Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman. Karin Bucha

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha страница 64

Автор:
Серия:
Издательство:
Karin Bucha Paket 1 – Liebesroman - Karin Bucha Karin Bucha

Скачать книгу

weiteren Gemeinheiten dieses Mannes zu schützen? Er wird dich überall finden, glaub mir. Nirgends als hier wirst du Ruhe vor ihm bekommen. Wirfst du jetzt die Flinte ins Korn, glaubt er auch für alle Zukunft leichtes Spiel mit dir zu haben. Das darf nicht sein, Petra! Bitte, sei vernünftig, wirf in deiner begreiflichen Erregung nicht alles von dir. Ich möchte dir einen Vorschlag machen, aber bitte, erschrick nicht davor –«

      »Einen Vorschlag?« Ein bitterer Zug grub sich um ihren Mund. »Es gibt nur einen Ausweg: Ich gehe zurück in die Einsamkeit, aus der ich gekommen bin, lebe und arbeite für mein Kind.«

      »Ja, Petra, das sollst du ja, aber nicht irgendwo unter gleichgültigen Menschen, sondern hier, wohin du gehörst, wo einzig und allein dein Platz ist.«

      Seine Stimme war ruhiger geworden, wieder gütig und tröstlich, aber Petra war viel zu erregt, als daß diese warme Stimme Einfluß gewinnen konnte.

      »Ich will nicht geduldet sein! Ich will nicht in den Schmutz gezogen werden, nur, um mir damit einen Platz in diesem Haus zu erringen«, fuhr sie leidenschaftlich auf.

      Sie lehnte an der Wand. Voll fiel das Sonnenlicht auf ihr bleiches, zuckendes Gesicht. Nikolaus stand mit dem Rücken dem Fenster zugekehrt.

      »Werde meine Frau, Petra«, sagte er fast demütig. »Dann habe ich ein Recht, mich mit meiner ganzen Person für dich einzusetzen.«

      Petras Augen hingen weit geöffnet an Nikolaus’ Mund. Ihr Denken verwirrte sich. Sie nahm nur noch wahr, daß zwei treue Augen voll Güte und Besorgnis ihrem Blick begegneten, dann zwang die Schwäche sie, die Augen zu schließen.

      *

      »Ekelhafte Geschichte!« murmelte Helmuth Wendler, als Nikolaus Eckhardt das Zimmer verlassen hatte.

      Er war bereits so weit, sein Eingreifen, überhaupt die ganze Angelegenheit als Irrsinn zu bezeichnen.

      Er mußte diesen Auftrag ablehnen. Er mußte alles daransetzen, die verbitterte, vielleicht sogar geldgierige Leontine Eckhardt von ihrem Entschluß abzubringen. Jetzt erschien es ihm sogar naheliegend, daß es ihr nur um das Erbe ging, und Detlef Sprenger, der zweifelhafte Ehrenmann, war ihren Plänen sehr recht gekommen.

      Unruhig ging er auf und ab.

      Die Zeit verrann, aber Nikolaus Eckhardt, der Mann, der ihm die größte Achtung abgenötigt hatte, ließ sich nicht wieder sehen. Nur eine lebhafte Unruhe glaubte Helmuth im Hause zu bemerken.

      Er trat ans Fenster und blickte nachdenklich in den Park. Zwischen den Bäumen tauchte das Kind in seinem hellen, flatternden Kleidchen auf.

      Und nun sah er auch die junge, schöne Frau, die ihn so ängstlich nach dem Verbleib des Kindes gefragt hatte. Im Augenblick vergaß er, weshalb er in dieses Haus gekommen war, und hatte nur Sinn für das anmutige Bild da draußen.

      Kurz entschlossen verließ er das Zimmer und stand etwas später auf der Freitreppe, Ausschau haltend.

      Man würde es ihm sicher nicht verübeln, wenn er sich die Zeit des Wartens ein wenig abkürzte. Und so ging er tiefer in den Park, bis er unverhofft vor Regina Reuter stand.

      »Das freut mich, daß ich Sie wiedersehe«, sagte er offen, und sein Blick versank in ihren dunklen Augen.

      »Da ist ja auch die kleine Ausreißerin«, lenkte er schnell ab, als er ihre Verwirrung bemerkte.

      Leonore gab ihm die Hand und knickste.

      »Wer bist du denn?« fragte sie nach Kinderart.

      »Dr. Wendler«, erwiderte er belustigt.

      »Ist einer krank?« erkundigte sich Leonore.

      »Krank? Nein. Wer soll wohl krank sein?«

      »Nun, wenn du ein Doktor bist –?«

      »Ach so.« Helmuth lachte belustigt auf. »Ich bin zwar ein Doktor, Kleines, aber ich komme nicht zu Kranken.«

      »Was willst du denn hier, wenn keiner krank ist?« beharrte Leonore.

      »Vielleicht will ich mit dir spielen«, meinte er, wohlgefällig in das glühende Gesichtchen der Kleinen sehend. Das war also Petra Eckhardts Kind. Genauso feingliedrig und lieblich wie die Mutter! durchschoß es ihn.

      Leonore stieß ein helles Lachen aus.

      »Spielen willst du mit mir? Du bist mir viel zu groß«, sagte sie ehrlich.

      Helmuth stimmte ein in dieses fröhliche Kinderlachen und wies auf Regina.

      »Du spielst aber doch auch mit der jungen Dame.«

      Mit sehr wichtiger Miene erklärte Leonore:

      »Das ist Regina, sie bleibt immer bei mir, um mit mir zu spielen.«

      Ein aufleuchtender Blick traf Regina.

      »Aha, Regina heißen Sie. Ein schöner Name.«

      Die Angesprochene warf den Kopf ein wenig in den Nacken. Was ging den Fremden ihr Name an?

      Sie nahm Leonores Hand und sagte kurz angebunden:

      »Komm, Lorchen, wir gehen ins Haus.«

      Helmuth vertrat ihr den Weg. Seine Augen blitzten.

      »Warum laufen Sie mir davon? Sehe ich so böse aus?«

      Regina wurde rot und blieb stehen.

      »Das nicht, aber ich kenne Sie doch gar nicht.«

      »Wissen Sie«, sagte er nun, »das ist ein Fehler, den wir rasch gutmachen können.«

      Etwas in Helmuths Auftreten reizte Regina. Unhöflich, wie es sonst gar nicht ihre Art war, sagte sie:

      »Ich bin ja nicht zu Ihrer, sondern zur Gesellschaft des Kindes angestellt.«

      Als fürchte sie eine derbe Antwort, zog sie Leonore mit sich und war bald hinter den Bäumen verschwunden.

      Kratzbürste!

      Er ging wieder ins Haus zurück.

      »Können Sie mir sagen, ob Herr Eckhardt noch im Hause ist?« wandte er sich höflich an den alten Diener, der in sichtlicher Erregung in der Halle auf und ab ging.

      »Herr Eckhardt ist noch da, gewiß, er wird Sie wohl in der Aufregung vergessen haben.«

      Verwundert schüttelte Dr. Wendler den Kopf.

      »Ist etwas geschehen?«

      Johannes wandte sich zur Seite und sagte mit zittriger Stimme:

      »Ja, die junge Frau ist erkrankt, ich warte auf den Arzt, jeden Augenblick muß er eintreffen.«

      Helmuth verfärbte sich. Du lieber Himmel! Trug er durch seinen Besuch und die damit verknüpfte Unterredung gar die Schuld daran?

      Schuldbewußt wollte er sich zum Gehen wenden, als er sich angerufen hörte.

Скачать книгу