G.F. Barner Staffel 5 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 5 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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Nebel über das Camp legte.

      Sie hatten keine Sicht mehr. Selbst das Rad, hinter dem Powell lag, verschwamm vor seinen Augen. Durch die graue dichte Wand des Staubes peitschten Schüsse. Etwas wirbelte heran, als ein Reiter keine zwei Schritte neben Powell vorbeipreschte. Es war wie ein Lichtpunkt im Nebel, der sich senkte, krachend und splitternd gegen den Aufbau des Küchenwagens knallte. Was dann kam, waren kleine, feurige Zungen, die über Plane, Kasten und Vorratskisten rasten.

      Irgendwo im Dunst neben Powell fegte das Pferd davon. Schüsse krachten wieder, das Trommeln wurde leiser und leiser. Es klang, als wäre ein Zug an ihnen vorbeigefahren, dessen Dröhnen sich nun im trockenen Bett des Canyon Creek verlor.

      »Boß!«

      »Hier«, sagte Powell, spuckte aus und stemmte sich in die Höhe. »Lorenzo?«

      Im sich lichtenden Staubschleier tauchten die ersten Männer auf.

      »Decken!« schrie Powell. »Löscht die Flammen, schnell! Der Küchenwagen brennt! Die Wassertonne, ist sie heil?«

      »No«, kam die Antwort schrill zu ihm herüber, während Männer auf den Wagen hechteten und die Plane herab­rissen. »Sie läuft aus. Sie haben in die Wassertonne geschossen, Boß.«

      Lorenzo taumelte heran, hielt sich die Schulter und knirschte mit den Zähnen vor Grimm.

      »Boß, Juan ist tot. Martino hat es getroffen. Noch zwei andere am Feuer, Boß. Wer war das? Wer, verflucht?«

      »Sieh nach, was denen geschehen ist, die nicht mehr unter die Wagen gekommen sind«, antwortete Powell. Er fühlte sich so schwach, daß er sich gegen die Klappe des Wagens lehnen mußte, um nicht wieder umzusinken. »Lorenzo, unsere Pferde sind alle weg.«

      Es war vorbei, er wußte es und hielt sich krampfhaft an der Planenstange fest. Die Schmerzen in seiner Hüfte nahmen zu. Das Pochen und Brennen steigerte sich.

      »Boß, bist du getroffen?«

      Powell konnte nur nicken. Plötzlich schnürte es ihm die Kehle zu, und er dachte sekundenlang, daß er zusammenbrechen würde. Er starrte auf die Klappe, sah nicht, daß seine Männer die Flammen löschten, losliefen und Laternen ansteckten. Ihm war, als gehe ihn das alles nichts mehr an.

      Es war aus, sie hatten kein einziges Pferd mehr.

      Erst der Schmerz, der wie ein Beilhieb durch seine Hüfte fegte, als Lorenzo ihm den Gurt abnahm und das Hemd aus der Hose zog, brachte Powell jäh in die Wirklichkeit zurück.

      »Tonio, leuchte hier«, rief Lorenzo schrill. »Es hat den Boß erwischt.«

      Du läßt dich niederschmettern, dachte Powell, du gibst dich und alles auf. Du denkst nur an dich, Rick Powell, an dein Geld, das verloren ist, an mühevolle, wochenlange, vergebliche Arbeit. Aber deine Männer denken zuerst an ihre Partner, an dich. Wie kannst du sie vergessen und nur deinen Verlust sehen?

      Die Scham schlug in ihm hoch. Er spürte, daß sie ihn nur anzusehen brauchten, um zu wissen, was er gedacht hatte. Was waren Pferde denn schon? Man konnte sie immer einfangen und zähmen. Doch Männer waren niemals zu ersetzen.

