Der exzellente Butler Parker 16 – Kriminalroman. Günter Dönges
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»Diese Möglichkeit sollte man keineswegs von vornherein ausschließen, Sir«, antwortete der Butler. »Andererseits wäre auch denkbar, daß es sich um jemanden handelt, der sich an der Bande rächen und dabei gleichzeitig ein Geschäft machen will, falls der Hinweis erlaubt ist.«
»Egal, ob es sich bei dem ›Fuchs‹ um einen Komplizen der Einbrecher handelt, oder ob er mit Ihrer Hilfe eine Rechnung begleichen will – gut informiert ist er auf jeden Fall«, schaltete Kathy Porter sich ein. »Wie sollte er sonst in diesem frühen Stadium von Ihren Ermittlungen erfahren haben?«
»In der Tat dürfte ein Bluff mit ziemlicher Sicherheit ausscheiden, Miß Porter«, gab Parker der jungen Dame recht. »Man sollte deshalb von der Annahme ausgehen, daß der unbekannte Anrufer über Informationen von beträchtlichem Wert verfügt.«
»Sollen wir Sie denn morgen abend in die Bar begleiten?« erkundigte sich Rander. »Ich könnte dringend mal wieder ’ne Abwechslung gebrauchen.«
»Ihr freundliches Angebot erfüllt meine Wenigkeit mit Freude, Sir«, antwortete Parker mit einer angedeuteten Verbeugung.
»Okay, Parker«, bekräftigte der Anwalt. »Fahren wir zusammen hin oder treffen wir uns dort?«
»Möglicherweise dürfte es sich empfehlen, Sir, sich schon vor Mitternacht in der Nähe des fraglichen Lokals aufzuhalten«, schlug der Butler vor. »Wenn Sie und Miß Porter dann die Freundlichkeit besitzen würden, wenige Minuten nach Mylady und meiner Wenigkeit das Lokal zu betreten ...«
»Abgemacht, Parker«, willigte Rander ein und sah auf seine Armbanduhr. »Oje, schon zehn vorbei«, stellte er überrascht fest. »Es wird höchste Zeit. Ich muß noch mal in die Kanzlei, um mich auf einen wichtigen Gerichtstermin vorzubereiten, der morgen früh ansteht.«
»Ich werde mich jetzt auch zurückziehen, ihr Lieben«, verkündete Lady Simpson und erhob sich ächzend. »Die Pflicht ruft. Ich muß noch ein wenig an den Feinheiten meines Konzepts feilen.«
Parker brachte seiner Herrin noch die gewünschten Stärkungsmittel ins Studio im Obergeschoß, bevor er die Besucher zur Tür geleitete.
»Ich würde Mylady zu gern mal über die Schulter sehen, wenn sie an ihrem Konzept arbeitet«, meinte Kathy Porter mit verschmitztem Lächeln. »Wie macht sie das eigentlich, Mister Parker?«
»Man bedauert ausdrücklich, auf diese Frage keine detaillierte Antwort geben zu können, Miß Porter«, entgegnete der Butler. »Unter Umständen dürfte jedoch der Hinweis hilfreich sein, daß im dritten Fernsehprogramm soeben ein Kriminalfilm begonnen hat.«
Als gleich darauf der Fernseher im Obergeschoß losplärrte, sahen Kathy Porter und Mike Rander sich an und brachen wie auf Kommando in Lachen aus.
In Parkers glattem Pokergesicht regte sich jedoch kein Muskel, als er mit routinierten Handgriffen den Wandschrank öffnete und die Videoanlage einschaltete.
»Da werden wir unsere Abfahrt wohl noch etwas verschieben müssen, Kathy«, meinte der Anwalt, als wenig später ein kristallklares Bild auf dem kleinen Monitor aufflimmerte.
»Eine Feststellung, der man keinesfalls widersprechen möchte, Sir«, bestätigte Parker und schaltete auf die zweite Kamera um ...
*
Bei der chromblinkenden Limousine, die in einiger Entfernung von Myladys Einfahrt auf der anderen Straßenseite parkte, schien es sich um den dunkelgrünen Daimler zu handeln, der dem Butler schon am Nachmittag aufgefallen war. Zwei Männer waren gerade damit beschäftigt, im offenen Kofferraum zu kramen.
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