Familie Dr. Norden 731 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Familie Dr. Norden 731 – Arztroman - Patricia Vandenberg Familie Dr. Norden

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Aber irgendwann hat es dann gefunkt, obgleich einige Frauen hinter ihm her waren.«

      »Und wie war es bei dir mit Männern?«

      »Es hielt sich in Grenzen, Paps war auch wachsam. Ich glaube, insgeheim hoffte er längst, daß aus Daniel und mir ein Paar werden würde.«

      »Wir können darüber sehr froh sein«, sagte Danny. »Ihr seid wundervolle Eltern.«

      »Ich habe damals nicht gedacht, daß er ein so guter Vater werden würde.«

      »Aber ein guter Arzt war er gleich.«

      »Das kann man wohl sagen.«

      *

      Sogar Margit Fechner schätzte den Arzt Dr. Norden. Aber sie hätte auch gern solch einen Mann gehabt. Ihre Ehe war nicht so ­harmonisch gewesen, wie sie jetzt nach außenhin tat. Man mußte ja das Gesicht wahren und durfte Toten nichts Schlechtes nachsagen. Bastian wußte, welche Spannungen bestanden hatten. Es gefiel ihm nicht, daß seine Mutter jetzt alle Welt um sich selbst belog, weil es ihr auch nicht gefiel, eine alleinstehende Frau zu sein, denn Einladungen blieben aus.

      Es gefiel ihr erst recht nicht, daß Bastian manchmal mit einem Mädchen zusammen war. Sie fand diese modernen Mädchen ganz schrecklich, ihr hätte es wirklich keine einzige recht machen können.

      Aber jetzt jammerte sie Dr. Norden erst einmal vor, wie sehr sie sich um Bastian sorgte.

      Ihm konnte sie keinen Nervenzusammenbruch vorgaukeln, er hatte sie gleich durchschaut und sehr energisch erklärt, sie solle sich nicht in so negative Vorstellungen hineinsteigern.

      »Was hat er denn für eine Zukunft, wenn er das Abitur nicht besteht?« schluchzte sie.

      »Warten Sie doch erst mal ab, wie er abschneidet.«

      »Nur diese Mädchen wären schuld daran, daß er nicht intensiver gelernt hat«, erregte sie sich. »Was soll ich denn nur machen? Er hört nicht mehr auf mich.«

      »Ich meine, daß Bastian sehr bemüht ist, Ihnen alles recht zu machen, Frau Fechner«, sagte Dr. Norden mahnend, »aber man

      muß den jungen Leuten auch Freiheiten lassen. Ich habe nicht

      vergessen, daß ich auch mal jung war, und meine Frau denkt ebenso.«

      Margit Fechner setzte ihre Schmollmiene auf. »Niemand versteht mich«, klagte sie, »dabei will ich doch nur, daß Bastian eine gute berufliche Zukunft hat. Sie brauchen sich um Danny wirklich keine Sorgen zu machen. Er bringt ganz bestimmt ein Einser-Abitur heim.«

      »Ihm ist das Lernen leichtgefallen, bei Felix geht es auch ein bißchen schwerer, aber ich bin überzeugt, daß Bastian seinen Weg machen wird.«

      Allein schon deshalb, um bald unabhängig zu werden, dachte er für sich.

      »Danny hat seine Freizeit auch mit Mädchen verbracht«, fuhr er fort, als Frau Fechner schweigend vor sich hinstarrte. »Er ist kein Streber und auch kein Musterknabe. Freuen Sie sich doch, daß Sie einen sehr anständigen Sohn haben. Andere Eltern müssen sich mit oft sehr schlimmen Dingen auseinandersetzen.«

      »Sie meinen sicher Drogen und Alkohol. Es wäre mein Ende, wenn Bastian damit zu tun hätte.«

      »Dann machen Sie sich und auch ihm das Herz nicht schwer mit negativen Gedanken.«

      »Aber er sagte doch selbst, daß er kein gutes Gefühl hätte.«

      »Wir werden ja sehen, was für Zeugnisse sie heimbringen. Am wichtigsten ist doch, daß sie gesund sind.«

