G.F. Barner 170 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 170 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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      »Nicht weiter, sonst muß ich ziehen, Mister! Du hast mich eingeladen, zu kommen und meinen Revolver mitzubringen, jetzt bin ich da. Und nun kämpfe oder lauf weg, du Feigling, der nur Ohnmächtige an ein Lasso binden kann!«

      Das ist zuviel für Chris Evans.

      »Dafür, du Lump, bringe ich dich um!« sagt Evans fluchend. »Geh zum Teufel, zieh, Mensch!«

      Seine rechte Hand reißt die Waffe hoch, während die linke blitzschnell von vorn nach hinten schlägt. Es ist Evans’ übliche Art zu feuern. Er schlägt immer über den Hammer hinweg und hat bis heute jeden Gegner auf diese Weise erwischt.

      In dem Moment jedoch, als Evans seine Waffe herausreißt, macht Corp einen blitzschnellen Schritt nach rechts. So gering diese Bewegung auch ist, Corp verwirrt Evans für den Bruchteil einer Sekunde.

      Während dieser winzigen Zeitspanne zieht Corp mit eher völlig gleichmäßigen, ruhigen Bewegung seinen Revolver. Er steht nach dem kurzen Schritt etwas seitlich zu Evans und stemmt die Füße fest ein.

      Als er den Arm gerade halbhoch hat, zuckt aus Evans’ Revolver der Feuerstrahl.

      Es ist genau das, was sich Corp vorher ausgerechnet hat. Evans feuert überhastet, die Entfernung ist für ihn zu weit.

      Fauchend streicht die Kugel um mehr als eine Armlänge an Corps linker Seite vorbei. Sie knallt mit einem häßlichen Geräusch hinter ihm in das Tor.

      Corp sieht mitten in den Feuerball hinein. Dann ist sein Revolver hoch genug, er zielt, hat seinen Mann vor dem Lauf und drückt ab.

      Der Revolvermann scheint sich ducken zu wollen. Seine Hand, die den Revolver auf Corp angeschlagen hat, senkt sich jedoch plötzlich. Und dann, während er sich zu drehen beginnt, drückt er automatisch ab. Das belfernde Krachen seines 36ers peitscht über den freien Platz. Die Kugeln, und auch das sieht Allen genau, schlagen in einem Halbkreis um den sich drehenden Chris Evans ein. Evans wird immer kleiner, bis er schließlich seinen Revolver verliert und in den Staub des Platzes fällt.

      Totenstille danach für zwei, drei Sekunden.

      Dann sagt Daniel Corp grimmig:

      »Du hast mich jetzt gesehen, Revolverschwinger. Und ich denke, du weißt nun, wie schnell ich bin. Du bist der erste!«

      Es knirscht, etwas poltert, dann entfernen sich Corps schnelle Schritte.

      An der Bank fliegt gleich darauf ein Fenster auf, in den Nebenhäusern wird es lebendig. Überall geht Licht an.

      Die Schüsse, die die Stille der Nacht jäh zerrissen, haben alle aus dem Schlaf geschreckt.

      Eine Frau reißt die Haustür auf, stürzt hinaus und sieht Chris Evans bereits aus mehr als 30 Yards Entfernung reglos am Boden liegen. Ihr heller, entsetzter Schrei dringt über den freien Platz hinweg, schallt durch die Straße und wird selbst weit hinten auf der Main Street noch gehört.

      »Corp – Corp! Du hast ihn umgebracht, Corp, du Mörder! Hilfe – so helft doch! Hilfe, Corp hat Chris erschossen!«

      Der Schrei wird überall gehört. Viele Leute sind jäh aus dem Schlaf gerissen worden, als die Schüsse krachten.

      Corp ist also da, genau das ist geschehen, was jeder angenommen hat, der Daniel Corp genau zu kennen glaubte: Dan Corp ist zu seiner Stunde in die Stadt gekommen, um abzurechnen.

      Und den ersten Mann hat er er­wischt.

      Chris Evans ist zu langsam für ihn gewesen.

      Nun wird er sich die anderen holen.

