G.F. Barner Staffel 5 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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kippte wieder um. Er lallte nur noch.

      Danach erst holte Lorenzo tief Luft, stierte wieder zu Randlin, ging los und stieß ihn mit dem Fuß an. Er konnte nicht glauben, daß Randlin zertrümmert worden war.

      »Er bewegt sich nicht«, sagte Lorenzo verblüfft. »Du hast ihn geschlagen, Boß, er bewegt sich tatsächlich nicht mehr. Boß, ist deine Faust noch heil?«

      »Sie schmerzt ein wenig«, erwiderte Powell. »Tonio, meinen Gurt.«

      »Hier, Boß. Dios, da liegt er, der haarige Affe«, stieß Tonio hervor. »Er war ein Schwert, Boß, und du ein Florett, sí? Du warst zu schnell für diesen Affen.«

      Auf dem Schluchtrand nahm Jane Morgan die Hände von den Augen. Sie blickte ungläubig nach unten.

      »Er steht«, flüsterte sie dann. »Und dieser Riese liegt am Boden.«

      Powell schnallte den Gurt um, aber er hatte kaum Gefühl in den Fingern. Ihm war, als wären sie alte gebrochen. Er zwang sich, das Zittern seiner Arme zu verbergen, indem er die Daumen hinter den Gurt schob und die Finger langsam und mühselig um das Leder schloß. So blieb er stehen und wartete.

      Es dauerte fast zwei Minuten, ehe sich Randlin zu regen begann. Und es vergingen fast fünf, ehe er endlich saß. Dann hob Randlin den Kopf. Er starrte unterwürfig und doch so tückisch wie ein wildes Tier, das seinen Meister gefunden hatte, Powell an.

      »Nimm deine Burschen mit und verschwinde!« knirschte Powell. »Das war deine erste Lektion, Randlin. Die zweite kannst du auch bekommen, aber danach lebst du nicht mehr. Das nächste Mal, du hinterlistiger Halunke, schieße ich dich über den Haufen. Steh auf und hau ab. Und laß dich nie mehr in unserer Nähe sehen!«

      Randlin erhob sich. Er taumelte wie ein Betrunkener, als er auf seinen Wallach zustolperte. Nur mühsam gelang es ihm, sich in den Sattel zu ziehen. Sein Pferd humpelte mit ihm davon, während Mathew Connors mit eingezogenem Kopf an Powell vorbei­schlich, weil sein Pferd ein Stück den Canyon herauf gerannt war.

      »Tu mir nichts, Powell«, sagte er ängstlich.

      Dann rannte er davon, als wäre der Teufel hinter ihm her.

      Snake-Jim wankte zu seinem Hut. Er stülpte ihn sich auf seine fetten, nun nach allen Seiten stehenden Haare und stieg auf sein Pferd. Zusammengekrümmt, Powell und dessen Männern einen stechendtückischen Blick zuwerfend, ritt er wie ein böser Geist seinem Boß nach.

      »Das war es«, sagte Powell. »Sieben Pferde erwischt, Freunde, das ist bitter wenig, aber wir werden die Herde fangen – und eine andere dazu. In zwei Wochen sind wir mit ihnen fertig. Wir müssen das schaffen. Lorenzo, vier Mann sehen sich nach der Herde um. Einer hält Verbindung mit dem Camp. Ich will wissen, wo die Herde steht, verstanden? Jetzt muß ich was essen!«

      *

      Mathew Connors goß heißes Fett über die Bohnen, hob dann den Kopf und sah Snake-Jim kommen.

      Neben dem Feuer hockte Randlin am Boden, auch er blickte dem Halb­indianer entgegen, und der mürrische Zug seines Gesichts wich einem angespannten, lauernden Ausdruck.

      Snake-Jim kam mit dem gleichmütigsten Gesicht der Welt ans Feuer, band sein Pferd an und kauerte sich dann hin.

      »Hunger«, sagte er kurz. Sein Messer stach in eine der schon fertigen Bauchspeckscheiben, aber da knallte ihm Randlin die Faust auf den Arm, und der Speck landete wieder im Topf.

