G.F. Barner 167 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 167 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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was schon, zugesagt habe ich, Junge.«

      »Du alter, struppiger Affe, ohne mich zu fragen? Bist du irre?«

      Der Alte kicherte nicht mehr. Er stand auf und trat an das Bett.

      »Hör mal gut zu«, sagte er ernst. »Wahrscheinlich bist du klug genug, um dir vorstellen zu können, was es heißt, für die Magoffins Waggonmaster zu sein. Danach würden sich tausend Leute alle Finger lecken, bloß können diese tausend Leute nicht das, was du kannst.

      Laß mich jetzt ausreden, Junge. Dein Vater war ein guter Mann auf einem Wagen. Nur war er ein Dickschädel. Alles hast du von ihm geerbt, aber du bist klüger, und du bist besser als er. Du hast zuletzt den gesamten Armeenachschub geleitet, das macht dir keiner nach in diesem Alter.«

      Er machte eine Pause und ging auf und ab.

      »Armeetransporte und eine private Frachtlinie, das sind zwei Dinge«, fuhr Luke schließlich fort. »Die Magoffins sind die größten. Bei denen lernst du alles, was du später brauchst. Eines Tages wirst du auch mal so groß wie sie sein, das weiß ich. Jedem Ärger, den ein Frachtunternehmen haben kann, lernst du bei den Magoffins kennen. Das zahlt sich später aus, Junge. Ich weiß, du willst dein eigener Herr sein, aber du verlierst nichts, wenn du zwei Jahre für die Magoffins arbeitest. Im Gegenteil, du gewinnst Erfahrungen. Und deshalb machst du das auch, verstanden? Mary hat einen Narren an dir gefressen, ich kenne sie. Sie will dich haben, und du wirst es tun, sonst bist du der letzte Narr auf dieser Welt. In ein paar Wochen ist deine Schulter wieder in Ordnung. Bis dahin kannst du dich schonen, Junge. Das ist die Chance deines Lebens.«

      Rudkin lag still, die Augen geschlossen.

      Er hat recht, dachte Amos, wie immer – Luke hat recht. Ich könnte was lernen. Aber eine so große Linie?

      »Luke?«

      »Na, was noch?«

      »Schaff ich das wirklich?«

      Der Alte lachte trocken.

      »Du? Die werden bald von dir lernen, das weiß ich. Ich denke ein bißchen weiter, Junge. Die Magoffins haben niemanden, auf den sie sich verlassen können. Und auf einen Rudkin – na, auf den kann man Häuser bauen. Das weiß Mary so gut wie Big Bill. Sie haben deinen Vater gekannt – und du bist besser. Du bist um Längen besser.«

      »Du verrückter Kerl.«

      »Yes«, murmelte der Alte. »Vielleicht bin ich das, Junge. Du kannst viel schaffen, und du wirst einmal groß sein in diesem Geschäft. Dann wird der alte Luke stolz sein, mächtig stolz.

      Mary kommt her. Sag ihr, was du willst, aber überlege es dir genau, jedes Wort. Vielleicht machst du heute dein Glück, ich hab’s so im Gefühl.«

      Draußen polterte es, dann stampfte sie herein, eine große, mächtige Frau mit einer tiefen, lauten Stimme und rauhen, rissigen Händen.

      »Na, mein Sohn, wieder beisammen?«

      »Yes, Madam, ich denke so«, sagte Amos und setzte sich auf. »Luke hat da eine Menge Unsinn geredet, fürchte ich. Wenn ich gesund bin, kaufe ich mir diesen Velasquez, der meine Pferde gestohlen hat. Die Leute in Malpais, wo wir nach dem Überfall acht Tage blieben, erzählten mir von dem Kerl und seiner Grenzbande. Sie sollen drüben in der Sierra de San Luis hausen. Well, niemand stiehlt ungestraft meine Pferde.«

      »Er redet wie sein Vater, Luke«, schnaufte Mary Magoffin.

