COLD KILLS. Alex Shaw

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу COLD KILLS - Alex Shaw страница 4

COLD KILLS - Alex  Shaw Aidan Snow Thriller

Скачать книгу

herrschte respektvolle Stille, die Lancing schließlich durchbrach. »Fannon war einer der vier im Haus, neben McCracken, Grew und dem verwundeten Verdächtigen – Kelly Dermott.«

      »Die gesamte Operation war von vornherein gefährdet. Wir hätten einfach die Waffen und den Sprengstoff einsacken und selbst einliefern sollen«, stellte Gord mit seinem cornischen Akzent fest.

      »Seh’ ich auch so.« Fox war unverblümt. »Hat Dermott schon gesungen?«

      O’Connor schüttelte den Kopf.

      »Lass mich fünf Minuten mit ihm allein.«

      »Paddy!«, ermahnte Lancing. »So nicht. Abgesehen davon wird er noch operiert.«

      Fox ignorierte Lancings Ton. »Was hat Fannon verraten? Wo ist die undichte Stelle?«

      »Wir wissen nicht, ob es eine gibt.« O’Connor hatte ihre Fassung zurückerlangt. »Es könnte alles Mögliche sein. Wir haben allerdings neue Informationen. Ein Anruf zu einer Nummer, die überwacht wurde, bestätigte, dass McCrackens Gruppe die Waffen in einem Mordversuch an Liam Taylor benutzen wollte.«

      »Fantastisch.« Napp schloss die Augen und seufzte.

      »Wer?«, fragte Snow ahnungslos.

      »Taylor ist ein Aktivist der Loyalisten. Er hat die IRA herausgefordert, um etwas zu beweisen.«

      »Danke.« Snow nickte dem Lieutenant zu.

      O’Connor fuhr fort. »Taylor ist sich der Situation nicht bewusst und dabei wollen wir es belassen. Angesichts seiner Position würde er an die Öffentlichkeit gehen. Wir alle wissen, dass die zusätzliche Medienberichterstattung beiden Seiten nur mehr Freiwillige einbrächte.«

      »Wir sollten an Taylors Frau und Kinder denken und nicht an die verdammten Medien«, knurrte Fox.

      »Wissen wir, wo und wann sie es auf Taylor abgesehen haben?«, fragte Snow.

      »Nein. Dermott hält dicht, aber wir wissen, dass der Angriff kurz bevorsteht. Wir können nur darauf warten, dass McCracken wieder Kontakt aufnimmt. Die Nummer, die er angerufen hat, steht in Verbindung mit Pat Dolan, dem ehemaligen Sinn-Féin-Mitglied. Dolan finanziert McCrackens Gruppe von jenseits der Grenze.«

      »Das wird ja immer schöner.« Napps Sarkasmus war deutlich. »Kennen wir Taylors Pläne?«

      »Wir wissen, dass er morgen irgendwann nach sechs ein Radiointerview in seinem Haus geben soll.«

      »Großartig.«

      »Ein Interview worüber?«, wollte Gord wissen.

      »Wissen wir nicht. Hätten wir den Radiosender befragt, wäre aufgefallen, dass wir an Taylor interessiert sind.«

      »Wie sieht also der Plan aus?« Snow wollte nicht noch mehr Zeit verschwenden.

      Falls O’Connor erleichtert war, dass die Zahnfühlung vorüber war, ließ sie sich nichts anmerken. »Snow und Fox, ihr geht auf verdeckten Beobachtungsposten vor Taylors Haus. Gord und Napp, ihr behaltet die Zufahrtsstraße im Auge. Fannon wusste, dass diese Splittergruppe noch mehr Mitglieder hat, aber nicht wer oder wo sie waren. Unser Plan ist, abzuwarten, wer auftaucht, und denjenigen festzunehmen. Die RUC übernimmt dann von da aus.«

      »Vergiss die RUC, wir sollten sie einfach ausschalten. Dafür sind wir schließlich da, oder nicht? Um den Waffenstillstand um jeden Preis aufrechtzuerhalten.«

      O’Connor war schockiert. »Nein, Napp, die Vierzehnte ist kein Killerkommando. Sean … Fannons Tod ist sehr bedauerlich, aber wir müssen der RUC freie Hand lassen.«

      »Freie Hand? Was, wenn die Provos freie Hand mit den Kalaschnikows haben? Wenn sie eine Bombe zünden?«, fügte Napp hinzu.

