Der exzellente Butler Parker 24 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Der exzellente Butler Parker 24 – Kriminalroman - Günter Dönges Der exzellente Butler Parker

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ist doch wirklich nicht zu fassen, Mister Parker«, beschwerte sich Lady Agatha auf dem Weg zum Parkplatz. »Da sehen Sie wieder mal, wie leicht es einen Unschuldigen trifft.«

      »Mylady wurden in der Tat das Opfer einer bedauerlichen Verwechslung«, bestätigte Parker umgehend, obwohl er es natürlich besser wußte.

      Der Manager des »Le Point« hatte sich in die Auseinandersetzung eingemischt und Mylady der Urheberschaft beschuldigt, um sie anschließend zu bitten, sein Lokal zu verlassen. Damit hatte er Parker in Verlegenheit gebracht, der alle Mühe aufwandte, seine aufgebrachte Herrin zu beruhigen und aus dem »Le Point« zu lotsen.

      »Aber in dieser Angelegenheit ist noch nicht das letzte Wort gesprochen«, fuhr die Lady fort und konnte es noch immer nicht fassen. »Ich werde demnächst zurückkommen und diesen Möchtegern-Manager zur Rechenschaft ziehen, Mister Parker.«

      »Mylady pflegen grundsätzlich nichts und niemandem etwas schuldig zu bleiben«, erwiderte Parker gemessen und bedauerte im vorhinein den Manager, der die Ordnung in seinem Lokal herstellten wollte.

      Man erreichte Parkers sogenanntes hochbeiniges Monstrum. Dabei handelte es sich um ein ehemaliges Londoner Taxi, das sich im fortgeschrittenen Stadium von Altersschwäche zu befinden schien und bei nicht eingeweihten Beobachtern Spott und Mitleid hervorrief.

      In Wirklichkeit handelte es sich um eine sogenannte Trickkiste auf Rädern, die mit modernster Technik ausgestattet war und bei einem gewissen James Bond mit Sicherheit einen Anfall von Neid hervorgerufen hätte.

      An diesem bemerkenswerten Gefährt lehnte ein schlanker, hochgewachsener Mann in einem violetten Smoking, der Mylady umgehend die Nase rümpfen ließ.

      Der Violette blickte auf, als er Agatha Simpson und den Butler bemerkte, und trat seine Zigarette auf dem Asphalt aus. Er verzog sein etwas verlebt wirkendes Gesicht zu einer Grimasse, die er wohl für ein freundliches Lächeln hielt, und nickte dem Paar aus Shepherd’s Market grüßend zu.

      »Ich hoffe, Sie haben eine gute Erklärung dafür, daß Sie sich an Mister Parkers Wagen zu schaffen machen«, grollte die Detektivin, die eine unerwartete Gelegenheit witterte, ihren aufgestauten Ärger abreagieren zu können. »Sie dürfen ruhig erst ein wenig lügen, junger Mann, das macht mir gar nichts aus.«

      »Wie bitte?« Der Mann im Smoking sah die energische Dame stirnrunzelnd an und verstand offensichtlich nicht den Sinn ihrer Äußerung. Dann zuckte er die Achseln und gab sich einen deutlich sichtbaren Ruck.

      »Ich saß im Lokal zufällig in Ihrer Nähe, Madam«, begann er und sah sich dabei scheu nach allen Seiten um. »Vielleicht könnten wir uns im Wagen weiter unterhalten? Ich möchte Ihnen ein Angebot machen, und ich verspreche Ihnen, daß es hochinteressant ist.«

      »Das hoffe ich in Ihrem Interesse auch«, stellte Lady Agatha grimmig fest. »Andernfalls müßte ich Sie nämlich ein wenig zur Rechenschaft ziehen, weil Sie es wagen, einer vielbeschäftigten Frau die Zeit zu stehlen.«

      »Sie wollen nicht unbedingt zusammen mit Mylady gesehen werden?« erkundigte sich Parker höflich, während er seinen Privatwagen aufschloß und einladend die Fondtür aufhielt. »Sie können sicher auch einen Grund dafür nennen?«

      »Lassen Sie uns erst mal abfahren, auf dem Weg in die City erkläre ich Ihnen alles«, wehrte der Mann in Violett ab und kletterte hastig in Parkers hochbeiniges Monstrum. »Sie werden es jedenfalls nicht bereuen, mit mir zu sprechen.«

      »So ähnlich äußerten Sie sich bereits, sagen Sie mir endlich, um was es sich handelt«, forderte die Detektivin und sah den etwa Fünfundvierzigjährigen ungeduldig von der Seite an.