      »Warte mal ab, Amos Rudkin, ob du Zeit für Velasquez haben wirst. Den haben schon viele gesucht, aber gefunden hat ihn keiner. Manche kamen nie zurück. Na, was ist? Hat Luke dir von meinem Angebot berichtet?«

      »Madam, ich bin halb entzwei…«

      »Du? Du bist noch zäher als es dein Vater jemals war«, brummte sie. »Da ist nur ein kleines Loch wieder aufgeplatzt, mit dem kannst du tausend Meilen fahren. Well, was ist, will ich wissen.«

      »Nun gut, ich fahre erst mal mit bis Tucson, Madam. Und dann entscheide ich mich, einverstanden?«

      »Denkst wohl, ich fresse dich auf, was?« fragte sie. »Ich fresse keinen, verstanden? Schon gar nicht dich. Wenn ich brülle, mache dir nichts draus. Ist das einzige Mittel für eine Frau, eine Horde wilder Frachtwagenfahrer zu zähmen. Yes, Junge, bist wie dein Vater, sehe ich. Das war ein Mann – Gott hab ihn selig. Wir brauchen jemand, auf den wir uns verlassen können. So müssen wir dauernd zwischen Tucson und El Paso hin und her fahren. Manchmal drei Monate in Tucson, dann drei in El Paso. Auf die Dauer hält das der beste Gaul nicht aus, verstehst du? Will dich haben, Junge, bekomme dich auch.«

      »Madam, Sie kennen mich nicht genug...«

      »Den da kenne ich«, knurrte sie und stieß Luke den Zeigefinger in die Rippen. »Und was der sagt, stimmt. Ich will dich als Waggonmaster haben, fertig. Taugst du nichts, fliegst du raus, so einfach ist das, siehst du? Aber da habe ich keine Zeit, gar keine. Was ein Rudkin will, das will er. Yeah, das war eine Zeit damals, wirklich meine beste Zeit. Du wirst mein Wagenboß, klar?«

      Sie sah auf ihn herab und legte ihm die Hand auf die Schulter.

      »Wie sein Vater ist er«, knurrte sie bärbeißig. »Wie sein Vater, der wilde Amos Rudkin.«

      Und dann drehte sie sich um und stampfte hinaus.

      Waggonmaster für die Magoffins, dachte Amos, ich, Amos Rudkin. Zehn Jahre Armeedienst. Ah, ich hatte genug, ich wollte endlich keine Befehle mehr bekommen und mein eigener Herr sein. Aber vielleicht bin ich das bei den Magoffins auch, wie?

      Es war plötzlich ein schweres Krachen vor Amos und Old Luke. Dann raste eine Staubwolke hoch, aus der Braddys Wagen wie ein schiefstehendes Hausdach ragte. Dann schoß aus der Wolke das erste Transmissionsrad für die Sägemühle am Gila-River.

      »Verdammte Pest!« brüllte der kleine Mathews hinter Rudkin und hielt wie sie alle. »Was ist passiert?«

      Das nächste Transmissionsrad kam angerollt.

      Die Männer rannten in die Staubwolke hinein, aus der Kisten und Tonnen wirbelten. Männer fluchten, Braddy kroch zwischen den Trümmern umher, bis der Staub sich verzog und die Sicht frei wurde.

      Mary Magoffin war wie immer mit ihrem leichten Kastenwagen vor den schweren Transportern gefahren. Nun lief sie auf den Wagen Braddys zu. Braddy hatte eine Beule an der Stirn und fluchte.

      »Radbruch?« fragte Mary wild. »Ah, da haben wir es, so muß es erst kommen. Wieder mal zu faul gewesen und nicht nachgesehen, ob die Achse vielleicht ausgeschlagen war, was, Braddy? Und so was wie du will Kolonnenführer sein.«

      Mary fluchte schlimmer als die Männer. Dann kroch sie unter den schiefstehenden Wagen, obwohl der jeden Augenblick umkippen konnte.

      »Geschmiert hat er die Buchse«, brüllte sie von unten. »Aber nicht darauf geachtet, ob das Rad schlackert, was? Was willst du denn hier, he? Soll dir der Wagen auf deinen Kopf fallen, Amos? Raus da, der kann umkippen.«

      »Sie sind ja auch hier«, sagte Rudkin trocken, rieb die schwarze Buchsenschmiere vom Achsstumpf, auf dem das Rad gesessen hatte. »Keine ausgeschlagene Stelle, Madam.«

      »Ah, der Schlaukopf, keine ausgeschlagene Stelle, was? Wie bricht denn eine Achse, he? Braddy, dieses

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