Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen. Отсутствует

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Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen - Отсутствует Edition Erdmann

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und ihm angeraten werden, sich, wo es ihm notwendig erscheint, in zusammenfassenden Entdeckungsgeschichten weiter zu informieren. Deshalb wurden auch die bekanntesten modernen Darstellungen im Literaturverzeichnis aufgeführt.

      Natürlich können in einem Nachschlagewerk, wie es hier versucht worden ist, nicht alle Entdecker aufgeführt werden. Und es ist wohl auch verständlich, dass wir unter einem Namensstichwort nicht auf Dutzenden von Seiten Reisen und Abenteuer schildern konnten, sondern uns damit begnügen mussten, die großen Zusammenhänge aufzuzeigen. Je bekannter ein Entdecker war, umso leichter wird man uns zustimmen, weil es hier genügend andere Werke gibt, die dessen Lebensspuren folgen. Wir wollten aber nicht nur die bekannten Reisenden aufführen, sondern auch die oft zu Unrecht Vergessenen aus dem Dunkel ans Licht holen, nicht nur berichten, wer Amerika entdeckt hat, sondern auch von einsamen Inseln, von ewig verschneiten Einöden und verwehten Karawanenpisten. Und da eben wohl kaum jemand so prompt zu sagen wüsste, wer denn die Osterinsel, Tahiti oder auch Thule entdeckt hat, finden sich unter den biografischen Notizen auch viele geografische Hinweise, um das Suchen zu erleichtern.

      Dieses Buch kennt keine Altersgrenzen. Wir wenden uns gleichermaßen an junge wie an alte Leser, an solche, die Information suchen oder einem entdeckungsgeschichtlichen Problem nachspüren möchten, aber auch an solche, die selbst auf Entdeckungsfahrten gehen, Menschen und abenteuerliche Schicksale kennenlernen möchten. Wir haben uns nicht durch sachliche Erwägungen und Prinzipien einengen lassen, weil Fantasie und Fernweh das nicht vertragen hätten. Wir haben die nüchternen Entdecker und die begeisterten Reisenden aufgenommen, wir haben die großen Gelehrten nicht mehr hervorgehoben als jene tüchtigen Walfänger, die sich angesichts des Treibeisgürtels auf einmal in Gelehrte verwandelten.

      Wir haben uns bemüht, die Texte möglichst lesbar zu gestalten und, so eng der Raum auch war, zu viele Abkürzungen zu vermeiden; wo wir es tun mussten oder konnten, verstehen sich die Kürzel von selbst und beeinträchtigen nicht die Lesbarkeit.

      An Verweisen wurde nicht gespart, weil die Namensschreibung durch die zeitliche Distanz und die Internationalität unseres Wissensbereiches leider außerordentlich kompliziert wurde. Aus Gründen der Raumersparnis mussten wir uns bei zwei oder mehr Teilnehmern einer und derselben Expedition meistens auf einen Namen beschränken und auf die anderen hinweisen. Die Literaturwerke, die uns halfen und die auch den Lesern weiterhelfen können, sind aus dem gleichen Grund am Schluss zusammengestellt. In den Namensartikeln verzeichnen wir nur, was der Entdecker oder seine Mitreisenden selbst publiziert haben, und auch das in Auswahl des Wesentlichsten, wobei wir Werken, die ins Deutsche übersetzt wurden, den Vorzug gaben.

      Eine Hauptschwierigkeit eines jeden Buches über Entdecker und ihre Reisen sind die Landkarten. Sie haben sich in Spezialverlagen zu großer Perfektion entwickelt, zu einer Perfektion, wie sie in dem vorliegenden Werk nicht zu erreichen gewesen wäre. Wir haben darum auf die Hinzufügung von Karten ganz verzichtet.

      Die beiden Verfasser dieses Nachschlagewerkes sind nicht nur Kollegen, sondern alte Freunde und haben seit 1960 an vielen Büchern zusammengearbeitet. Wer wissen möchte, von wem dieser oder jener Artikel stammt, kann sich angesichts dieser engen Zusammenarbeit in bestem Einvernehmen nur an eine Art Faustregel halten: Die Afrika-Artikel und Asien-Stichworte der Buchstaben A-C stammen von Heinrich Pleticha, die übrigen Texte der zwei Bände von Hermann Schreiber.

      Vom Verlag ergänzte Artikel sind entsprechend gekennzeichnet.

