Butler Parker 145 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 145 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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servieren, is’ das klar?«

      »Sie verfolgen tatsächlich die Absicht, Mylady und meiner Wenigkeit körperliche Schmerzen zuzufügen;«

      »Mann, Sie machen es einem aber verdammt schwer«, beklagte sich der Schläger und wirkte plötzlich unentschlossen. »Haben Sie denn noch immer nicht kapiert? Das hier is’n Überfall, klar?«

      »Das möchte ich mir aber auch ausgebeten haben«, schaltete die ältere Dame sich munter ein, um dann auf ihre sehr spezielle Art zu reagieren.

      *

      Agatha Simpson huldigte in ihrer reichlich bemessenen Freizeit dem Bogenschießen und spielte auch Golf. Sie pflegte die beiden Sportarten mit größter Energie, wenn sie auch nicht sonderlich erfolgreich war. Eines aber hatte sich im Lauf dieser Betätigungen entwickelt, nämlich ihre Muskulatur.

      Dementsprechend fiel auch die Reaktion aus.

      Sie hatte den Pompadour, der an langen Schnüren am Handgelenk hing, in Schwingungen versetzt und beförderte den an sich harmlos aussehenden Handbeutel zielsicher auf die linke Backe des Untersetzten, der daraufhin seelisch wie körperlich völlig aus dem Gleichgewicht geriet. Er knickte in der rechten Hüfte ein und fiel gegen den Kofferraum von Parkers Wagen. Seine Augen nahmen einen leicht glasigen Ausdruck an, sein Mund öffnete sich zu einem unhörbaren Schrei.

      »Ich werde Sie lehren, eine hilflose und schwache Frau anzugreifen«, entrüstete sich die ältere Dame und holte zu einer zweiten Massage aus. Der Untersetzte hob abwehrend die Hände und ging dann in die Knie.

      »Falls Mylady darauf bestehen, wird meine Wenigkeit den Angreifer in eine günstige Position bringen«, bot der Butler seine Hilfe an. Er trat hinter den Untersetzten und griff unter dessen Arme. Mühelos stellte Josuah Parker den Mann wieder auf die Beine.

      »Bringen Sie den Schwächling wieder zu sich«, verlangte die ältere Dame grollend, »guter Gott, die Jugend von heute kann aber auch wirklich nichts mehr vertragen.«

      Der Mann hüstelte und kam wieder zu sich. Entgeistert betrachtete er Lady Agatha und verstand eindeutig die Welt nicht mehr. Es war ihm in seiner Vergangenheit noch nicht passiert, daß ihn eine Frau außer Gefecht gesetzt hatte.

      »Ich will endlich hören, was Sie von mir wollen«, raunzte Agatha Simpson den Schläger an.

      »Nichts, überhaupt nichts«, behauptete der Mann hastig.

      »Sie sollten sich möglicherweise eine plausiblere Erklärung einfallen lassen«, schlug der Butler vor, »Mylady liebt es überhaupt nicht, schamlos angelogen zu werden.«

      Der Untersetzte, der sich erstaunlich schnell erholte und damit doch eine gewisse Kondition zeigte, wollte das Blatt zu seinen Gunsten wenden. Er löste sich aus Parkers Händen, baute sich auf, spielte recht ungeschickt den Hilflosen und hatte dann die Absicht, sich noch mal auf Agatha Simpson zu werfen. Wahrscheinlich wollte er sie als Geisel benutzen, um so auch Parker in den Griff zu bekommen.

      Er hatte die Rechnung ohne die Lady gemacht.

      Es war ihr eindeutig eine Wonne, auch diesen Angriff des Mannes zu stoppen. Sie trat auf ihre ungenierte Art mit dem rechten Fuß zu und setzte die Kappe ihres Schuhs auf das Schienbein des Untersetzten. Da Mylady auf recht großem Fuß lebte, was ihre Schuhmaße betraf, fiel der Fußtritt sehr nachdrücklich aus. Der Getroffene heulte auf wie ein vereinsamter Steppenwolf, stellte sich ausschließlich auf das gesunde Bein und absolvierte dann einen Tanz, den man insgesamt allerdings nur als verunglückt bezeichnen konnte.