      »Dir werd ich!« fauchte Randlin. »Machst wohl das Maul auf – aber nicht zum Schlingen! Denkst wohl, du kannst jetzt frech werden, was? Also, was ist?«

      Snake-Jim starrte ihn aus seinen dunklen Augen scheinbar gleichgültig an, aber Randlin wußte, daß er besser nicht zugeschlagen hätte. Der Halbindianer vertrug das nicht.

      »Glotz nicht so – na gut, tut mir leid. Verdammt, warum redest du auch nicht? Willst mich wohl auf die Folter spannen, was?«

      »Sie haben neunzig Pferde.«

      Es waren vier Worte, aber sie warfen Randlin beinahe um. Der bärtige Mann zuckte zurück, sperrte den Mund auf und schnappte nach Luft.

      »Was sagst du da? Neunzig Pferde?«

      »Zweiundneunzig genau«, erwiderte Snake-Jim mit der Bissigkeit einer hungrigen Ratte, die zehn Wochen nichts als faules Holz und Würmer zu fressen bekommen hatte.

      »Sie haben das Hauptcamp zum Crutcher Canyon verlegt, dicht am Dolly Varden Basin. Powell hat die eine Herde mit dem Hengst-Satan nach fünf Tagen gefangen und innerhalb der nächsten drei die zweite erwischt. Wenn etwas stimmt, dann, daß er vom Pferdefang mehr versteht als jeder andere Mann in diesem Land. Die zweite Herde hatte über fünfzig gute Pferde. Er konnte sogar vier tragende Stuten laufen lassen.«

      Randlin bewegte die Lippen, aber er brachte keinen Laut hervor. Sekundenlang schien ihm die Sprache zu fehlen. Dann röchelte er nach einem saugenden Durchatmen: »Hast du das gehört, Matt? Zweiundneunzig Pferde, mehr als er brauchte.«

      »Ja, ja.« Connors nickte und grinste dümmlich. »Da hat er aber Glück gehabt, was? Er kann schon was, Jim hat recht. Er kann wirklich was.«

      Randlins gewaltige Hand knallte Mathew Connors mitten ins Gesicht. Connors flog hintenüber, die heißen Bohnen klatschten samt Fett über seine rechte Hand, und er wälzte sich schreiend und aus der Nase und einer Platzwunde an der Lippe blutend am Boden.

      Randlin schrie, brüllte, fluchte und tobte volle fünf Minuten.

      »Idiot, gehirnloser Trottel, dämlicher Affe. Er kann schon was, he? Da hat er aber Glück gehabt! Hast du das mitbekommen, Jim? Dem Narren ist das ganz egal, der grinst noch. Wie kann der Idiot auch noch grinsen, wenn ich fast ersticke und denke, daß mich der Schlag trifft! Steh auf, du kochst neue Bohnen!«

      Mathew Connors wimmerte, gehorchte aber. Er wollte nicht noch mehr Prügel bekommen.

      Randlin brauchte Zeit bis nach dem Essen, ehe er sich wieder beruhigte. Er hatte eigentlich selbst losreiten und Powells Versuche, siebzig Pferde zu fangen, beobachten wollen. Niemand war sicherer als Randlin gewesen, daß Powell es nicht schaffen würde. Und jetzt?

      »Jim«, stieß Randlin durch die Zähne hervor. Er mußte trinken, um die Nachricht zu verdauen. Und er trank den Rest aus einem vier Gallonen fassenden Brandyfäßchen voller Grimm. »Traust du dir zu, ihm einen Streich zu spielen? Was könntest du tun, um ihm seine gerade gefangenen Wildpferde wieder abzujagen?«

      Snake-Jim hockte reglos und mit vollem Bauch am Feuer. Er starrte in die Flammen, als er antwortete: »Darüber hab ich den ganzen Weg nachgedacht, Boß. Was bekomme ich, wenn ich dafür sorge, daß er die Pferde nicht behält?«

      »Mensch, kannst du das wirklich schaffen?«

      »Paaah«, sagte Snake-Jim verächtlich. »Ich weiß, wie man so was macht. Also, was bekomme ich?«

      »Hundert Dollar.«

      »No, zu wenig für das Risiko. Unter zweihundert nicht.«

      »Dich soll ich wohl zu Mus zerquetschen!« schrie Randlin wild. »Zweihundert Dollar? Du mußt verrückt sein, du Ratte!«

      Snake-Jim stand auf und ging wortlos zu seinem

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