Jagd Auf Null. Джек Марс
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„Du wirst zuschauen”, sagte er nochmals und starrte Maya dabei direkt an, „während ich deiner Schwester einen Finger abschneide. Er drückte das Messer gegen die Haut.
Nein, nein. Bitte, lieber Gott, nein...
Der Mann, der sie festhielt, der mit dem Schmierbauch, murmelte etwas.
Rais hielt inne und sah ihn genervt an.
Die beiden tauschten sich kurz aus, wovon Maya kein Wort verstand. Es war auch egal, denn ihr Blick war auf ihre kleine Schwester gerichtet, deren Augen zugekniffen waren, während Tränen ihr beide Wangen und die Hand hinunterliefen, die ihren Mund zuhielt.
Rais knurrte frustriert. Schließlich ließ er endlich Saras Hand los. Der dicke Mann ließ Maya los und gleichzeitig schubste der in der Lederjacke Sara vorwärts. Maya fing ihre Schwester in ihren Armen auf und hielt sie fest an sich.
Der Attentäter schritt vor und sprach leise. „Diesmal habt ihr noch Glück. Diese Ehrenmänner schlugen vor, dass ich keine Güter beschädige, bevor sie an ihren Zielort gelangen.”
Maya zitterte von Kopf bis Fuß, doch sie wagte es nicht, sich zu bewegen.
„Außerdem”, fügte er hinzu, „wo ihr hinkommt, ist es viel schlimmer, als alles, was ich euch antun könnte. Jetzt gehen wir alle an Bord. Denkt dran, ihr nützt ihnen nur, wenn ihr am Leben seid.”
Der Schmierbäuchige führte sie auf die Rampe, Sara hinter ihm und Maya direkt hinter ihr, als sie erschüttert das Boot betraten. Es hatte keinen Sinn, jetzt zurückzukämpfen. Ihre Hand pochte vor Schmerz an der Stelle, mit der sie Rais den Hieb versetzt hatte. Es waren drei Männer, aber sie waren nur zu zweit und er war schneller. Er hatte Sara in der Dunkelheit gefunden. Sie hatten keine Chance, allein zu entkommen.
Maya blickte über die Seite des Bootes auf das schwarze Wasser hinunter. Für den Bruchteil einer Sekunde spielte sie mit dem Gedanken, zu springen. Vielleicht war es besser, in seinen Tiefen zu erfrieren, als das Schicksal zu erleiden, das sie erwartete.
Doch das konnte sie nicht tun. Sie konnte Sara nicht allein lassen. Sie konnte nicht ihr letztes Bisschen Hoffnung verlieren.
Sie wurden zum Heck des Schiffes gebracht, wo der Mann in der Lederjacke einen Schlüsselbund herauszog und das Vorhängeschloss an der Tür eines Stahlcontainers, der in rostigem Orange bemalt war, öffnete.
Er öffnete die Tür und Maya keuchte vor Horror.
In der Kiste blinzelten im schwachen, gelben Licht mehrere andere junge Mädchen. Es waren mindestens vier oder fünf, die Maya sehen konnte.
Dann wurde sie von hinten geschubst und ins Innere gezwungen. Das Gleiche geschah mit Sara und sie fiel auf dem Boden des kleinen Containers auf die Knie. Als die Tür hinter ihnen zuschwang, kroch Maya zu Sara und nahm sie in ihre Arme.
Dann schlug die Tür zu und sie wurden in Finsternis getaucht.
KAPITEL NEUN
Die Sonne ging schnell am grau bewölkten Himmel unter, während der Quadopter in Richtung Norden raste, um seine Fracht, einen gewissen, entschlossenen CIA Agenten und Vater, zum Starlight Motel in New Jersey zu bringen.
Seine geschätzte Ankunftszeit betrug fünf Minuten. Eine Nachricht auf dem Bildschirm blinkte eine Warnung: Auf den Einsatz vorbereiten. Er blickte aus der Seite des Cockpits heraus und sah, dass weit unter ihnen ein großes Industriegelände aus verschachtelten Lagerhallen und Produktionsanlagen still im Dunkeln lag und nur durch Punkte aus orangefarbenem Straßenlicht beleuchtet wurde.