      *

      Der nächste Mann, der einen Fehler begeht, ist Marshal Al Stevens

      Stevens ist ein Mann, der mit zunehmendem Alter Fett angesetzt hat. Seine beste Zeit ist vorbei, das weiß er längst, aber er kann noch kämpfen, wenn es sein muß.

      Früher, als der alte Warren Joel Marston noch lebte und Stevens Mar­shal war, hätte es niemand gewagt, irgendwen über eine Straße zu schleifen. Aber nun ist Joel Marston da, jung, hart, kühl in seinem Wesen und nachtragend, wenn ihn jemand ärgert.

      Al Stevens hat die Gasse vor sich, erreicht keuchend den freien Platz und schwitzt bereits, ehe er die Menschentraube sieht.

      Das Licht der beiden Laternen beleuchtet Bäcker Allens Nachthemd, das sich Allen in der Eile in die Hose gestopft hat. Es beleuchtet Shamrock Rovers, einige andere Leute und Wenniger, den Bankhalter. Und es scheint auch auf Elly Bidwell herab, die neben dem am Boden liegenden Chris Evans kauert und auf eine seltsame, gespenstische Art flüstert:

      »Er hat ihn umgebracht, der Teufel. Corp hat ihn getötet. Dieser Mörder, er hat Chris getötet!«

      Al Stevens bricht durch die Leute wie ein Schneepflug durch eine Schneewächte. Er blickt eine knappe Sekunde auf Chris hinab, dessen weißes Hemd sich hoch an der rechten Schulter tiefrot gefärbt hat.

      »Gehen Sie da weg, Elly«, sagt Stevens, der die Leute einfach beiseitegestoßen hat. »Er ist nicht tot. Er lebt noch. Zur Seite, weicht zurück, ich brauche mehr Licht.«

      Sie stehen so dicht um Evans, daß das Laternenlicht nicht bis zu ihm dringt. Es gibt zu viele Schatten, die auf Evans fallen.

      »Er ist nicht tot?« fragt Elly Bidwell verwirrt. »Nicht?«

      »Nein«, erwidert Stevens und legt seine Hand an Evans’ Hals. »Er ist nur ohnmächtig geworden. – Anscheinend verträgt er nicht so viel, wie man ihm zutraut. Die Kugel hat den Muskel erwischt. Lauft zum Doc, schnell! Allen, steh nicht herum, hol Verbandszeug her, ein altes Leinentuch macht es auch, aber schnell, Mann! Das hat er davon. Ich habe es Joel gesagt, aber er wollte nicht auf mich hören. Nun gut, wenn ich mich nicht einmischen soll, dann…«

      Und nun schweigt er jäh.

      Marshal Al Stevens, der Mann, der dem alten Marston Treue geschworen und diese auf seinen Sohn und Nachfolger übertragen hat, zuckt heftig zusammen.

      Durch die Nacht, in der hier und da Stimmen ertönen, kommen jäh und schrill Die Worte:

      »Nick – wo bist du? Nicky, melde dich! Nicky...«

      In derselben Sekunde, als Al Stevens Mike Torbett rufen hört, kracht weit links ein Revolver.

      Und dann schreit jemand, es ist diesmal Joel Marston:

      »Er hat Nick erwischt! Vorsicht, er hat Nick erwischt!«

      Im ersten Moment bewegt sich Al Stevens nicht. Er scheint völlig erstarrt zu sein und weiß, daß er einen Fehler gemacht hat und ihn nicht mehr ausbügeln kann.

      Der Marshal hätte sofort zum Panhandle-Saloon laufen sollen, um Joel Marston abzufangen. Dies hätte seine erste Reaktion sein müssen, als die Schüsse fielen und die Schreie von Elly Bidwell ertönten.

      Verdammt, denkt Stevens, ehe er keuchend auf die Füße springt. Das hätte ich wissen müssen. Die Schüsse und die Schreie haben Joel Marston und seine Burschen genauso aus dem Saloon gelockt, wie sie mich hergetrieben haben. Sie sind losgerannt, um Chris Evans zu helfen. Das ist es, worauf Daniel Corp gewartet hat.

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