Butler Parker 170 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 170 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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sich für eine Art Zahnpastatube, die er mit hinüber zum Chrysler nahm. Aus dieser Tube drückte er einige wenige Tropfen einer zähflüssigen Paste auf die Reifen. Dann ging er zurück, verstaute die Tube und fuhr davon.

      Die mit der Paste behandelten Reifen lösten sich inzwischen langsam auf. Dort, wo der Butler die Tröpfchen angebracht hatte, fraß sich eine Intensivsäure durch die Reifenwände und zerstörte gründlich die Pneus.

      Wenn der junge Mann wieder zu sich kam, was bestimmt nicht lange dauerte, mußte er sich zumindest um ein Taxi kümmern.

      *

      „Sie sehen Gespenster“, sagte Mike Rander eine gute halbe Stunde später, nachdem der Butler seine Erlebnisse erzählt hatte. „Sind Sie überhaupt sicher, daß dieser junge Mann auf Sie hatte schießen wollen?“

      „Dieser 38er, Sir, dürfte Beweis genug sein.“ Parker präsentierte die Waffe, die er natürlich mitgenommen hatte.

      „Okay! — Irgendein Ganove, der sich an Ihnen rächen wollte, Parker. Leider passiert das ja immer wieder.“

      „Immerhin wurde ich von besagtem Chrysler verfolgt, Sir, nachdem ich meinerseits die junge Dame beobachtet hatte.“

      „Wie dem auch sei, Parker, vergessen Sie diesen Zwischenfall! An weiteren Kriminalfällen bin ich nun wirklich nicht mehr interessiert.“ Rander saß hinter seinem Arbeitstisch im Studio der geräumigen und komfortablen Dachgartenwohnung. „Und was Ihren Kollegen Lamelle angeht, so wird er sich schon melden. Habe ich nicht gerade gesagt, daß Sie Gespenster sehen?“

      „Sehr wohl, Sir.“ Parkers Gesicht war womöglich noch ausdrucksloser als sonst.

      „Nun seien Sie nicht gleich beleidigt“, meinte Rander lächelnd. „Weswegen wollte Lamelle Sie denn sprechen?“

      „Dies, Sir, wurde noch nicht einmal angedeutet. Mister Aristide Lamelle rief während meiner Abwesenheit an. Seine Worte wurden vom Tonbandgerät festgehalten.“

      „Hatten Sie engeren Kontakt mit Lamelle?“ Mike Rander tat wenigstens so, als erschiene ihm dieses Thema interessant, in Wirklichkeit ging es ihm nur darum, seinen Butler etwas aufzuheitern.

      „Dieser Kontakt beschränkte sich auf gelegentliche Besuche im Butler-Club“, berichtete Josuah Parker, „Mister Lamelle und meine bescheidene Wenigkeit tauschten Rezepte aus und beschränkten uns auf Themen allgemeiner Art. Daher auch mein Erstaunen, als Mister Lamelle mich so dringend zu sprechen wünschte.“

      „Ich gebe zu, das ist zumindest eine merkwürdige Geschichte“, räumte der junge Anwalt ein. „Aber Sorgen sollten Sie sich nicht machen. Vielleicht ist ihm etwas dazwischengekommen.“

      „Wie Sie meinen, Sir!“

      „Also gut, was soll und kann ich für Sie tun, Parker?“ Rander seufzte, er spürte, daß er auf dem besten Weg war, sich wieder einmal in einen von Parkers Fällen hineinziehen zu lassen.