      Agatha Simpson war einen Schritt zurückgetreten und beobachtete die Tanzeinlage mit Interesse. Ihr Pompadour schwang nach wie vor erwartungsvoll wie ein Perpendikel. Er wartete nur darauf, noch mal gezielt eingesetzt zu werden.

      »Werde ich dieses Subjekt noch eingehend verhören?« erkundigte sich Agatha Simpson dann bei ihrem Butler.

      »Mylady wird sicher darauf verzichten«, antwortete Josuah Parker höflich, »der Erwähnte dürfte kaum in der Lage sein, Informationen weitergeben zu können. Es dürfte sich bei ihm um ein käufliches Individuum handeln, wie man es in gewissen obskuren Pubs engagieren kann.«

      »Nun gut, Mr. Parker, dann werde ich mich zurückziehen. »Agatha Simpson bestieg den Fond des hochbeinigen Monstrums, nachdem Parker die Wagentür geöffnet hatte. Der Butler wandte sich dem noch immer munter hüpfenden Untersetzten zu.

      »Sie sprachen eben von einer sogenannten Fackel«, schickte er voraus, »würden Sie die Güte haben, sich näher dazu zu äußern?«

      »Ich... Ich weiß von nichts«, stöhnte der Mann.

      »Woher kennen Sie diesen Spitznamen, wenn man sich so ausdrücken darf?«

      »Den ... hat mir der Dreckskerl zugesteckt, der mich losgeschickt hat.«

      »Sie befinden sich verständlicherweise in einem Zustand der Unmut und der Enttäuschung«, schickte Parker voraus, »wann wurden Sie engagiert, Mylady mit einem Bleikabel zu drohen?«

      »Vor ’ner Stunde oder so. Verdammt, ich kann nicht mehr gehen, ich glaub’, mein Schienbein ist gebrochen.«

      »Und in welchem Etablissement unterhielten Sie sich mit dem Mann, den Sie möglicherweise zu Recht als einen Dreckskerl bezeichneten?«

      »Das war im ›Sunrise‹ in Soho. Wenn ich den erwische, kann er sich auf was gefaßt machen.«

      »Mylady wäre in eine versöhnliche Stimmung zu versetzen, wenn Sie diesen Mann genauer beschreiben könnten.«

      »Mann, wie reden Sie eigentlich?« Der Untersetzte hörte mit seinem Herumhüpfen auf und starrte Parker irritiert an.

      »Meine Wenigkeit befleißigt sich einer höflichen Ausdrucks weise«, erläuterte der Butler, »sie werden meine Bemühungen hoffentlich anerkennen und sich jetzt zu meiner Frage äußern.«

      »Wie der Dreckskerl ausgesehen hat?«

      »Das war der Kern meiner Frage, in der Tat.«

      »Schmal, mittelgroß, Sonnenbrille und ’ne Glatze, etwa vierzig Jahre alt.«

      »Ihre Beobachtungsgabe ist erstaunlich. «

      »Man muß ja wissen, mit wem man’s zu tun hat, oder?« Der Untersetzte grinste plötzlich, wenn auch nur andeutungsweise.

      »Sie haben vor, ihn bei passender Gelegenheit zu erpressen?«

      »Wie kommen Sie denn darauf?«

      »Könnte es sein, daß Sie einen Ihrer Freunde auf ihn angesetzt haben?«

      »Mann, Sie haben vielleicht ’ne komische Phantasie«, wunderte sich der Untersetzte hastig und verriet damit bereits schon ein schlechtes Gewissen. Er fühlte sich eindeutig durchschaut.

      »Lassen Sie sich warnen«, redete der Butler weiter, »Sie haben es möglicherweise mit einem Individuum zu tun, das sein Inkognito um jeden Preis bewahren will und wird.«

      »Kann ich jetzt abhauen?«

      »Dem steht nichts im Weg. Man erlaubt sich, Ihnen noch einen geruhsamen Tag zu wünschen«, erwiderte der Butler, »und was Ihr Schienbein angeht, sollten

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