Butler Parker 145 – Kriminalroman. Günter Dönges

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Butler Parker 145 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 5

Butler Parker 145 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

Скачать книгу

schon, Mr. Parker, aber nur so kann man Ihre alte Dame wohl zur Vernunft bringen.«

      »Sie sollten davon ausgehen, daß Mylady nicht zu erpressen ist.«

      »Warten Sie’s doch ab, Mr. Parker Wenn die ersten Landsitze mal in Flammen aufgehen, wird sie schon den Kopf einziehen und vernünftig werden.«

      »Darf man erfahren, was sie eigentlich wollen?« fragte Josuah Parker. »Sollte da wirklich nur der sogenannte schnöde Mammon im Spiel sein?«

      »Der auch, Mr. Parker, der auch.«

      »Sie verfolgen noch zusätzliche Absichten?«

      »Ich werde alle Geldsäcke hier auf der Insel heiß enteignen, falls sie nicht freiwillig zahlen.«

      »Sie haben sich viel vorgenommen und werden demnach wohl ununterbrochen unterwegs sein müssen.«

      »Wollen Sie mir die Würmer aus der Nase ziehen, Mr. Parker?«

      »Wenn Sie gütigst erlauben, möchte ich mir die Freiheit nehmen, Ihnen einen Rat zu erteilen.«

      »Lassen Sie mal hören, Mr. Parker. Jetzt bin ich aber mächtig gespannt.«

      »Sie sollten einen renommierten Psychiater aufsuchen, Mr. Fackel«, redete der Butler weiter, »falls es Ihnen an Geld fehlt, wird Mylady gern die diversen Behandlungskosten übernehmen.«

      Auf der Gegenseite wurde es für einige Sekunden still, und Josuah Parker wußte, wie sehr er seinen Gesprächspartner getroffen hatte.

      »Das hätten Sie nicht sagen dürfen, Parker«, äußerte die verzerrte Stimme endlich, »damit haben Sie sich Ihr eigenes Grab geschaufelt. Sie werden nicht mehr lange leben.«

      Auf der Gegenseite wurde aufgelegt.

      *

      Man mußte über eine steile Treppe hinunter in den Pub steigen. Das Licht war nur andeutungsweise vorhanden. Aus dem Kellerlokal drang eine Wolke herauf zur Straße, eine pikante Mischung aus Tabakqualm, schalem Bier und Schweiß.

      Butler Parker, der vorausgegangen war, betrat die Kneipe und löste sofort allgemeines Schweigen aus. Die Männer am Tresen wandten sich zu ihm um und starrten ihn an, als käme er aus einer anderen Welt. Als dann auch noch Agatha Simpson erschien, erreichte die allgemeine Irritation einen Höhepunkt.

      Parker steuerte eine kleine Sitznische an und lüftete höflich die schwarze Melone, als Mylady Platz nahm. Anschließend schritt der Butler gemessen zum Ausschank und verlangte dort zwei Gläser Bier.

      Zwei dubios aussehende Männer, groß und breitschultrig, zwinkerten sich zu und erhofften sich eine hübsche Abwechslung. Sie wollten sich auf Kosten des Butlers amüsieren.

      Einer von ihnen rempelte Parker an und verschüttete dabei absichtlich Bier aus seinem Glas. Da Parker aber geschickt zur Seite auswich, landete das verschüttete Bier auf der Hose des zweiten Mannes, der mit dieser Entwicklung nicht gerechnet hatte.

      »Moment mal«, brauste der sofort auf und attackierte Parker, »das hier kostet Sie ’ne Menge Schotter, Mann. Sie haben meine Hose verdorben.«

      »Sind Sie sicher?« fragte der Butler in seiner höflichen Art.

