig. »Hau ab, und sieh dir im Abreiten das Wasserloch drüben an. Dort könnt ihr sie später rausfischen!«

      Sie fluchten nun alle. Dann zogen sich Link Stevenson und Grinner in die Sättel.

      »Der verdammte Hund Powell«, knirschte Quailes, als sie davonritten und schließlich auf dem Hügel hielten. »Er braucht jedes Pferd, der Schweine­hund, was? Sonst kann er seinen Kontrakt mit der Bahn nicht einhalten. Tausend Hufe nach Glenns Ferry, wenn es stimmt, was geredet wird. Zweihundertfünfzig gute Pferde. Eines Tages bringe ich den Hund um.«

      Sie hielten an und sahen sich um. Der Alte nahm sich unten ein Pferd. Er sammelte ihre Waffen auf, band sie zusammen und ließ sich von seiner Tochter ein Gewehr holen.

      Jane Morgan nahm ihr Gewehr mit. Sie blieb an der Scheune stehen und sah zu, wie der Vater zum Creek und dem Wasserloch ritt. Dort warf Morgan die Waffen ins Wasser.

      »Kommt nicht zu schnell, seid nur keine Narren«, warnte er die Halunken grimmig. »Wer schießt, frißt selbst Blei.«

      *

      Der Hufschlag war verhallt, als Jane Morgan zur anderen Ecke lief. Dort lagen die Bretter des vor vier Jahren beim Hochwasser zerstörten Schuppens auf einem Stapel, und auf dem Stapel hockte der alte Mann nun. Er hielt das Gewehr zwischen den Knien. Sein Oberkörper war nach vorn gesunken. Er atmete schwer und war totenbleich.

      »Dad, was hast du?« fragte Jane erschrocken. »Du bist ganz blaß.«

      Bill Morgan schüttelte den Kopf.

      »Geht schon wieder – habe mich nur aufgeregt«, stieß er hervor. »Das Gesindel, das verfluchte. Will mich auf meiner eigenen Ranch verprügeln. Vielleicht hat dieser Pferdedieb erfahren, daß ich bei Rick Powell war, um ihm die restlichen elf Pferde anzubieten. Ich wollte, Rick wäre hier gewesen, dann hätten sie was erlebt.«

      Er atmete scharf und schwer, blieb sitzen und starrte auf den Bach, dem er sein Unglück verdankte.

      Jane Morgan wußte, daß er nun wieder an ihre Mutter dachte und an jene Nacht vor vier Jahren, als der Sturm mit dem sintflutartigen Regen über das Land gerast war. In jener Nacht hatten sie die Hälfte der Rinder verloren und die Mutter, die mit dem Pferd in das reißende Wasser gestürzt war. Seitdem arbeitete Bill kaum noch. Es war, als hätte ihn die Kraft mit dem Tod seiner Frau verlassen.

      Die Ranch war verkauft, die Gebäude würden von der Minengesellschaft benutzt werden, deren Schächte nur sechs Meilen entfernt waren.

      Wir ziehen nach Boise, dachte Jane bitter, dort wohnt seine einzige Schwester, deren Mann vor einem Jahr starb. In der Stadt leben – ich? Vielleicht den ganzen Tag im Store stehen und Ware verkaufen?

      »Dad, kommt Rick Powell selbst?«

      »No«, sagte er düster. »Er hat zuviel zu tun mit der Herde, die er zur neuen Bahnlinie nach Glenns Ferry treiben muß. Sie brauchen dort zweihundertfünfzig Pferde. Er schickt Ed Heath und den kleinen Juan, den Neffen von Santiago, dem sie damals Pferde stahlen, die später bei Quailes, diesem Strolch, von Rick gefunden wurden. Heath bringt unsere Pferde dann auf Ricks Ranch, Jane.«

      Jane sah über den Bach hinweg nach Nordwesten. Dort hinten, anderthalb Tagesritte entfernt, lag die Powell-Pferderanch. Es gab keine größere in dieser Gegend, und es gab auch keinen besseren Pferdefänger in ganz Nevada. Rick Powell lieferte Pferde nach Oregon und Idaho, nach Kalifornien, Arizona und Utah.

      Seit vier Jahren hatte Jane Rick Powell nicht mehr gesehen, weil Bill Morgan sich hier vergraben und von niemandem Hilfe angenommen hatte. Zu stolz, das war er immer gewesen, obwohl er einmal mit Jesse Powell und Honkey Smith beim Bau der Southern Pacific Bügel an Bügel geritten war.

      Rick hätte ihm geholfen, dachte Jane, aber Dad wollte nicht. Er wies ihn schroff ab, und danach kam Rick nicht mehr. Früher war er oft hier. Bills Pferde stammten von seiner Ranch.

      Bill Morgan erhob sich ächzend, auch er dachte an Rick Powell.

      »Wir werden hinfahren«, sagte er plötzlich. »Wenn wir hier alles verkauft haben, dann fahren wir zu ihm. Vielleicht nimmt er uns mit nach Idaho. Es ist beinahe der gleiche Weg, Tochter.«

      Sie schrak zusammen, wollte ihn ansehen, aber er ging schon müde los. »Du willst Rick bitten – du?«

      »Ich weiß«, antwortete er. »Ich habe ihn damals verärgert, auch Honkey. Sie hätten geholfen, wie? Ich wollte keine Hilfe. Sicher war das falsch, Tochter.«

      Er hörte, daß sie stehenblieb und schlurfte weiter.

      Sie weiß nichts, dachte Bill Morgan, sie hat keine Ahnung, daß ich eigentlich längst tot sein müßte. Der Doc sagt, es wäre ein Wunder, daß ich noch lebe. Wo soll sie denn hin, wenn ich sterbe?

      Ich bringe sie nach Boise zu meiner Schwester. Dort kann sie ohne Sorgen leben. Hoffentlich schaffe ich es noch. Ich muß mit Rick reden, denn wenn morgen mein Herz stehenbleibt, hat sie niemanden mehr, nur Honkey und Rick. Sie ist zu jung, sie kommt allein niemals zurecht.

      Dann fiel ihm Quailes wieder ein, dieser Strolch, der Rick wie die Pest haßte, seitdem er Prügel mit seinen rauhen Burschen bezogen hatte.

      Ich werde es Heath erzählen, dachte der Alte. Man kann verdammt nicht wissen, was sich dieser Hundesohn Quailes einfallen läßt. Vielleicht läßt er Grinner und Link Stevenson auf Heath los, weil er jetzt noch wütender als vorher sein wird. Quailes ist nicht zu trauen… Er mußte Heath warnen.

      *

      Heath hob den Kopf, als der Junge mit ein paar trockenen Ästen kam und vor den Pferden beinahe über das Halteseil stolperte.

      »So viel brauchen wir doch gar nicht mehr, Juan«, sagte Heath müde. »Nun komm schon her und iß endlich. Da ist deine Portion.«

      Der Junge kam, legte das Holz ab und nahm seine Bohnen. Er aß hungrig. Dann sah er auf das Gewehr, das Heath neben sich liegen hatte.

      »Sie immer Gewehr gleich neben Hand?« fragte er in seinem

Скачать книгу