      »Melden!« sagte er scharf und grimmig. Er hätte sich selbst ins Gesicht spucken mögen, daß er hatte aufgeben wollen. »Los, jeder meldet sich mit seinem vollen Namen. Dean, Pearce?«

      »Hier«, kam die Antwort vom Wasserwagen. »Hier sind wir, Boß. Ich verbinde Dean gerade. Er hat einen Kratzer am Oberarm. Das waren vier Gewehre, die von oben schossen. Sie konnten nicht alle treffen. Wir sprangen unter den Wagen und wollten zu unseren Pferden. Boß, war das Ross Walkey, der mit ihnen lospreschte?«

      »Was, Ross?« fragte jemand. »Pearce­, er sagte, er wollte mal eine Nacht richtig ausschlafen und bot mir zwei Dollar, wenn ich mit ihm tauschte, damit er die erste Wache bekam. Ich nahm die zwei Dollar.«

      »Es war Walkey«, antwortete Powell bitter. »Jefe, er muß mit den Kerlen unter einer Decke gesteckt haben. Was ist mit meiner Hüfte, Lorenzo?«

      »Nichts, nur drei Zoll aufgerissen«, gab Lorenzo zurück. »Die Kugel hat den Gurt durchschlagen. Dann ist sie noch ein Stück weitergefahren und schließlich im Leder steckengeblieben. Damit reitest du nicht schlechter als sonst, Boß.«

      Tonio brachte Verbandszeug. Pearce kam. Das Feuer brannte wieder. Er hielt fünf Finger hoch.

      »Wer?« fragte Powell gepreßt. »Juan, Martino, wer noch?«

      »Steve, Larry und Dany, Boß, und Casker wahrscheinlich. Soll ich nachsehen?«

      Powell starrte zum Feuer, das kaum zum Wagen reichte. Ich muß nachsehen, was aus Ross Walkey geworden ist. Und wenn ich in den Feuerschein trete.

      In diesem Moment kam der Gedanke und ließ ihn zusammenfahren. Der erste Schuß hatte ihm gegolten. Wer immer dort oben in der Wand gelegen hatte, er hatte ihn umbringen wollen.

      Powells Blick wanderte langsam zur Schluchtwand empor. Er konnte sie nicht sehen, seine Männer standen dicht um ihn.

      »Honkey«, zischte Powell. »Hört zu, seht euch nicht um, Leute. Jemand wollte mich erschießen. Die erste Kugel galt mir. Ich wette, der Kerl ist noch dort oben und wird sehen wollen, ob ich noch lebe. Seht euch um Gottes willen nicht nach ihm um. Ich leg mich hin, verstanden? Dann gehst du los, Lorenzo. Tu so, als wolltest du hochsteigen und nach Casker sehen. Honkey, sobald er unter der Wand am Geröllhang ist, schreist du los, daß ich sterbe, verstanden?«

      Sie starrten ihn verwirrt an, als er sich sinken ließ. Doch keiner hob den Kopf. Niemand drehte sich um.

      Verdammt, dachte Powell, hoffentlich hat mich Tonio nicht zu sehr angeleuchtet. Aber die anderen standen schon da, als er mit der Laterne kam. Vielleicht hat der Halunke oben mich nicht stehen sehen, was?

      »Zur Hölle, Boß«, keuchte Lorenzo. »Du meinst, da oben ist noch einer?«

      »Yeah«, knirschte Powell. »Geh los, Lorenzo, schnell.«

      Lorenzo hastete davon. Er kam bis an die Doppelstangen des Zaunes, als Honkey gellend schrie: »Lorenzo, schnell, der Boß stirbt! Lorenzo, er stirbt! Die Kugel muß ihm alles im Leib zerrissen haben. Eben konnte er noch etwas sagen, nun liegt er da und spuckt Blut. Schnell, Lorenzo, der Boß stirbt.«

      »Was ist? Madonna, er stirbt?« brüllte Lorenzo entsetzt in die Nacht. »Geht weg, ich kann ihm vielleicht noch helfen!«

      Er stürzte heran. Sie machten ihm Platz und drängten sich hinter ihm wieder zu einem Kreis zusammen.

      »Boß!« schrie Lorenzo. »Boß, sag was! Madonna, er antwortet nicht mehr. Boß?«

      »Nehmt die Hüte ab«, sagte Powell leise. »Und dann wartet.«

      Sie taten es. Sie standen stumm um ihn, die Hüte in den Händen. Eine halbe Minute verrann, eine Minute. Dann hörten sie es. Leise, tackend kam Hufschlag durch die Nacht. Als er sich zum Trommeln steigerte, sahen sie sich an.

      »Der hätte noch einmal geschossen«, sagte Powell düster, als er sich erhob. »Wäre ich in den Feuerschein getreten, hätte er mich abgeknallt wie einen Hasen. Los jetzt, ich muß nachsehen, was aus Ross Walkey geworden ist.«

      Er nahm sein Gewehr und hastete

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