Karin Bucha Staffel 5 – Liebesroman. Karin Bucha

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Karin Bucha Staffel 5 – Liebesroman - Karin Bucha Karin Bucha Staffel

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      Eva-Maria läßt ein schnelles, aber auserlesenes Mahl servieren, und bei der zweiten Flasche Sekt ist er schon fast ausgesöhnt mit dem jüngsten Ereignis. Er sieht Eva-Marias Augen leuchten wie selten – und er ist zufrieden.

      »Ich möchte nicht sehr lange mit der Hochzeit warten«, wendet Karsten sich im Laufe des Gespräches an seine Braut. »Wenn es dir recht ist, in vier Wochen?«

      Eva-Maria schlingt die Hände im Schoß ineinander.

      »Ich möchte in England, in unserer kleinen Kirche, getraut werden. Ist das möglich?«

      »Gewiß, Eva-Maria«, stimmt Karsten bereitwillig zu. »Wenn es dir Freude macht?«

      Ein bequemer Ehemann ist er einmal bestimmt – sinnt Harris und wird direkt fröhlich, seiner Nichte die Hochzeit in England ausrichten zu können. –

      *

      Karsten und Reincke sind in die Bar »Zum Blauen Engel« gegangen. Aufmerksam sieht Reincke sich um. Äußerlich hat das Lokal nicht gelitten. Er kann jedenfalls keine Veränderung bemerken. Anstelle der rotblonden Frau mit den graugrünen Augen lehnt eine rassige schwarze Frau hinter der Bar, mit Augen, groß wie Feuerräder, und bedient die Gäste mit viel ­Charme.

      »Komm«, sagt Reincke, schwingt sich auf den Hocker und rückt dem Freund einen Sitz zurecht. »Betrachten wir uns den Betrieb ein wenig.«

      Keiner weiß hier, daß der eigentliche Besitzer jetzt Ulrich Karsten ist. Das Lokal ist bombenvoll. Die Musik spielt erstklassig. Die Getränke sind wie stets gepflegt.

      »Und die Bar willst du verkaufen?« fragt Reincke und neigt sich flüsternd dem Freund zu. »Du hast einen Vogel. Hier fließt das Geld nur so in die Kasse.«

      »Ich möchte nicht an das Vergangene erinnert werden«, erwidert Karsten. »Geld verdiene ich durch meinen Beruf genügend.«

      Reincke schüttelt nur den Kopf. »Wo steckt denn Bendler?«

      »Deshalb bin ich doch hergekommen«, erklärt Karsten, und sie wenden sich an die Barfrau Edith. »Wissen Sie, wo Herr Bendler zu finden ist?«

      Sie macht eine bezeichnende Gebärde nach der Hintertür, und Reincke weiß sofort Bescheid. »Er ist in Marion Wendlands Wohnung. Dorthin willst du doch sicherlich nicht mitgehen.«

      »Nein!« sagt Karsten kurz und hart.

      Reincke geht den bekannten Weg. Ihm ist einigermaßen beklommen zumute, als er die Tür zu Marion Wendlands ehemaliger Wohnung öffnet.

      Bendler liegt auf der Couch. Sein Haar ist verwüstet, der Schlips verrutscht. Das weiße Oberhemd zerknautscht. Er liegt in schwerem Rausch. Soviel Reincke sich auch bemüht, er kann ihn nicht wach kriegen. So läßt er es schließlich sein und kehrt zu Karsten zurück.

      »Total blau«, sagt er lakonisch und schwingt sich wieder auf seinen alten Platz. »Armer Kerl«, setzt er noch nachdenklich hinzu. »Den hat sie auf dem Gewissen.«

      »Komm, laß uns gehen.« Brüsk erhebt Karsten sich, legt Geld auf den Bartisch und geht dem langsam folgenden Reincke voraus. Draußen atmet er die tiefe, wundersame Nachtluft in tiefen Zügen.