Er öffnete den Reißverschluss des schwarzen Seesacks, der auf seinem Schoß lag. In ihm fand er zwei Halfter und zwei Pistolen. Reid wand sich in dem winzigen Cockpit aus seiner Jacke heraus und zog das Schulterhalfter an, das eine Standard Glock 22 enthielt - sie hatte keinen von Bixbys biometrischen high-tech Abzugsriegeln, über die damals die Glock 19 verfügt hatte. Er zog sich die Jacke wieder an und krempelte anschließend das Bein der Jeans hoch, um den Knöchelhalfter anzubringen, der die Ersatzwaffe seiner Wahl enthielt, die Ruger LC9. Es war eine kompakte Pistole mit einem dicken Zylinder, neun Millimeter Kaliber in einem, auf neun Runden vergrößerten, Box Magazin, das nur drei Zentimeter weiter als der Griff hervorstand.
Er hielt sich mit einer Hand an der Abseilsprosse fest, bereit, aus der bemannten Drohne auszusteigen, sobald sie eine sichere Höhe und Geschwindigkeit erreicht hatten. Er wollte sich gerade die Kopfhörer von den Ohren ziehen, als Watsons Stimme erklang.
„Null.”
„Gleich angekommen. Noch zwei Minuten -”
„Wir haben gerade eine weiteres Foto erhalten, Kent”, unterbrach ihn Watson. „Auf das Handy deiner Tochter geschickt.”
Eiskalte Finger aus Panik ergriffen Reids Herz. „Von ihnen?”
„Wie sie auf einem Bett sitzen”, bestätigte Watson. „Sieht so aus, als könnte es das Motel sein.”
„Könnt ihr die Nummer orten, von der es gesendet wurde?” fragte Reid hoffnungsvoll.
„Tut mir leid, er hat sich ihm schon entledigt.”
Seine Hoffnung fiel in sich zusammen. Rais war intelligent. Bisher hatte er nur Fotos von Orten geschickt, an denen er schon gewesen war, nicht, an denen er sich gerade aufhielt. Wenn es überhaupt eine Chance gab, dass Agent Null ihn irgendwie einholen könnte, dann wollte der Attentäter, dass das unter seinen Bedingungen geschähe. Während des ganzen Flugs im Quadopter war Reid auf nervöse Weise optimistisch wegen des Motel Tipps, begierig, Rais’ Spiel auf die Schliche zu kommen.
Doch wenn es ein Foto gab... dann war es gut möglich, dass sie schon weitergezogen waren.
Nein. Du darfst so nicht denken. Der will, dass du ihn findest. Genau aus diesem Grund hatte er ein Motel am Ende der Welt gewählt. Der ködert dich. Die sind hier. Die müssen hier sein.
„Sind sie OK? Sahen sie... sind sie verletzt...?”
„Sie sahen OK aus”, teilte Watson ihm mit. „Verunsichert. Verängstigt. Aber OK.”
Die Mitteilung auf dem Bildschirm veränderte sich, blinkte in roten Buchstaben: Einsatz. Einsatz.
Trotz des Fotos oder seiner Gedanken war er angekommen. Er musste es für sich selbst sehen. „Ich muss jetzt los.”
„Beeil dich”, riet ihm Watson. „Einer meiner Männer teilt einen gefälschten Hinweis über das Motel mit, der der Beschreibung von Rais und deinen Töchtern entspricht.”
„Danke, John.” Reid zog sich den Kopfhörer ab, versicherte sich, die Abseilsprosse fest im Griff zu haben und trat aus dem Quadopter.
Der kontrollierte Abstieg von fünfzehn Metern zum Boden war schneller, als er sich vorgestellt hatte und stahl ihm den Atem. Der bekannte Nervenkitzel, der Rausch von Adrenalin, strömte durch seine Adern, während der Wind in seinen