G.F. Barner Staffel 5 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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Und dann stieg er auf.

      »Halt – verflucht, halt an!« brüllte Randlin giftig. »Also gut, zweihundert Dollar, wenn wir zu Hause sind.«

      »No, sofort!«

      »Ich habe nicht so viel…«

      »Du hast«, antwortete Snake-Jim spöttisch. »Sofort, sonst gar nicht.«

      »Du lausiger Erpresser. Steig ab, ich gebe es dir. Aber wehe, es klappt nicht. Dann drehe ich dir den Hals um.«

      Mathews Connors hockte dabei. Er war nicht besonders klug, eher einfältig. Dennoch fragte er sich, wie Snake-Jim es allein schaffen wollte, Powell zweiundneunzig Pferde abzujagen.

      *

      Snake-Jim lag still über der Wand des Crutcher Canyon. Er brauchte nur den Kopf zu heben, dann sah er das Campfeuer etwa hundert Yards links in der Tiefe genau vor dem Canyonausgang. Der Halbindianer lag in einer Felsrinne, die im geraden Fall zum Canyon­rand führte.

      Snake-Jim verzog sein schmales Gesicht zu einem häßlichen, gemeinen Grinsen, als er vorwärtskroch. Die Rinne wurde immer tiefer, und der Halbindianer wußte, daß nur wenig zur rechten Seite hin am Grund des Canyons der zweite Sperrzaun gezogen worden war.

      Zwischen dem letzten Zaun am Canyonausgang und diesem hier standen nur Pferde, die noch nicht zugeritten waren. Es waren mindestens noch siebzig. Hinter dem rechten Zaun kam noch einer. Dort liefen die zugerittenen Pferde herum. Sie wurden von der anderen Canyonseite versorgt. Es führte dort ein steiler Abstieg hinunter, der jedoch oben mit einem kurzen Sperrzaun und einem Gatter gesichert war. Die Pferde dort hinten gingen Snake-Jim nichts an. Seine Überlegungen – und sie waren teuflisch genug gewesen – hatten nur den nicht zugerittenen Wildpferden gegolten.

      Die Tiere waren unruhig. Getrennt von den anderen, festgehalten, eingesperrt auf kleiner Fläche, wanderten oder trabten sie immer wieder hin und her.

      Snake-Jim wußte, wie nervös diese Pferde waren. Fiel auch nur ein Schuß, rasten sie los.

      Aber es würde kein Schuß fallen. Snake-Jim kicherte leise.

      »Dann lag er unmittelbar an der Kante. Nun sah er die unten wandernden Pferde undeutlich. Er konnte besser zur Nachtzeit sehen als jeder Weiße.

      Snake-Jim lag einen Moment still, ehe er die Schnur entknotete. Danach griff er sanft zu und nahm den Ledersack von seinem Rücken.

      Snake-Jim hatte ihn wie einen Rucksack getragen. Und wenn er manchmal in den Rücken geschlagen war, so hatte das Snake-Jim nicht weiter gestört. Er ritt ohne jede Furcht mit Klapperschlangen spazieren, das machte ihm nichts aus. Er hätte auch eine in die Tasche gestopft, wenn ihm das jemand bezahlt hätte.

      Es war zwei Jahre her, daß er zuletzt eine Klapperschlange in der Hosentasche transportiert hatte. Damals hatte ihn John Cartney geärgert, weil er ihn beim Einsteigen in seinen Store erwischt hatte. Danach war Snake-Jim zwei Monate zu Gast im »Saloon zur gesiebten Luft« gewesen.

      Nach dem Aufenthalt dort hatte Snake-Jim nachgedacht. Und dann hatte er Cartney einen Besuch gemacht – mit einer Klapperschlange in der Hosentasche.

      Yeah, er hatte sie in die Tonne mit dem Hühnerfutter gelegt und den Deckel wieder auf die Tonne getan. Und dann war er nach Virginia City geritten, um auf den Morgen zu trinken, an dem Mr. Cartney seine lieben, gackernden Hühnerchen zu füttern pflegte.

      Nur eine Kleinigkeit hatte Snake-Jim nicht bedacht: Doc Adams wohnte genau gegenüber. Darum lebte Cartney noch, wenn auch mit einer steifen Hand.