      »Ich hörte per Zufall, daß Sie eine Boutiquenkette besitzen, Madam, das ist doch richtig, oder?«

      »Ach, tatsächlich?« wunderte sich Lady Agatha, die im Lokal nicht mitbekommen hatte, mit welchen Informationen Parker den wißbegierigen Kellner versorgt hatte. »Was sage ich dazu, Mister Parker?« wandte sie sich an den Butler, der die Bemerkung des Smokingträgers gehört hatte und umgehend reagierte.

      »Normalerweise legt Mylady keinen Wert darauf, daß dies bekannt wird«, meldete er sich von vorn würdevoll. »Mylady schätzt es, mehr aus dem Hintergrund zu agieren und nicht aus selbstsüchtigen Motiven das Interesse der Öffentlichkeit auf sich zu lenken.«

      »Das haben Sie sehr treffend formuliert, Mister Parker«, bestätigte Agatha Simpson, die nach wie vor nicht wußte, um was es ging. »In der Tat lege ich auf eine gewisse Zurückhaltung Wert.« Sie nickte gewichtig zu ihren Worten und sah dabei ungemein respektheischend aus.

      »Ich besitze also eine Kette von Boutiquen«, erinnerte die Detektivin ihren Gast. »Was wollen Sie damit sagen?«

      »Möglicherweise möchten Sie Mylady in dieser Sache ein Angebot unterbreiten?« vermutete Parker höflich vom Vordersitz her, während er seinen Wagen Richtung Innenstadt lenkte.

      »So ist es.« Der Mann im violetten Smoking nickte bestätigend und wandte sich eifrig der Lady zu. »Ich kann Ihnen die neuesten Modelle lange vor der offiziellen Vorstellung auf den einschlägigen Messen und Veranstaltungen besorgen«, erklärte er. »Dazu weit unter Preis und in bester Qualität selbstverständlich. Allerdings ist eine gewisse Mindestabnahme erforderlich, aber das ist ja schließlich überall so.«

      »Was sage ich dazu, Mister Parker?« fragte Lady Agatha. »Äußern Sie meine Meinung zu diesem Angebot!« Sie lehnte sich zufrieden in ihrem Sitz zurück und wartete gespannt auf Parkers Antwort. Sie war überzeugt davon, völlig auf dem laufenden zu sein und wollte dies nur von Parker bestätigt wissen.

      »Ein durchaus bemerkenswertes Angebot«, gab der Butler zu. »Darf man fragen, wie es Ihnen möglich ist, eine derartige Offerte zu unterbreiten?«

      »Man hat halt so seine Beziehungen«, wich der Mann im Smoking aus. »Und natürlich den richtigen Riecher. Sie wissen selbst, wie wichtig der in der Branche ist. Auf jeden Fall können wir die Modelle sämtlicher renommierter Designer liefern, bevor die überhaupt der Fachwelt und der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.«

      »Nun sind die englischen nicht unbedingt sehr bedeutend, junger Mann«, bedauerte Lady Agatha. »In erster Linie sind ja Modelle aus Frankreich und Italien gefragt, wie Sie sicher wissen, wenn Sie wirklich aus der Branche sind«, bewies sie erstaunliches Fachwissen.

      »Und Modelle aus Japan und zunehmend auch aus Deutschland«, trumpfte ihr Fahrgast auf. »Aber wie gesagt, wir liefern Ihnen, von wem immer Sie wollen, und das lange vor der eigentlichen Vorstellung.«

      »Könnte man Sie möglicherweise als sogenannten Kopisten bezeichnen, Sir?« erkundigte sich Parker gemessen.

      »Nennen Sie mich, wie Sie wollen, wichtig ist nur, daß ich Ihnen ein Angebot unterbreiten kann, das Sie von niemandem sonst bekommen können«, wehrte der Mann in Violett ab. »Der Mindestwert der Erstbestellung sollte hunderttausend Pfund betragen, aber das ist für Sie natürlich ein Klacks, wenn Sie ’ne ganze Kette von Läden haben«

      »Haben Sie möglicherweise auch jene Dame beliefert, die auf der Modenschau gestern nachmittag ein wenig aus der Rolle fiel und den Laufsteg stürmte?« setzte Parker seine Befragung fort.

      »Das konnte ja keiner ahnen, daß die so ausflippt«, beschwerte sich der Smokingträger. »Meine Firma hat sie mit einer tollen Kollektion beliefert, und sie wird damit glänzende Geschäfte machen. Wir haben ihr ausdrücklich gesagt, daß es sich dabei um Modelle handelt, die auf dieser Modenschau zum erstenmal

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