Butler Parker 178 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 178 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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zu lassen.

      Kathy Porter, schlank, groß, attraktiv und stets ein wenig zurückhaltend wirkend, war etwa dreißig Jahre alt und die Sekretärin und Gesellschafterin der Lady Simpson. Sie wurde von der älteren Dame wie eine leibliche Tochter behandelt und genoß jede erdenkliche Freiheit.

      Mike Rander, seines Zeichens Anwalt, erinnerte durchaus an einen weltbekannten James-Bond-Darsteller. Er war runde vierzig, wirkte fast ein wenig phlegmatisch und war bekannt für seinen Sarkasmus.

      Nach der Rückkehr aus den USA, wo er zusammen mit Parker eine Reihe abenteuerlicher Kriminalfälle gelöst hatte, war er von Lady Agatha sofort im wahrsten Sinn des Wortes vereinnahmt worden und verwaltete jetzt neben seiner Praxis als Anwalt ihr immenses Vermögen.

      »Wie ist dieses kleine Intermezzo denn ausgegangen, Mylady?« fragte Kathy Porter.

      »Mr. Parker hatte wieder mal dafür gesorgt, daß keines dieser Subjekte ansprechbar war«, erzählte Agatha Simpson weiter, »und von einer Falle konnte selbstverständlich keine Rede sein, aber das sagte ich ja bereits voraus. War es nicht so, Mr. Parker?«

      »Myladys Voraussicht grenzt immer wieder an Prophetie«, kommentierte der Butler diese Behauptung.

      »Ja, ich wundere mich auch immer wieder«, redete sie munter weiter, »ich habe mir natürlich die Büroräume angesehen.«

      »Unterlagen, die ein erstes Licht in diesen neuen Fall hätten werden können, wurden leider nicht gefunden«, warf der Butler ein.

      »Dafür dürften wir bald Jimmy Stoker am Hals haben«, sagte Mike Rander, »wahrscheinlich ist er inzwischen bereits informiert worden. Kennen Sie diesen Stoker, Parker?«

      »Nur dem Namen nach, Sir«, gab der Butler zurück, »man sagte ihm Verbindungen zur Unterwelt nach. Er scheint nach Lage der Dinge für sie gewisse Transporte durchzuführen.«

      »Sie glauben an eine Gang, die Luxuswagen stiehlt?«

      »Aber mein Junge, das liegt doch eindeutig auf der Hand«, warf Lady Agatha sofort ein, »mich vermag man nicht zu täuschen. Ich bin da einer internationalen Bande auf der Spur.«

      »Oder nur ein paar kleinen Gaunern, die jetzt auf zwei Luxuskarossen herumsitzen und nicht wissen, wem sie sie andrehen können.« Mike Rander lächelte ironisch.

      »Diese internationale Bande hat ja nicht rein zufällig vor meinem Haus hier operiert«, redete die ältere Dame weiter, als habe sie nichts gehört, »man wollte mich demütigen. Das ist mir inzwischen klar geworden.«

      »Man will sich also mit Ihnen wieder mal anlegen, Mylady?« Mike Rander blieb ernst.

      »Selbstverständlich, mein Junge«, pflichtete sie ihm bei, »aber ich werde die Herausforderung selbstverständlich annehmen.«

      »Dann dürften ja wieder mal unruhige Zeiten auf uns zukommen«, vermutete der Anwalt.

      »Das möchte ich mir aber auch ausgebeten haben«, hoffte sie, »wie stehe ich denn vor meinen Gästen da, deren Wagen gestohlen wurden? Ich werde die beiden Fahrzeuge zurückschaffen.«

      »Könnte der Hinweis dieses Bernie Craine ein Trick gewesen sein, Mr. Parker?« fragte Kathy Porter, »wollte er sie auf Stoker hetzen?«

      »Dies sollte man erst mal unterstellen, Miß Porter«, erwiderte Josuah Parker, »nach Lage der Dinge könnte man auf dem Betriebshof des Lkw-Verleihs durchaus auf Mylady gewartet haben.«

      »Darüber werde ich mit dem Nachtclubbesitzer noch reden«, kündigte die ältere Dame an, »erinnern Sie mich daran, Mr. Parker. Ich werde ihn zur Rechenschaft ziehen.«

      »Mylady können sich auf meine Wenigkeit voll und ganz verlassen«, entgegnete der Butler, »denken Mylady daran, die Behörden zu verständigen?«

      »Ausgeschlossen«, sagte sie abwehrend, »ich war die Gastgeberin. Und vor meinem Haus wurden der Bentley und der Rolls Royce gestohlen. Das ist eine reine Privatsache zwischen mir und dieser internationalen Bande.«

      Bevor Mike Rander antworten konnte, läutete das Telefon.

