Die bekanntesten Dramen und Lustspiele von Arthur Schnitzler. Артур Шницлер

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Die bekanntesten Dramen und Lustspiele von Arthur Schnitzler - Артур Шницлер

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nicht tun ... Was fällt Ihnen denn ein!

      Ilona. O dieser Hohn! ... Dieser Betrug!

      Max. Es ist nicht das eine, nicht das andere – es ist eben das Leben!

      Ilona. Schweigen Sie – Sie – mit Ihren Phrasen.

      Max. Sie sind kindisch, Ilona, sonst würden Sie einsehen, daß alles vergeblich ist.

      Ilona. Vergeblich –?!

      Max. Es ist ein Unsinn ...!

      Ilona. Unsinn! –?

      Max. Sie würden sich lächerlich machen, das ist alles.

      Ilona. Wie – auch noch Beleidigungen!

      Max. Sie werden sich trösten!

      Ilona. O wie schlecht Sie mich kennen!

      Max. Ja, wenn er nach Amerika ginge.

      Ilona. Was heißt das?

      Max. Wenn er Ihnen wirklich verloren wäre!

      Ilona. Was bedeutet das?

      Max. Die Hauptsache ist – daß nicht Sie die Betrogene sind!

      Ilona. ...!

      Max. Zu Ihnen kann man zurückkehren, jene kann man verlassen!

      Ilona. Oh ... wenn das ... (mit einem wilden, freudigen Ausdruck in der Miene).

      Max. Sie sind edel ... (ihr die Hand drückend).

      Ilona. Rächen will ich mich ... darum freue ich mich über das, was Sie sagten.

      Max. Sie sind eine von denen, »welche beißen, wenn sie lieben«.

      Ilona. Ja, ich bin eine von denen.

      Max. Nun kommen Sie mir ganz großartig vor. – Wie eine, die ihr ganzes Geschlecht an uns rächen möchte.

      Ilona. – Ja ... das will ich ...

      Max (aufstehend). Ich habe eben noch Zeit, Sie in Ihre Wohnung zu führen. (Für sich.) Sonst geschieht doch noch ein Unglück. – (Ihr den Arm reichend.) Nun nehmen Sie Abschied von diesen Räumen!

      Ilona. Nein, mein lieber Freund – nicht Abschied. Ich werde wiederkehren.

      Max. Nun glauben Sie sich einen Dämon – und sind eigentlich doch nur ein Weib! (Auf eine mißmutige Bewegung Ilonas.) ... Das ist aber auch gerade genug ... (Ihr die Türe öffnend.) Darf ich bitten, mein Fräulein? –

      Ilona (sich noch einmal vor dem Hinausgehen umwendend, mit affektierter Großartigkeit). Auf Wiedersehen! ... (Ab mit Max.)

      (Vorhang.)

      Anatols Größenwahn

       Inhaltsverzeichnis

      Personen

      Anatol

       Max

       Baron Diebl

       Musiker Flieder

       Berta

       Annette

      Der folgende Einakter war als Abschluß des Anatol-Zyklus gedacht, wurde dann aber durch Anatols Hochzeitsmorgen ersetzt.

       Die Gartenseite eines freundlichen Gasthofes, dessen Front den größten Teil des Hintergrundes einnimmt. Eine breite Terrasse läuft der ganzen Front des Gasthofes entlang; zu derselben führen von der Szene, die einen Garten vorstellt, zwei Treppen hinauf. Im Hintergrund, soweit derselbe nicht durch das Haus gedeckt ist, eine anmutige Hügellandschaft, die eben in Dämmerung zu versinken beginnt. – Während die eine Seite des Hauses in die Kulisse gerückt ist, steht die andere frei – und an dieser Seite läuft eine Pappelallee, die direkt an dem Gitter des Gartens vorüberführt. Auf der Terrasse stehen, ebenso wie im Garten, einzelne Tische mit Stühlen, die alle leer sind. Anatol und Max sitzen an einem der Tische, die auf der Terrasse stehen, Zigaretten rauchend.

      Anatol. Erinnerst du dich noch, mein lieber Max, wie wir das letztemal da saßen?

      Max. Das ist schon lange her, glaub ich!

      Anatol. Ja ... Ich brauchte damals zufällig diese Dekoration ... mit ihrer Anspruchslosigkeit und Milde ... ich brauchte diese Landstraße mit den trivialen Pappeln ... diese Wiesen da drüben, mit ihrem lauen Grün ... die nahen Hügel, die im Abendrot verschwimmen ...

      Max. Und heute?

      Anatol. Heute lieb ich diesen Hintergrund um seiner selbst willen –

      Max. Deine letzte Liebe?

      Anatol. Nein ... nur eine neue Art von Liebe, die eben jetzt an die Reihe kommt, die Liebe für die Dinge als Dinge –

      Max. ?

      Anatol. Für die Natur als Natur ... für die Hügel als Hügel ... für die Zigarren als Zigarren ... für den persischen Diwan als Diwan ..., während ich ja bisher an den Dingen nur ihre Beziehungen zu den Menschen liebte.

      Max. Also mit uns Armen bist du fertig?

      Anatol. O nein! Meine Freunde – dich ganz insbesondere – lieb ich noch immer.

      Max. Glaub doch das nicht! Ich bin immer nur für die Stichwörter dagewesen.

      Anatol. Wenn es so war ... das ändert sich jetzt, mein Lieber. Ich fürchte, auch das ist ein Zeichen nahenden Alters. Ich interessiere mich in der letzten Zeit auffallend für die Meinungen anderer.

      Max. Ah!

      Anatol. Ich kann zuhören, ich werde aufmerksam ...

      Max. Hast du mich darum nach so langer Zeit wieder aufgesucht?

      Anatol. Ich hatte ein so tiefes Bedürfnis, wieder mit dir zu reden! Mir ist, als hätte ich dir ein Testament vorzuplaudern!

      Max. Ach geh... was ist das für eine neue Pose! Sentimentalitäten!

      Anatol. Nein ... es ist so ernst ... das Ende, mein Lieber! Mein Herz setzt seinen letzten Willen auf!

      Max. Macht's dich melancholisch?

      Anatol. Nein, o nein. – Ich will nicht mehr geliebt werden – ich will nicht.

      Max. Na, du würdest dich drein zu ergeben wissen.

      Anatol. Nein ... ich will nicht meine letzte Illusion verlieren!

      Max. Welche denn?

      Anatol. Daß

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