      Snake-Jim nahm behutsam den Ledersack nach vorn. Er legte ihn dicht vor sich hin und dachte einen Moment voller freundlicher Gefühle an Lorenzo Montera. Dann zupfte er am Verschluß des Sackes, den er bis auf ein kleines Loch zugenäht hatte. Snake-Jim löste die Schnur. Er drückte den linken Daumen fest gegen das Leder. Danach klopfte er mit seiner schmutzigen Hand leicht auf den Sack. Er spürte Widerstand und hörte, wie seine Lieblinge sich ärgerten. Sie zischelten alle drei um die Wette und wurden richtig böse.

      Das kannte er.

      Nun hob er den linken Daumen sacht an und sah wie ein Schlangenbeschwörer aus einem Land, das seinen mütterlichen Vorfahren den Namen gegeben hatte, auf das kleine Loch.

      Er brauchte nicht lange zu warten. Die erste Klapperschlange wollte nicht mehr geschlagen werden. Schlangen haben einen Instinkt für den Weg in die Freiheit. Auch das wußte Snake-Jim.

      Die Schlange kam heraus, froh, dem engen Gefängnis entronnen zu sein. Sie zischelte.

      Dann stieß Snake-Jims Hand herunter. Er hätte die Klapperschlange auch mit geschlossenen Augen erwischt. Die Dunkelheit machte gar nichts aus. Er hatte sie und zog sie aus dem Sack. Dann drückte er den linken Daumen wieder auf das Loch.

      Snake-Jim holte aus und warf dann die Schlange im weiten Bogen in den Canyon.

      *

      Devlin fuhr mit einem heiseren Laut des Schreckens herum. Mit einem Ruck riß er sein Gewehr hoch.

      Und dann sah er sie auch schon kommen.

      Die Pferde rasten unter schrillem Gewieher und entsetztem Geschnaube auf ihn zu.

      Er sah nur eine Masse hochgerissener Hälse, weit aufgerissene Nüstern, flatternde Mähnen.

      »Vorsicht!« brüllte Devlin zum Feuer hinüber. »Die Pferde gehen durch! Vorsicht am Feuer!«

      Sie kamen wie ein Block, eine geschlossene, gespenstische Phalanx, die aus der Dunkelheit des Canyons heranraste und genau gegen das rechte Ende des Zaunes anstürmte.

      Devlin rannte zur letzten Stange mit der Schrägverstrebung und riß entsetzt die Augen auf, als die ersten Wildpferde gegen den Zaun sprangen. Das erste Pferd setzte zu einem mächtigen Sprung an, kam in einem unwirklichen, ungeheuer weiten Bogen durch die Luft. Dann schwebte es über dem obersten Draht des Spannzaunes.

      Jetzt, dachte Devlin, geht es rüber, es kommt raus, springt über den Draht.

      Verdammt, was ist da nur geschehen? Sie drehen durch…

      Das Pferd blieb mit der Hinterhand im Draht hängen. Plötzlich neigte es sich vornüber, kam keine drei Yards von dem heranrasenden Devlin entfernt nach einem dumpfen, dröhnenden Aufschlag und einem jähen Überrollen wieder auf die Hufe. Das Pferd jagte auf Devlin zu.

      Er konnte nur noch zur Seite hechten, aber er feuerte, während er gerade noch aus der Bahn kam. Der Schuß hallte donnernd von den Canyonwänden zurück.

      Dann fiel Devlin. Er hörte die Schreie am Feuer, doch er wußte plötzlich, daß sie viel zu spät kommen mußten. Es lag an ihm, ob die Pferde hinter dem Zaun blieben. Und es lag am Zaun, dessen Draht halten mußte, dessen Pfosten umknicken konnten.

      Devlin, der Ire, kam wieder auf die Beine. Er sah im Aufspringen, daß der Zaun schief stand, daß ein halbes Dutzend vom Feuer angeleuchteter Leiber gegen den Zaun donnerten.

      Da feuerte er so schnell er konnte gen Himmel. Und dann brüllte er vor Furcht, denn der letzte Stahlpfosten knickte ab, der Zaun brach um. Die Pferde drehten ab, sie schwenkten, als wollten sie einen neuen Anlauf nehmen, als ahnten sie genau, daß hier die schwache Stelle war. Beim nächsten Ansturm mußte

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