      »Ich verstehe nur nicht, daß manche Eltern hochbegabte Kinder haben, obgleich sie selbst nur ganz einfache Leute sind, und andere es mit Mühe und Not schaffen.«

      »Da spielen halt die Gene mit.«

      »Das verstehe ich nicht.«

      »Dann beschäftigen Sie sich damit, oder lassen es sich von Bastian erklären. Ich muß jetzt weiter, Frau Fechner. Regen Sie sich nicht über ungelegte Eier auf.«

      Bastian begleitete ihn bis zur Gartentür. »Sag mal ehrlich, wie sieht es denn bei dir wirklich aus, Basti?« fragte Dr. Norden.

      »So gut wie bei Danny bestimmt nicht, aber ich tippe auf 2,5.«

      »Und darüber regt sich deine Mutter so auf?«

      »Ich sage es ja nicht so deutlich. Wenn dann eine Zahl hinter dem Komma abweicht, regt sie sich auf, weil ich mich besser eingeschätzt habe. Ihr kann man es nicht recht machen.«

      »Und was hast du vor?«

      »Am liebsten würde ich einen Job in einem Verlag annehmen, aber sie will ja, daß ich studiere. Man ist nichts in ihren Augen, wenn man nicht Akademiker ist. Dabei hat es mein Vater auch ohne Studium weit gebracht.« Ein schwerer Seufzer folgte.

      »Du kannst immer zu mir kommen, wenn du einen Rat brauchst«, sagte Daniel väterlich.

      »Sie ahnen nicht, wie sehr ich Danny um seine Eltern beneide, viele tun das übrigens.«

      »Ich nehme an, daß dein Vater den Ton angab, solange er lebte.«

      »Aber mit ihm konnte man vernünftig reden. Ich weiß nicht, wie es weitergehen wird, wenn ich mein Elternhaus verlasse. Mir traut ja niemand zu, daß ich mich durchsetzen kann.«

      »Doch, ich traue es dir zu, Bastian.« Daniel Norden hielt seine Hand fest umschlossen.

      »Danke, vielen Dank, Dr. Norden.« Ein Leuchten war in Bastians hellen Augen.

      Daniel atmete auf. Um Bastian braucht es ihm nicht bange zu sein. Das konnte er auch Fee sagen, die sich Gedanken gemacht hatte.

      »Wenn Frau Fechner mal keinen mehr ständig um sich hat, dem sie etwas vorjammern kann, wird sie sich darauf besinnen, daß sie doch eigentlich noch schöne Jahre vor sich haben könnte, wenn sie sich nur um sich selbst zu kümmern braucht. Ich kenne diese Art Frauen. Sie entdecken den zweiten Frühling.«

      »Hoffentlich«, sagte Fee mit einem tiefen Seufzer. Dann widmete sie sich lieber ihren Kindern, da die Zwillinge eine Streitphase hatten und mal wieder herausfinden wollten, wer Sieger blieb. Sie mischte sich nicht ein, sie beobachtete die beiden, die ihre Auseinandersetzungen mit Worten führten, und wenn Kraftausdrücke fielen, klapperte Fee mit der Strafkasse. Dann herrschte bald Ruhe.

      »Worum ging es eigentlich?« fragte Fee.

      »Jan hat gesagt, daß er genauso schlau wird wie Danny«, erklärte Desi empört. »Dabei weiß er nicht mal, was tolerant ist.«

      »Weißt du es?« fragte Fee.

      »Na klar, wenn man nachgibt.«

      Wie pfiffig sie schon waren, Fee konnte es fast nicht glauben. Es ging so schnell. Die Tage, Wochen und Monate eilten nur so dahin, und bald waren sie schon wieder ein Jahr älter. Dann kamen sie in die Schule und würden den Lehrerinnen und Lehrern bestimmt mehr zu schaffen machen als Anneka. Sie waren mehr wie ihre großen Brüder und manchmal auch ziemlich vorlaut, aber wer hätte schon Desis Charme widerstehen

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