      A

      Abbadie Antoine Thomson d’, 1810–97, widmete sich vor allem der Erforschung Äthiopiens, wobei er zeitweilig von seinem jüngeren Bruder Arnauld-Michel d’A. (1815–93) tatkräftig unterstützt wurde. Die Brüder entstammten einem baskischen Adelsgeschlecht, da die Mutter aber Irin war, kamen sie beide in Dublin zur Welt. Nach Abschluss einer sorgfältigen Schulausbildung beschloss A., sich der Erforschung Afrikas zu widmen. Sechs Jahre bereitete er sich gründlich auf seine Aufgabe vor, bereiste 1836/37 Brasilien und traf sich 1837 in Massaua am Roten Meer mit seinem Bruder, der inzwischen in Algerien gewesen war. Eine erste kürzere Reise führte die beiden in das Innere Äthiopiens nach Gondar, von wo sie in den folgenden Jahren weitere Erkundungsreisen unternahmen. 1842 zog A. mit einer Pilgerkarawane zu den Felsenkirchen von Lalibela (→ Álvarez). Im Februar 1843 trat er seine größte Reise an, die ihn in das bis dahin weitgehend unbekannte Gebiet von Innarea führte. Dort erhielt er die Nachricht, dass der Gottkönig von Kaffa, einem damals noch selbstständigen Reich im SW Äthiopiens, ihn zu sehen wünschte. Noch nie zuvor hatte ein Europäer dieses Land betreten: A. hielt sich nur zwei Wochen in der Hauptstadt Bonga auf, dann kehrte er nach Gondar zurück. Ein Versuch, mit seinem Bruder das von ihm in Äthiopien vermutete Quellgebiet des Weißen Nils zu finden, blieb erfolglos. Obwohl A. zu den bedeutendsten Äthiopien-Forschern seiner Zeit gehörte, wurde er doch verschiedentlich angefeindet, vor allem wollte man ihm nicht glauben, dass er bis nach Kaffa vorgedrungen war. Erst nach 1860 fanden die angezweifelten Messungen vor allem durch die Expedition → Heuglins ihre Bestätigung. Während Arnauld 1853 nochmals für ein Jahr nach Abessinien zurückkehrte, widmete sich A. ausschließlich seinen wissenschaftlichen Arbeiten und Veröffentlichungen; Hauptwerk: Douze ans dans la Haute-Éthiopie (1868).

      Abd al Razzak, 1413–82, genannt Al Samarkandi, Reisender und Diplomat aus Herat; 1441–44 auf Mission in Indien, weilte nach 1452 längere Zeit in Samarkand, wo er zahlreiche Verbindungen anknüpfte. Er beschrieb seine Reisen in verschiedene ind. Städte und die geschichtlichen und gesellschaftlichen Ereignisse dort in den Jahren nach 1317.

      Abert James William, 1820–97, klassischer Philologe und Ingenieuroffizier, selbstständiger Entdecker im Bereich Ratonpass – Canadian River – Arkansas. A. verfertigte nach Auskünften von Indianern eine wertvolle Karte. Die Felszeichnungen vom Abert Lake (am Abert-Rim-Abbruch) wurden von der → Frémont-Expedition entdeckt, der A. angehörte.

      Abraha, christlicher König von Saba, der um 530–71 herrschte. Er stieg aus dem Sklavenstand auf und hielt sich gegen alle Rebellionen. Als Entdeckerleistung gelten seine Expeditionen im Großraum der heutigen jemenit. Staaten und der Hadramautküste. Er machte den Versuch, die Kirche von Sana an die Stelle der Kaaba von Mekka zu setzen und ihr als Pilgerziel Geltung zu verschaffen.

      Abraham Charles John → Selwyn.

      Abreu António de, um 1480–?, portug. Entdecker der Molukken. Im Dienst des Vizekönigs d’Albuquerque ging er im Spätherbst 1511 von Malakka aus mit einer Flotte von drei Schiffen auf Entdeckungsreise. Sein Gefährte Francisco Serrão scheiterte mit der Sabaia, A. aber gelangte auf der Santa Caterina zu verschiedenen kleinen Sundainseln, fertigte Zeichnungen von ihnen an und vermaß auf weiten Strecken die Küsten von Java. Im Einzelnen können A. und Serrão (der nach seinem Schiffbruch auf einer Dschunke weitersegelte) als die Entdecker von Amboina, Ceram, Banda und der Insel Alor gelten. Ihre Fahrt wurde entscheidend für die portug. Handelspositionen auf den Gewürzinseln.

      Abu Dulaf, Dichter, Reisender und Mineraloge des 10. Jh.s, von dem ein Itinerar von Buchara nach Bima (östl. von Khotan) die Forschung beschäftigt hat. A. begleitete eine nach Bima zurückkehrende Gesandtschaft und blieb längere Zeit im heutigen China, berichtet aber auch über zentralasiat. und ind. Landschaften und Städte und gibt selbst Wortkommentare zu schwierigen Partien seiner Werke. Dass diese so ungeordnet auf uns gelangt sind, hat lange ihren Wert in der Einzelaussage verdunkelt. Wüstenfeld, Yule-Oldliain, Marquart (s. Lit.) und andere Fachgelehrte haben sich ausführlich mit A. beschäftigt, der zu seiner Zeit als großer Reisender galt.

      Abu Hamid al Gharnati, 1080–1170, stammte aus Granada und wurde einer der größten Reisenden der arab. Welt. Von seinem 30. Lebensjahr an war er beinahe unausgesetzt unterwegs, um die Grenzen des Islams zu erkunden, und gelangte dabei über Alexandria, Damaskus und Bagdad (wo er vier Jahre

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