Der exzellente Butler Parker 16 – Kriminalroman. Günter Dönges
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»Denkbar wäre ja auch, daß Pool dafür gesorgt hat, ohne es zu wollen«, warf Kathy Porter ein.
»Das ist nicht logisch, Kindchen«, belehrte Lady Simpson ihre Gesellschafterin, aber Kathy Porter wollte sich nicht so ohne weiteres belehren lassen.
»Pool hat sich bestimmt schwarz geärgert, als sein Chef ihm eine Privatdetektivin vor die Nase setzte«, erklärte die junge Dame. »Außerdem hat er wahrscheinlich Angst um seinen Job. Da ist es doch nur zu verständlich, wenn er in Gegenwart von Kollegen seinem Ärger Luft macht.«
»Auf diese Möglichkeit wollte ich auch gerade hin weisen, Kindchen«, schwenkte die Hausherrin geistesgegenwärtig um. »Irgend jemand, der zu der Bande gehört, hat es aufgeschnappt und Alarm geschlagen.«
»Alles denkbar«, stimmte der Anwalt zu. »Wenn die Burschen sich aber schon an Ihre Stoßstange hängen, ehe Sie mit den Ermittlungen richtig begonnen haben, ist auf jeden Fall mit entschlossener Gegenwehr zu rechnen.«
»Das will ich hoffen, mein Junge«, verkündete die Detektivin unternehmungslustig. »Sonst macht es ja keinen Spaß.«
»Eine Feststellung, der man nur in vollem Umfang beipflichten kann, Mylady«, ließ Parker sich vernehmen.«
»Ob die Burschen noch heute abend zur Sache kommen wollen, Parker?« wandte Rander sich an den Butler, der gerade das Kaminfeuer nachgeschürt hatte.
»Diese Möglichkeit sollte man keinesfalls ausschließen, Sir«, sagte Parker. »Die Herren dürften sich vergebliche Hoffnungen machen, Mylady beeindrucken zu können.«
»Vielleicht sind sie das schon«, scherzte der Anwalt, als plötzlich das Telefon schrillte. Er konnte nicht ahnen, wie nahe er damit der Wahrheit kam...
*
»n’ Abend, Mister Parker«, sagte eine fremde Stimme, nachdem der Butler sich gemeldet hatte. »Ich hab’ gehört, daß Sie wegen der Diebstähle im Kaufhaus Wellwood ermitteln.«
»Darf man die Bitte äußern, sich zunächst vorzustellen, Sir?« unterbrach Parker.
»Mein Name tut nichts zur Sache«, entgegnete der Anrufer.
»Wichtig sind die Informationen, die ich Ihnen liefern kann.«
»Meiner Wenigkeit ist nicht bekannt, welche Informationen Sie zu meinen belieben, Sir.«
»Ich weiß alles über die Diebstähle bei Wellwood«, behauptete der Unbekannte. »Wer die Sache organisiert, wo die Klamotten hinkommen, wie sie abgesetzt werden ...«
»Gegebenenfalls könnte man von der Annahme ausgehen, daß Sie bereit sind, Ihr Wissen gegen klingende Münze preiszugeben, Sir?« vergewisserte sich der Butler.
»Kluges Kerlchen«, stellte der Fremde ironisch fest. »Das und nichts anderes ist der Grund meines Anrufes.«
»Vermutlich haben Sie bereits konkrete Vorstellungen vom pekuniären Gegenwert Ihrer Informationen, Sir?«
»Was für Vorstellungen?« erkundigte sich der Anrufer irritiert.
»Meine Wenigkeit war bemüht zu erfahren, welchen Preis Sie fordern, Sir.«
»Fünftausend«, antwortete der Anrufer wie aus der Pistole geschossen. »Gemessen an dem Schaden, der Wellwood entstanden ist, ist das wirklich nicht viel Geld.«
»Eine Behauptung, die als durchaus zutreffend gelten dürfte«, stimmte Parker zu. »Gestatten Sie noch eine Frage, Sir, ehe man sich konkret zu Ihrem Angebot äußert?«
»Welche?«
»Wer war so freundlich, Sie darüber zu informieren, daß Mylady im Warenhaus Wellwood Ermittlungen aufzunehmen gedenkt?«
Eine Sekunde trat Schweigen ein, aber der Unbekannte war um eine Antwort nicht verlegen.
»Davon redet doch schon die ganze Belegschaft«, behauptete der Mann am anderen Ende der Leitung. »So etwas spricht sich herum.«
»Eine Feststellung, die man keinesfalls bezweifeln möchte«, antwortete der Butler. »Dennoch kommt man nicht umhin, eine Verbindung zwischen Ihnen und Mister Pool zu vermuten, falls der Hinweis erlaubt ist.«
»Pool?« wiederholte der Anrufer. Seine Stimme klang überrascht, aber das konnte eine Täuschung sein.
»Natürlich stammt die Information von Pool«, redete der Mann unbefangen weiter. »Wenn er sich in der Kantine seinen Frust von der Seele redet, weiß es bald das ganze Haus.«
»Darf man die Vermutung äußern, daß Sie zu den Beschäftigten des Warenhauses Wellwood gehören, Sir?«
»Sie wollen mich wohl aushorchen?« wurde der Unbekannte mißtrauisch. »Das läuft bei mir nicht. Ich bin für klare Geschäfte.«
»Eine Eigenschaft, die man nur als löblich bezeichnen kann und muß«, sagte der Butler.
»Also sind Sie interessiert an den Informationen?« fragte sein Gesprächspartner. »Ich verspreche Ihnen: Sie kriegen was geboten für Ihr Geld.«
»Was meine Wenigkeit nicht im mindesten bezweifelt.«
»Okay«, sagte der Anrufer. »Dann kommen Sie morgen um Mitternacht in den ›Blue Star‹. Das ist eine kleine Bar an der Shadwell Street, falls Sie wissen, wo das liegt.«
»Die erwähnte Gegend ist meiner Wenigkeit nicht unbekannt, sofern der Hinweis erlaubt ist.«
»Bestens. Dann gehen sie an die Theke und fragen nach dem ›Fuchs‹. Jemand wird Ihnen einen Zettel mit der Anschrift geben, unter der ich mich um diese Zeit aufhalten werde.«
»Darf man die Hoffnung äußern, bei dieser Gelegenheit auch Mister Pool antreffen zu können?« versuchte Parker noch mal, seinen Gesprächspartner aus der Reserve zu locken, doch der »Fuchs« ging nicht darauf ein.
»Was wollen Sie nur immer mit diesem verdammten Mister Pool?« entgegnete er ärgerlich. »Mit dem Mann habe ich nichts zu tun.«
Es knackte in der Leitung. Der Anrufer hatte das Gespräch beendet.
*
»Wenn das keine Falle ist, fresse ich ’nen Besen«, kommentierte Mike Rander, sobald der Butler die Dreierrunde am Tisch über den Inhalt des Telefonats ins Bild gesetzt hatte.
»Dieser Einschätzung möchte auch meine Wenigkeit sich anschließen, Sir«, bemerkte Parker.
»Natürlich«, nickte auch die Detektivin. »Ich habe schon längst damit gerechnet, daß die Schurken versuchen werden, mich in eine Falle zu locken und unschädlich zu machen. Aber da haben sich die Lümmel gründlich verrechnet.«
»Sie wollen also nicht in die Blue-Star-Bar gehen, Mylady?« fragte Kathy Porter.
»Doch, Kindchen«, erwiderte die Hausherrin. »Warum denn nicht? Ich werde die Herausforderung der Gangster annehmen und sie anschließend mit ihren eigenen Waffen schlagen.«
»Das