G.F. Barner 167 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 167 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Beine der Männer. Sie standen nun am Wagen und hielten ihn, damit er nicht tatsächlich noch umfiel und Mary und ihn begrub.

      »Madam, Braddy trifft keine Schuld. Sehe Sie mal her.«

      Er nahm sein Taschentuch, wischte die letzte Spur von Fett weg. Mary kroch neben ihn, dann schnappte sie nach Luft und war ganz still, bis sie flüsterte:

      »Amos, was ist das? Sieht ja aus...«

      »Wie der Schnitt mit einer Stahlsäge, yeah«, antwortete Amos knapp. »Da hat sich jemand einen verdammten Spaß geleistet, die Achse angesägt, Schmiere darüber verteilt und sich danach verdrückt. Irgendwann mußte die Achse brechen. Wir sind über die Berge und eine Menge Steine gefahren, Madam. Keine Schuld bei Braddy.«

      Sie kauerte neben ihm, bleich geworden vor Schreck. Dann tat sie das, was sie noch nie getan hatte. Es warf einige der Männer beinahe um.

      »Braddy«, sagte sie gepreßt. »Ich nehme das zurück. Tut mir leid, Mann. Der hier hat das gemerkt. Seht nach, los, seht an den anderen Wagen nach. Cargo, der dreckige Bastard. Ich will hängen, wenn das nicht Cargo getan hat. Der war doch in El Paso. Und unsere Wagen standen nachts unbewacht im Hof. Ich bringe ihn und Gore Handley, diesen Schurken, um!«

      Sie war kreideweiß vor Zorn.

      Die Männer sahen alle zu Amos, der nun unter dem Wagen hervorkroch.

      »Danke, Rudkin«, flüsterte Braddy. »Das vergesse ich dir nicht, Mann. Sie hätte mir den Hals abgerissen.«

      »Schon gut!«, murmelte Amos. »Seht nach, vielleicht hat der Kerl es nicht nur an einem Wagen getan.«

      Die Fahrer rannten zu ihren Wagen, nahmen Lappen und wischten die Schmiere weg. Dann schrie Tolbart voller Wut los, und auch Black brüllte zornig. Zwei weitere Wagen, an denen jemand die Achsen angesägt hatte.

      »Das ist Cargos Art«, keuchte Mary Magoffin. »Dieser hinterlistige, widerliche Halbindianer. Eines Tages wird es zuviel, dann schlagen wir zurück. Man sollte ihn hängen. Weißt du jetzt, was auf dich wartet, Amos?«

      »Nichts, womit ich nicht fertig werden könnte«, gab er kurz zurück. »Fahrt vorsichtig, Leute!«

      *

      Gordon Black kroch stöhnend über die Erde. Dann stieß er an einen Gegenstand an und öffnete mühsam die verklebten Augen. Er sah nicht viel. Ein Auge war zugeschwollen nach dem Hieb mit dem Ende der Fahrpeitsche.

      Nun erkannte er, wo er lag, mitten in einer Öllache. Um ihn verstreut waren die Trümmer seines Wagens.

      »Mein Gott«, röchelte Black. »Drei Mann, diese Schurken.«

      Black hob den Kopf, wollte aufstehen. Einige Minuten lag er still, bis er das Rollen der Räder hörte. Es kam von Norden.

      Das Rollen mobilisierte plötzlich seine Kräfte. Black kroch stöhnend den Hang hinauf. Oben lief der Fahrweg von Tucson nach Casa Grande, aber wer dort entlangfuhr, sah nichts von den Trümmern unten.

      Ich muß nach oben, dachte Black, ich muß. Sie sehen mich sonst nicht.

      Er kroch, dachte einen Moment daran, daß dort kein Magoffin-Wagen, sondern einer dieser Halunken von Gore Handley heranrollen könnte.

      Das Knattern der Räder kam immer näher, und er kroch zur Kante des Hanges. Als er sich aufstemmen und winken wollte, als der Wagen wie aus einem Regenschleier, der vor Blacks Augen tanzte, erschien, fiel er auf den Bauch.

      »Bbrrr – haaalt!«

      Black lag still neben den Büschen am Rand des Hanges. Der Wagen stand nun unmittelbar vor ihm. Jemand sprang ab.

