So Gut Wie Vorüber. Блейк Пирс
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу So Gut Wie Vorüber - Блейк Пирс страница 13
Marc unterbrach ihre Gedanken, als er Frühstück verlangte. Sie schenkte den Kindern Orangensaft ein und servierte ihnen Essen von den Tabletts. Ella bestand darauf, die letzten Schinken- und Käsescheiben zu nehmen, also begnügte sich Cassie mit einem Marmeladencroissant und geschnittenen Früchten.
Margot trank schweigend ihren Kaffee und sah aus dem Fenster. Pierre blätterte durch die Zeitung, während er seinen Toast zu Ende aß. War das Frühstück hier immer so leise? Kein Elternteil machte Anstalten, sich mit ihr, den Kindern oder einander zu beschäftigen. Lag es daran, dass sie in Schwierigkeiten war?
Vielleicht sollte sie die Konversation beginnen und die Dinge wieder in Ordnung bringen. Sie musste sich offiziell dafür entschuldigen, Ella erst so spät gehört zu haben. Aber sie würde auch klarstellen, dass ihre Bestrafung ihrer Meinung nach nicht fair gewesen war.
Cassie überlegte sich genau, was sie sagen wollte.
„Ich weiß, dass ich mich letzte Nacht zu spät um Ella gekümmert habe. Ich habe ihr Weinen nicht gehört. Nächstes Mal werde ich meine Schlafzimmertür offenstehen lassen. Allerdings habe ich das Gefühl, nicht fair behandelt worden zu sein. Ich wurde bedroht und belästigt und erhielt innerhalb von wenigen Minuten zwei Verwarnungen. Können wir also bitte die Hausregeln besprechen?“
Nein, das würde nicht funktionieren – viel zu direkt. Sie wollte nicht feindselig rüberkommen und brauchte deshalb einen sanfteren Ansatz. Einen, der Margot nicht noch feindlicher stimmen würde.
„Ist der Morgen heute nicht wunderschön?“
Ja, das war ein guter Anfang, mit dem sie der Unterhaltung eine positive Richtung geben konnte. Von dort würde sie langsam auf das eigentliche Thema übergehen.
„Ich weiß, dass ich mich letzte Nacht zu spät um Ella gekümmert habe. Ich habe ihr Weinen nicht gehört. Nächstes Mal werde ich meine Schlafzimmertür offenstehen lassen. Allerdings würde ich gerne einige Hausregeln besprechen, die beinhalten, wie wir uns untereinander verhalten und wann Verwarnungen ausgeteilt werden. Ich möchte sichergehen, gute Arbeit zu leisten.“
Cassie räusperte sich nervös und legte die Gabel nieder.
Doch gerade als sie den Mund aufmachen wollte, faltete Pierre seine Tageszeitung zusammen und stand gemeinsam mit Margot auf.
„Habt einen angenehmen Tag, Kinder“, sagte Pierre, als sie den Raum verließen.
Cassie starrte ihnen verwirrt hinterher. Sie hatte keine Ahnung, was sie jetzt tun sollte. Man hatte ihr gesagt, dass die Kinder um acht Uhr bereit sein mussten – aber bereit für was?
Es war vermutlich am besten, Pierre nachzugehen und ihn zu fragen. Sie begab sich zur Tür, doch als sie sie erreichte, stieß sie beinahe mit einer lächelnden Frau zusammen, die Personaluniform trug und ein Essenstablett in der Hand hielt.
„Ah – ups. Hier. Gerettet.“ Sie stabilisierte das Tablett und schob die Schinkenscheiben zurück an ihren Ort. „Du bist das neue Au-Pair, oder? Ich bin Marnie, die Hauswirtschafterin.“
„Schön, dich kennenzulernen“, sagte Cassie und realisierte, dass sie die erste lächelnde Person war, der sie heute bereits begegnet war. Nachdem sie sich vorgestellt hatte, fragte sie: „Ich wollte gerade Pierre fragen, was die Kinder heute vorhaben.“
„Zu spät. Er ist bestimmt bereits weg, sie waren direkt auf dem Weg zum Wagen. Hat er keine Anweisungen hinterlassen?“
„Nein. Nichts.“
Nachdem Marnie das Tablett abgestellt hatte, gab Cassie Marc mehr Käse und nahm sich selbst Toast, Schinken und ein hartgekochtes Ei, um ihren Hunger zu stillen. Ella weigerte sich, den Essensberg auf ihrem Teller aufzuessen und schob ihn lediglich verdrießlich mit der Gabel hin und her.