      »Wer hat hier wen angerempelt?« fragte der erste Mann gespielt gereizt, »wer benimmt sich hier wie ein Elefant im Porzellanladen, he? Sie kaufen mir ein frisches Bier, ist das klar?«

      »Aber keineswegs«, erwiderte Josuah Parker gemessen, »wenn Sie erlauben, möchte meine Wenigkeit zur Aufklärung eines offensichtlich bestehenden Mißverständnisses beitragen.«

      »Wie war das? Die beiden Männer schauten sich verdutzt an und brauchten einige Sekunden, bis sie den Sinn des Satzes begriffen hatten. Die übrigen Männer bildeten bereits einen Halbkreis und sahen der weiteren Entwicklung des Geschehens erwartungsvoll entgegen. Die beiden Kerle nämlich, die sich mit Parker unbedingt anlegen wollten, waren als harte Schläger in einschlägigen Kreisen bestens bekannt.

      »Man sollte den an sich völlig unwichtigen Vorgang in aller Ruhe rekonstruieren«, schlug Josuah Parker vor, ruhig und höflich, »Sie hatten die Absicht, meine bescheidene Wenigkeit zu provozieren und rempelten bewußt. Sie hingegen waren nicht schnell genug, dem verspritzenden Bier auszuweichen.«

      »Gibt’s denn sowas?« staunte der erste Schläger.

      »Der muß doch wahnsinnig oder lebensmüde sein«, empfand der zweite Schläger. Er wirkte wie ein wenig ratlos.

      »Weder noch, wenn man dies versichern darf«, redete der Butler weiter, »Sie werden einsehen, daß die Darstellung des Geschehens den Tatsachen entspricht.«

      »Will der uns auf den Arm nehmen?« fragte der erste Schläger seinen Partner.

      »Der is’ nich’ ganz richtig im Kopf«, urteilte der zweite Schläger, um sich dann erneut vor Parker aufzubauen, »’raus mit dem Kleingeld! Ich brauch’ ’ne neue Hose.«

      »Un’ ich’n frisches Bier«, sagte der andere Bursche, »nun mach’ schon, du Pinguin, bevor ich richtig sauer werde.«

      »Oder brauchst du erst ’ne Abreibung?« erkundigte sich der Partner des Schlägers. »Die kannst du haben.«

      »Die Herren scheinen sich in einem Zustand leichter Aggression zu befinden«, meinte der Butler, der sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Sein Gesicht blieb glatt und ausdruckslos wie das eines professionellen Pokerspielers.

      Der erste Kerl schlug fast ansatzlos zu und hatte die feste Absicht, Parkers Kinn zu treffen. Der Butler jedoch nahm seinen Oberkörper genau im richtigen Moment zur Seite und ließ so den harten Schlag passieren. Die Faust des Mannes landete unter dem linken Ohr des zweiten Schlägers, der sofort Wirkung zeigte und in die Knie ging. Er klammerte sich an der Haltestange des Tresens fest und schnappte nach Luft wie ein gestrandeter Karpfen.

      »Wenn Sie erlauben, wird man Sie ein wenig erfrischen«, bot der Butler umgehend seine Hilfe an. In der rechten, schwarz behandschuhten Hand befand sich eine kleine Spraydose, wie sie zu medizinischen Zwecken angeboten wird. Parker drückte auf den Auslöseknopf und richtete den Strahl des Sprays auf das Riechorgan des Angeschlagenen.

      Dieser grinste plötzlich überaus freundlich, verdrehte verzückt die Augen und löste seine kohlenschaufelgroßen Hände von der Haltestange. Danach rutschte er nach unten auf den schmutzigen Boden und stimmte zur Überraschung aller Anwesenden ein an sich hübsches Volkslied an, das in seiner Wiedergabe allerdings penetrant falsch klang.

      »Die gute Absicht ist deutlich zu erkennen.«

      Er wandte sich jetzt an den Mann hinter dem Tresen und bestellte zwei Bier.

      *

      Der Schläger kaute deutlich sichtbar auf Parkers Bemerkung herum und brauchte viel Zeit, bis er endlich wieder reagieren konnte. Dann aber wollte er es wissen und den Butler attackieren, zumal die Umstehenden ungeniert grinsten und sich freuten. Sie schienen gerade diesen beiden Schlägern die Niederlage zu gönnen.

      Der Hauptakteur zog ein Messer, ließ die lange Klinge durch Knopfdruck vorschnellen, holte aus und wollte Parker in die Schulter stechen.

      Er

Скачать книгу