      »Die Gegenseite scheint sich bereits zu rühren«, tippte der Anwalt an, während der Butler zum Wandtisch schritt, auf dem das Telefon stand. Er hob ab und nannte seinen Namen.

      »Hier Craine«, meldete sich der Nachtclubbetreiber, »ich habe schon ein paar Mal versucht, Sie zu erreichen, Mr. Parker.«

      »Sie können mit weiteren Hinweisen dienen?« erkundigte sich der Butler.

      »Ich denke schon«, redete Bernie Craine weiter, »vergessen wir das Theater in meinem Büro, einverstanden? Ich werde dafür sorgen, daß die beiden Wagen bald wieder vor Ihrer Tür stehen. Ist das ein Angebot?«

      »Meine Wenigkeit wird Ihr Angebot an Mylady weiterreichen.«

      »Ziehen wir doch erst gar keine Show ab«, sagte Craine eindringlich, »das führt doch zu nichts. Ich denke, in ein paar Stunden sind die vermißten Wagen wieder da.«

      »Mylady wird geruhen, sich überraschen zu lassen«, lautete Parkers Antwort.

      *

      Butler Parker befand sich im Souterrain des noblen Fachwerkhauses, das auf den Gewölben einer ehemaligen alten Abtei errichtet worden war. Shepherd’s Market, in der Nähe von Hyde Park und Green Park, war eine stille Oase inmitten von London. Das zweistöckige Haus stand an der Stirnseite eines rechteckigen Platzes, der von kleineren Fachwerkhäusern gesäumt wurde. Auch diese Häuser gehörten zu Myladys Besitz und waren untereinander verbunden. Zur nahen Durchgangsstraße hin war das Areal durch eine Backsteinmauer und ein Gittertor abgegrenzt. Dieses Tor war normalerweise stets weit geöffnet und gestattete die Durchfahrt bis zum Haus der Lady.

      Am frühen Morgen saß Josuah Parker in einem Ledersessel in seinem privaten Wohnraum und entspannte. Aus naheliegenden Gründen verzichtete er darauf sich zu Bett zu begeben. Er wartete, daß die hausinterne Alarmanlage sich meldete. Für den Butler stand es fest, daß der gestohlene Bentley und der Rolls Royce zurückgebracht wurden.

      Lady Agatha hatte sich längst zur Ruhe begeben. Mike Rander und Kathy Porter waren in die Curzon Street zurückgefahren. Parker hatte also Zeit, sich mit dem anstehenden Fall zu befassen.

      Der Anruf des Nachtclubbesitzers Craine bewies, daß gewisse Personen in der Unterwelt jedem Ärger aus dem Weg gehen wollten. Dafür waren sie bereit, die gestohlenen Wagen wieder herbeizuschaffen. Mittel und Wege dazu hatten sie ganz sicher. Wahrscheinlich wollte man im letzten Moment gerade noch eine Entwicklung stoppen, an deren Ausweitung man nicht interessiert war. Ob diese Bereitschaft mit Craines beiden Besuchern zusammenhing, mußte die nahe Zukunft erweisen. Parker war geneigt, dies zu unterstellen. Lefty Sonteff und Hale Brady schienen Craine unter Druck gesetzt zu haben.

      Wegen dieser beiden Männer, die er in Craines Büro angetroffen hatte, ließ Josuah Parker bereits seine Verbindungen spielen. Er hatte gute Freunde in den USA, die ihrerseits in engem Kontakt zu dortigen Behörden standen. Sonteff und Brady waren mit Sicherheit keine normalen Touristen oder Geschäftsfreunde, die in London einen Club einrichten wollten.

      Craines Angebot, nach Anlieferung der beiden gestohlenen Wagen alles zu vergessen, konnte nur ein Ablenkungsmanöver sein. Man wollte Lady Simpson und ihn nur in Sicherheit wiegen. Allein die Tatsache, daß er Sonteff und Brady

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