„Vielleicht kannst du die Kinder selbst fragen“, schlug Marnie vor. „Antoinette wird wissen, ob etwas arrangiert wurde. Ich würde allerdings dazu raten, sie erst nach ihrer Klavierübung zu fragen. Sie mag es nicht, wenn ihre Konzentration gestört wird.“
War es ihre Imagination oder hatte Marnie bei diesen Worten die Augen verdreht? Ermutigt fragte Cassie sich, ob sie wohl Freunde werden könnten. In diesem Haus brauchte sie eine Alliierte.
Aber fürs erste war keine Zeit, um Freundschaften zu schließen. Marnie war offensichtlich in Eile. Sie sammelte leere Teller und dreckige Tabletts ein, während sie Cassie fragte, ob mit ihrem Zimmer alles in Ordnung gewesen sei. Cassie erklärte schnell ihre Probleme und nachdem sie versprochen hatte, die Laken zu wechseln und die Glühbirne noch vor dem Mittagessen auszutauschen, verließ die Hauswirtschafterin das Zimmer.
Die Klaviermusik war verstummt, also begab sich Cassie zum Musikraum in der Nähe des Flures.
Antoinette packte gerade die Notenblätter zusammen. Sie drehte sich um und sah Cassie misstrauisch an, als sie das Zimmer betrat. Sie trug ein makelloses, königsblaues Kleid. Ihr Haar war zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden und ihre Schuhe glänzten.
„Du siehst wunderhübsch aus, Antoinette. Die Farbe des Kleides steht dir ausgezeichnet“, sagte Cassie und hoffte, sich mit den Komplimenten bei dem ablehnenden Mädchen beliebt zu machen. „Hast du für heute irgendetwas geplant? Aktivitäten oder etwas anderes?“
Antoinette dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf.
„Heute nicht“, sagte sie entschieden.
„Und Marc oder Ella? Haben die beiden etwas vor?“
„Nein. Morgen hat Marc Fußballtraining.“ Antoinette schloss den Klavierdeckel.
„Gibt es etwas, was du heute gerne machen würdest?“ Vielleicht würde es ihrer Beziehung helfen, Antoinette die Wahl zu überlassen.
„Wir könnten im Wald spazieren gehen. Das machen wir alle gerne.“
„Wo ist der Wald?“
„Etwa zwei oder drei Kilometer an der Straße entlang.“ Das dunkelhaarige Mädchen machte einige vagen Handbewegungen. „Wir können sofort losgehen. Ich kann dir den Weg zeigen, ich muss mich nur kurz umziehen.“
Cassie hatte angenommen, dass sich der Wald auf dem Anwesen befand und war von Antoinettes Antwort überrascht. Aber ein Spaziergang im Wald – das klang nach einer netten und gesunden Outdooraktivität. Cassie war sich sicher, dass Pierre damit einverstanden wäre.
*
Zwanzig Minuten später waren sie bereit, loszugehen. Cassie sah auf dem Weg nach unten in jedes Zimmer hinein und hoffte, Marnie oder ein anderes Mitglied des Personals zu treffen, um ihnen zu sagen, wohin sie gingen.
Sie entdeckte niemanden und hatte auch keine Ahnung, wo sie suchen sollte. Antoinette war ungeduldig und sprang vor Aufregung von einem Fuß auf den anderen. Cassie entschied sich, dass es wichtiger war, ihrer guten Laune zu folgen, vor allem, weil sie ja nicht vorhatten, lange wegzubleiben. Sie verließen die Kieseinfahrt und Antoinette ging voraus.