      „Könnte man feststellen, Sir, wer die Besitzerin jenes Ford ist?“

      „Natürlich... Sie meinen die junge Dame, die Lamelles Koffer davongetragen hat?“

      „Ebenjene, Sir.“

      „Verbinden Sie mich mit der Polizei, Parker. Irgendeiner wird ja wohl dort sein, der für uns im Kennzeichen-Register nachsieht, selbst um diese Zeit... Sonst noch Wünsche?“ „Was den Chrysler und seinen jungen Fahrer angeht, Sir, so habe ich mir erlaubt, mir selbst zu helfen.“

      „Mit anderen Worten...“

      „Mit anderen Worten, Sir, ich entlieh mir die Brieftasche des jungen Mannes, werde, sie aber selbstverständlich mit der nächsten Post an ihn zurücksenden.“

      „Und wer ist dieser junge Revolverheld aus dem Chrysler?“

      „Ein gewisser Paul Penell, Sir. Seinen Papieren zufolge arbeitet er in einer Großhandlung für pharmazeutische Artikel. Die genaue Privat- und Geschäftsadresse ist mir bekannt.“

      „Schön, Parker, kommen wir zum Kern Ihrer Geschichte.“ Rander nahm wieder hinter seinem breiten und schweren Arbeitstisch Platz. „Woran denken Sie nun? Vermuten Sie, daß Ihr Bekannter Lamelle einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist?“

      „Wenn ich meine sogenannte innere Stimme befrage, Sir, so erhalte ich darauf eine ausgesprochen positive Antwort. Leider, wie ich naturgemäß und selbstverständlich hinzufügen möchte.“

      *

      „Mister Parker! Gut, daß ich Sie erreiche!“

      Die junge Frau am Telefon sprach hastig und ängstlich.

      „Mit wem habe ich die Ehre?“ erkundigte Parker sich gemessen und höflich.

      „Suzy Dell. Ich bin die Nichte von Mister Lamelle.“

      „Ich erlaube mir, Ihnen einen guten Abend zu wünschen, Miß Dell.“

      Parker stand am Telefon in der großen Wohn- und Empfangshalle der Dachgartenwohnung und schaltete jetzt aus Gründen der Deutlichkeit das Tonbandgerät ein, das die folgende Unterhaltung auf Band aufnahm.

      „Mein Onkel, Mister Lamelle, hat mich gerade angerufen.“ Suzy Dell sprach vielleicht noch etwas hastiger. „Ich soll Sie bitten, zu ihm zu kommen.“

      „Und wo, Miß Dell, könnte ich Mister Lamelle erreichen? Wissen Sie Einzelheiten?“

      „Onkel Aristide hält sich im Osten der Stadt in einem Bungalow versteckt. Wovor er sich fürchtet, hat er mir nicht gesagt. Aber er möchte Sie unbedingt sprechen.“

      „Dürfte ich die genaue Adresse haben?“

      Suzy Dell gab sie ihm durch und beruhigte sich dabei etwas.

      „Warum hat er Sie nicht selbst angerufen?“ fragte sie nach der Angabe der Adresse. „Er tat so schrecklich geheimnisvoll. Irgend etwas Furchtbares muß passiert sein.“

      „Ich werde mir die Freiheit nehmen, den Dingen auf den Grund zu gehen“, versprach Parker. „Wie und wo kann ich Sie erreichen, sobald ich wieder zurück bin?“

      „Könnten Sie mich nicht mitnehmen, Mister Parker?“

      „Dies läßt sich selbstverständlich einrichten. Sie brauchen mir nur zu sagen, wo ich Sie abholen kann.“

      Eine zweite Adresse!

      Parker wiederholte sie und machte mit Suzy Dell aus, wo er sie abholen wollte. Dann legte er auf und begab sich hinüber in das Studio seines jungen Herrn.

      „War was für mich?“ erkundigte sich Mike Rander.

      „Nein, Sir“, meldete der Butler „aber Mister Lamelle scheint endlich ein Lebenszeichen von sich gegeben zu haben. Wenn Sie erlauben, möchte ich mich mit ihm umgehend in Verbindung setzen. Vielleicht ist es meiner bescheidenen Wenigkeit möglich, etwas für ihn zu tun. Und sollte dies auch nachträglich sein.“

      „Wie... Wie meinen Sie denn das, Parker?“ Mike Rander war irritiert.

      „Nur

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