      »Black, he, Black!«

      Der Mann zog ihn hoch, und er sah verschwommen das Gesicht mit dem Schnauzbart, das Funkeln der starken Gläser von Big Bill Magoffins Kneifer über sich.

      »Boß – Boß – ich – Mercer war es. Mercer, der Wagenboß von – von Handley – und Cloud – auf einem Wagen. Dann war Cargo da, zu Pferd...«

      »Cargo!« grollte Mary und stieg vom Wagen. »Oh, verdammt noch mal, Bill, wie lange siehst du dir das noch an? Ich schieße ihn nieder wie einen tollen Hund, wenn er mir über den Weg läuft. Black, was ist geschehen? Mein Gott, sie haben ihn am Kopf erwischt, sieh es dir an, Bill, sieh es dir gut an.«

      Mary hob Black nun an, dann zogen sie ihn auf den Wagenkasten. Es war Zufall, daß sie aus Phoenix einige Dutzend Pferdedecken mitgebracht hatten und Gordon weich betten konnten.

      Big Bill Magoffin, ein Mann von mittlerer Statur mit einem eisenharten, verwitterten Gesicht, sah weg.

      »Ich habe Rudkin erst acht Wochen«, murmelte er düster. »Ich kann nicht nach der kurzen Zeit verlangen, daß der Mann für mich kämpft, Mary.«

      »Gib ihm einen Befehl, dann kämpft er, Bill!« rief sie zornig. »Fang nicht schon wieder davon an, daß es nicht anständig ist. Ist Handley denn anständig, he? Das ist ein Lump, und das weiß auch Amos. Ich kenne die Rudkins, ich weiß, daß er nur einen Befehl braucht.«

      »Ich gebe keinen, ich kann kaum sehen. Der Boß muß kämpfen, nicht er, aber ich...«

      Sie blickte ihn an, senkte den Kopf. Er war zäh, bissig, grob, aber gerecht. Und seine Augen taugten wenig, daß er ohne Brille praktisch blind war. Ein Mann wie Bill konnte nicht mehr kämpfen.

      »Geht’s besser, Black?«

      »Ja, Miß Mary. Sie fuhren neben mir her. Cargo nahm die Pferde am Zaumzeug, ich konnte nicht mehr lenken. Dann schlug Cloud mir den Griff der Peitsche über den Kopf, und Mercer hielt mich mit dem Colt in Schach. Ich konnte nichts tun, Miß Mary. Big Bill, ich kam über die Kante, und hörte sie noch lachen. Von da an weiß ich nichs mehr.«

      Mary knirschte mit den Zähnen. Big Bill Magoffin sah weg.

      Verdammt, dachte er, ich schlucke es nicht mehr. Aber dieser Satan Handley weiß genau, daß ich kaum noch sehen kann. Es geht nicht, ich könnte nicht mal sicher schießen.

      Und Amos Rudkin? Ich kann doch Amos nicht jetzt schon auf Handley hetzen. Das sieht ja aus, als hätte ich nur auf jemand gewartet, der diesen Kerl für mich zertrümmert. Ich bin der Boß, ich muß es tun, aber ich bin fast blind.

      »Black, war Amos da, als du Tucson verlassen hast?«

      »No, Miß Mary. Er ist nach Tubac geritten. Er sagte etwas davon, daß er morgen wieder in Tucson sein wollte. Dein Armeeauftrag...«

      »Morgen erst«, knirschte Mary. »Na gut, er wird pünktlich in Camp Lowell sein. Wenn er das hört, was sie mit dir gemacht haben, Bill...«

      »Der schlägt zehn Mann um«, ächzte Black. »Hat der Kräfte! Miß Mary, ich kann für mich selbst sorgen, aber es waren drei.«

      »Ja, ja, schon gut, Gordon«, erwiderte sie. »Kein Vorwurf, Mann. Bill, hat Amos die Unterlagen für den Armeeauftrag?«

      »Er wird sie bei sich haben«, erwiderte Big Bill und starrte auf die Trümmer seines Wagens. »Wir sind nicht die einzigen Bewerber, Mary, aber seine Vorschläge sind so gut, daß wir den Auftrag bekommen müßten,

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