Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Читать онлайн книгу Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 14
»Sie hingegen wissen, um welche Unterlagen es sich handelt?«
»Möglich, aber das geht Sie nichts an, Parker. Reden wir doch mal vernünftig miteinander. Ich gebe Ihnen tausend Dollar für das Zeug. Im ersten Moment hört sich das verdammt knauserig an, ich weiß, aber Sie bekommen noch etwas dazu.«
»Können Sie sich möglicherweise etwas deutlicher ausdrücken?«
»Sie bekommen Ihr Leben dazu«, sagte Walt. »Ich finde, das ist mit Geld kaum zu bezahlen.«
»Wenn ich nur wüßte, ob ich Ihren Worten trauen darf.«
»Lassen Sie es doch darauf ankommen, Parker. Etwas Risiko müssen auch Sie schließlich tragen. Also, wohin müssen wir fahren?«
»Sie wollen mich zwingen, die Unterlagen auszuliefern?«
»In jedem Fall, Parker, dafür hängt für meine Gruppe zu viel dran. Wir kennen Mittel und Wege, jeden Menschen zum Sprechen zu bringen. Da sind wir sehr erfinderisch!«
»Ich glaube, Sie haben mich überzeugt«, entgegnete der Butler. »Nun denn, ich gehe auf Ihren Vorschlag ein. Sagen Sie Ihrem Mitarbeiter, daß er vor die Stadt fahren soll und zwar in Richtung Norden. Ich werde ihm dann rechtzeitig sagen, wo er abbiegen muß.«
»Ich wußte doch, daß Sie vernünftig sind, Parker.« Walt grinste mühsam und lockerte den Druck des Waffenlaufs. »Wir werden uns schon verstehen!«
»Ich freue mich über Ihren Stimmungsumschwung«, erklärte der Butler und entspannte sich ebenfalls. »Eines verstehe ich allerdings nicht, Mr. Walt, wenn ich Sie so nennen darf.«
»Und das wäre?«
»Warum besorgten Sie sich nicht selbst jene Unterlagen, die ich nun besitze?«
»Worauf wollen Sie hinaus?«
»Nun denn, jene Unterlagen müssen doch einem rechtmäßigen Besitzer gehört haben«, führte der Butler weiter aus. »Volkstümlich ausgedrückt, warum bedienten Sie sich nicht gleich an der Quelle?«
»Sie kennen unsere Branche eben nicht.« Walt lächelte trotz der Brandblasen. »Ich merke immer mehr, daß Sie von wirklicher Agentenarbeit keine Ahnung haben.«
»Selbst ein älterer Mann wie ich läßt sich gern aufklären.«
»Wir wären an die Unterlagen niemals herangekommen. Wenigstens nicht direkt. Dazu brauchten wir einen Mittelsmann.«
»Der in diesem Fall also Henry Manters hieß, nicht wahr?«
»Sie haben es erfaßt, Parker.«
»Und Mr. Henderson war Ihr Mittelsmann für den Kauf, ja?«
»Sie begreifen immer besser, Parker. Geschäfte dieser Art läßt man immer über Mittelsmänner laufen.«
»Darf ich meine Neugierde noch etwas höherschrauben?«
»Na los, von mir aus!«
»Sie sind der Anführer dieser Gruppe, nicht wahr?«
»Ja …!«
»Und für welchen Staat sind Sie tätig?«
»Jetzt werden Sie unverschämt, Parker. Glauben Sie, darauf würde ich antworten?«
»Darf ich mir höflichst erlauben, eine gewisse Vermutung zu äußern?«
»Worauf wollen Sie denn jetzt schon wieder hinaus?«
»Ist es möglich, daß sowohl Ihre Gruppe als auch die Männer hinter Manters und Joe beide für einen Aufkäufer arbeiten. Ist es möglich, daß es nur darum geht, wer schneller ist, wer also zur Kasse schreiten darf, wie es im Volksmund so treffend heißt?«
Walt nahm langsam den Kopf herum und sah den Butler prüfend und nachdenklich an.
»Sie haben es verdammt schnell erfaßt«, sagte der dann, lächelte diesmal aber nicht. »Zu schnell eigentlich. Ich glaube doch, daß Sie nicht zufällig in diese Geschichte hineingeraten sind.«
»Sie befinden sich in einem gefährlichen Irrtum«, protestierte der Butler sofort. »Ich hatte mir nur den Luxus der Logik erlaubt.«
»Wann müssen wir denn abbiegen?« schaltete Butch sich vom Steuer her in diese aufschlußreiche Unterhaltung ein.
»Bald, schon recht bald«, erwiderte Parker. »Steuern Sie den nächsten Parkplatz an!«
Parker hätte sich liebend gern weiter mit Walt unterhalten, doch der junge Mann mit den Brandblasen im Gesicht schwieg sich beharrlich aus. Er schien sehr nachdenklich geworden zu sein. Und auch sehr mißtrauisch. Denn immer wieder beobachtete er den Butler, der so würdevoll und seriös aussah, es aber faustdick hinter den Ohren hatte.
*
»Sie haben uns doch hoffentlich nicht geleimt, oder?«
Walt blieb vor Parker stehen, der vom Parkplatz hinunterdeutete.
»Sie haben mein Wort, daß sich die Kassette dort befindet«, erwiderte der Butler.
»Soll ich schnell hinüberlaufen und sie holen?« Butch bot seine Dienste an.
»Wir gehen zusammen hin«, antwortete Walt und schüttelte den Kopf. »Und Sie, Parker, werden uns das Ding in die Hand drücken. Ich lasse mich nicht mehr auf ein Risiko ein.«
»Ich fürchte, Sie mißtrauen mir.«
»Sie treffen den Nagel auf den Kopf. Sie arbeiten mit zu vielen Tricks. Los, gehen wir!«
Parker mußte vorausgehen.
Und er hatte ein sehr schlechtes Gefühl, denn ihm war schon längst klar, warum dieser Walt so offen zu ihm gewesen war. Walt wollte ihn nach dem Aufspüren der Kassette umbringen. Daran ließ sich nichts deuteln. Dafür hatte Parker die Unterhaltung zu weit vorangetrieben, hatte Walt bereits zu viel gesagt.
Die drei Männer hatten den Parkplatz verlassen und schritten auf die große Geröllhalde zu, auf der sich Kakteen, Büsche und Sträucher breitgemacht hatten. Weit und breit war kein Tourist zu sehen. Die drei Männer waren ganz unter sich.
»Hier ist es«, sagte Parker und blieb stehen. Er wies auf die natürliche kleine Höhle, die von Steintrümmern gebildet wurde.
»Dann holen Sie das Ding heraus!« Walt hatte seine Schußwaffe gezogen und ließ den Butler nicht aus den Augen. Sein Fahrer Butch spielte mit einer Eisenkette, die in seiner Hand ein ungemein gefährliches Schlaginstrument sein mußte.
Parker beugte sich nieder und zog die Kassette hervor. Er hob sie hoch und präsentierte sie den Blicken der beiden nach wie vor mißtrauischen Männern.
»Los, schließen Sie schon auf«, sagte Butch. »Diesmal legen Sie uns nicht herein, Parker.«
»Um an den Schlüssel zu gelangen, müßte ich in meine Westentasche greifen.«
»Daran