      Lancing hob seine Hände zu einer beruhigenden Geste. »Es gibt nichts, was ich mir mehr wünsche, als ihnen das Handwerk zu legen. Ich will, dass sie dafür bezahlen, was mit Fannon passiert ist, aber das hier ist größer als nur ein Mann – egal, wer er auch sei. Wenn die RUC jemanden festnehmen kann, werden wir herausfinden, wer sonst noch involviert ist.«

      Napp und Gord tauschten Blicke aus, sie wirkten nicht überzeugt. Fox starrte nur O’Connor an, während Snow seinen Kaffee trank.

      »Es geht heute Abend los. Fragen?«, sagte O’Connor.

      »Sind wir fertig?«

      O’Connor holte tief Luft. »Ja, Paddy, das sind wir.«

      »Gut. Suchen wir uns was zu beißen.« Fox stand auf und öffnete die Tür.

      Die vier Soldaten machten sich auf den Weg zur Kantine. Sobald ihre Teller vollgeschaufelt waren, setzten sich sie an einen Tisch nahe der Wand. Das restliche Personal wusste, wer die SAS-Jungs waren, und machte einen weiten Bogen um sie.

      Snow sah Fox über den Tisch hinweg an. »Hast du was gegen sie?«

      »Wen?«

      »Mary O’Connor.«

      »Ich mag sie einfach nicht, das ist alles.« Fox nahm einen großen Schluck Tee. »Sie ist zu politisch. Wenn ich Politiker werden wollte, würde ich ‘nen Affenanzug mit ‘ner großen Rosette tragen.«

      »Und was würde da draufstehen? Bester Zuchthengst?«, fragte Napp mit vollem Mund.

      »Halt’s Maul«, erwiderte Fox.

      »Stand sie Fannon nahe?«

      »Sie hat ihm gezeigt, wo’s langgeht, wenn du weißt, was ich meine.« Gord hob vielsagend die Augenbrauen.

      »Sie ist ‘ne Nutte.« Fox stand unvermittelt auf und ging zurück zur Theke.

      Gord beugte sich vor. »Ignorier’ Paddy; er ist ein bisschen empfindlich, wo doch seine Frau jemand anderen gevögelt hat und so.«

      »Aha.« Snow nahm einen Bissen von seinem Hühnchen.

      »Wie lang ist das her? Fünf Jahre?«, fragte Gord.

      »Sieben«, antwortete Napp.

      »Er kann nachtragend sein«, meinte Gord.

      »Ein Gedächtnis wie ein Elefant«, bestätigte Napp. »Passt zu seinen Ohren.«

      Fox kam zusammen mit Lancing zurück, der das Team ansprach. »Auf die Beine, Männer. Ich habe gerade eine Nachricht erhalten. Wir haben einen Anruf von Dolan an einen seiner alten Stellvertreter abgefangen. Die Aktion steigt heute Nacht.«

       Keady, South Armagh, Nordirland

      Heftiger Regen hatte eingesetzt, als das Bond-Auto durch Keady fuhr. Taylor wohnte in einem großen, weißen freistehenden Haus gleich an der Crossmore Road. Dies war die noble Gegend des Dorfes. Weitere ansehnliche Gebäude, alle in beträchtlichem Abstand zueinander, sprenkelten die sonst offene Landschaft.

      Taylors Haus hatte seiner Mutter gehört. Sie war Katholikin gewesen, eine hoch angesehene Persönlichkeit der lokalen Gemeinde. Auch wenn viele

Скачать книгу