      »Wir fahren zu uns«, schlägt Reincke vor, und nur zu gern willigt Karsten ein. Er fühlt sich im Kreise der Reincke’schen Familie, die durch Marlies Ehrhardt Zuwachs bekommen hat, immer noch sehr wohl.

      Auf der Terrasse des Hauses brennen die Windlichter und werfen lange, geheimnisvolle Schatten auf den kurzgeschorenen Rasen. Die Familie sitzt bei einer Bowle. Die Herren hören das fröhliche Lachen schon von weitem.

      »Natürlich beherrscht wieder die kleine Wetterhexe das Feld«, brummelt Reincke, und Karsten lächelt dazu.

      Sie werden mit großer Freude empfangen und gern in den kleinen, munteren Kreis aufgenommen.

      Natürlich behauptet William seinen Platz neben Marlies, was diese mit einem Hochziehen der Augenbrauen bemerkt.

      »Wenn dir meine Gegenwart lästig ist«, reizt Reincke sie, »dann kann ich mich auch auf die Brüstung setzen.«

      »So siehst du aus, Wulli«, ereifert sie sich. »Um uns mit deinen breiten Buckel den Mond zu verdecken.«

      »Onkel Wulli, bitte«, versetzt er gelassen.

      »Meinetwegen ›Onkel‹ Wulli«, sagt sie schnippisch. »Du bist ein gräßlicher Mensch. Ich könnte dich einfach so umbringen.«

      »Sachte, sachte, schönes Kind«, spöttelt er und nimmt einen langen Schluck aus dem Glas. »Das ist gar nicht so einfach –«

      »Was –?« fällt sie ihm schnell in die Rede.

      »Das mit dem Umbringen. Darauf steht Zuchthaus.«

      »Ach du –« Sie macht ein hochmütiges Gesicht.

      »Würdest du dich meinetwegen ins Zuchthaus setzen?« fragt er in aller Harmlosigkeit.

      »So siehst du aus, Wulli. Verzei-hung –«, unterbricht sie sich selbst. »›Onkel‹ Wulli. Ich will leben und glücklich sein.«

      »Schade«, macht er und schüttelt traurig den Kopf.

      »Was ist schade?« fragt sie von Neugier geplagt.

      »Und ich hätte mich so gern von dir umbringen lassen.«

      »Daß du doch niemals ernst sein kannst.« Ganz wütend sieht sie aus.

      »Bist du es denn?«

      »Ich, mein Gott, ich bin doch so jung, ich kann wohl noch ein bißchen albern sein, aber du, Onkel Wulli.« Sie betont das »Onkel« ganz besonders, und auf einmal ist es ihm höchst unangenehm.

      »Schließen wir Waffenstillstand«, meint er treuherzig und reicht ihr das Glas. »Sei lieb zu mir und fülle mir nach.«

      »Aber nur bis morgen«, erwidert sie gereizt, steht aber gehorsam auf und kehrt mit einem vollen Glas zurück. »Du siehst schon aus, als hättest du genug.«

      »Habe ich auch«, lacht er sie an. »Ich wollte ja nur, daß du etwas für mich tust.«

      »Mit dir rede ich vier Wochen kein Wort«, faucht sie ihn an und dreht sich den anderen zu.

      »Stellt euch vor«, ruft Lieselotte Reincke in die Runde. »Ulrich Karsten hat sich mit Eva-Maria Harris verlobt. Ist das nicht eine großartige Nachricht?«

      Ein allgemeines Händeschütteln setzt ein. Zutraulich rückt Marlies etwas näher an William heran. »Ist das die wunderschöne braunhaarige Frau, die den fabelhaften Laden hat?« fragt sie atemlos. Sie findet Karsten an sich schon hochinteressant, das aber die beiden ein Paar werden wollen, findet sie höchst romantisch.

      »Ich denke, du willst vier Wochen kein Wort mit mir sprechen?« gibt er zur Antwort.

      Sie macht eine kleine, ungeduldige Geste. »Nimm doch nicht alles so genau. Also ist sie es nun – oder nicht?«

      »Sie ist es«, sagt er mit

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