Fiona - Spinnen. Zsolt Majsai

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Fiona - Spinnen - Zsolt Majsai Die Kristallwelten-Saga

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vermeiden lässt. Ich habe sie fast 20 Jahre lang kurz getragen, irgendwie gefallen sie mir so lang.

      Schließlich finde ich ein Dekoband von irgendeiner Geschenkverpackung, die unauffällig genug ist, damit binde ich mir einen hohen Pferdeschwanz. Dann nehme ich die Tasche mit dem Schwert und verlasse die Wohnung.

      Ein sehr langer Korridor mit sehr vielen gleichen Türen mündet in einen kleinen Raum mit einer Haltestelle für Bomos. Diese werden über einen Touchscreen gesteuert. Ich gebe das Ziel ein, dessen Schlüsselnummer ich mir gemerkt habe.

      Die Tür schließt sich und die Kabine setzt sich in Bewegung.

      Zum Glück bin ich allein. Ich setze mich, lehne mich gegen die Wand und schließe die Augen.

      So viel habe ich bereits verstanden: Sonne, Sterne, überhaupt einen Himmel, all das gibt es hier nicht. Das gab es schon in der Mittelalter-Welt nicht, nur das Spiegelbild eines Mondes, aber dort gab es wenigstens etwas Ähnliches. Die Treppe führte im Ewigen Turm nach unten, vielleicht ist dieses Universum in Ebenen aufgebaut und es geht nur noch nach unten.

      Was für eine symbolische Aussage!

      Als ich die Bomo verlasse, vergesse ich für einen Augenblick, dass ich mich gar nicht mehr in meinem Universum befinde und wähne mich in einer Shopping Mall. Dann ist der Augenblick auch schon vorbei. Geschäfte gibt es hier nicht, nur Bars, einige Dutzende. Die meisten sind jetzt geschlossen, die normalen Menschen arbeiten anscheinend.

      Dennoch finde ich eine Bar, die offen hat. Viele Gäste sind nicht darin. Sie sieht sauber und ordentlich aus, einfach eingerichtet, am ehesten mit einem Bistro von der Erde vergleichbar.

      „Soumbala“, so steht es über der Eingangstür. Erinnert mich an Tiefschlaf. Nun ja.

      Ich betrete die Bar und sehe mich unauffällig um, während ich auf einen Tisch am Fenster zugehe. Der Wirt, in sauberes T-Shirt gekleidet, kräftig gebaut, älter, mit grauem, schütterem Haar. Eine Kellnerin, blond, aber gefärbt, ungeschickt geschminkt, die großen Brüste mit Mühe in einem viel zu tiefen Ausschnitt gebändigt. Ein Paar in meinem Alter und zwei Männer Anfang vierzig, eindeutig schwul. Ein Mann ohne Begleitung, Glatze, über fünfzig.

      Die überblonde Kellnerin kommt sofort auf mich zugestürzt und taxiert mich. Eigentlich bin ich keine Konkurrenz für sie, abgesehen vom ähnlichen Alter dürften wir nichts gemeinsam haben. Außerdem blondiert sie ihre Haare, meine hingegen sind erkennbar von Natur aus so hell.

      „Kaffee?“, fragt sie, während sie sich so neben mir aufbaut, dass der Glatzkopf mich kaum sehen kann.

      „Ja. Was gibt es zu trinken?“

      „Bier!“

      „Gut, dann nehme ich Bier.“

      Da bin ich ja mal gespannt, was für ein Bier die haben. Darüber, wo die Rohstoffe dafür herkommen, denke ich lieber gar nicht erst nach. Irgendwie habe ich plötzlich Sehnsucht nach der Landwirtschaft von Kasunga. Auch ohne Sonne war der Wein erstaunlich gut.

      Ich beobachte flüchtig die Gäste. Die beiden Pärchen sind für mich uninteressant, ich kann ihnen nichts bieten, was sie haben wollen. Leider anscheinend auch dem Glatzkopf nicht, denn er sieht mich gar nicht an. Entweder ist der auch schwul oder ganz raus aus dem Spiel. Bei einem Glatzkopf eher verwunderlich. Andererseits, ein Klischee, das auf der Erde wahr war, muss nicht auch hier stimmen.

      Wäre gut zu wissen, womit hier eigentlich bezahlt wird. Auf der Tafel über der Bar stehen nur die Zahlen, keine Währungsangabe.

      Mein Bier und Kaffee werden gebracht. Dabei beugt sich die falsche Blondine unnötig weit vor, so kann ich ihre Titten, den Bauchnabel und die Schamhaare bewundern. Na gut, nur die schweren Titten. Sieht man mir eigentlich an, dass ich auch Frauen mag? Oder liegt es an meiner männlichen Kleidung, dass sie mich so anmacht?

      Ich schenke ihr ein Lächeln und kann mich gerade so beherrschen, sie nicht zu fragen, wann sie Feierabend hat. Eigentlich will ich nichts von ihr. Doch vielleicht werde ich nicht umhin kommen, erneut Sex als Waffe zu nutzen. Ich hoffe aber noch. Ich hoffe, dass jemand hereinkommt, der sich für mich interessiert. Der meine Rechnung bezahlt. Und den Rest sehen wir dann.

      Die Kellnerin erinnert mich mit ihren großen Brüsten zu sehr an Katharina, auch wenn sie ansonsten nicht einmal ansatzweise in deren Liga spielt.

      „Jeky!“, ruft der Wirt meinem neuen Schwarm zu. „Da möchte jemand was bestellen!“ Er deutet auf das Schwulenpärchen.

      Jeky sieht mich bedauernd an, dann rauscht sie davon. Ich probiere den Kaffee. Schmeckt ätzend. Ich probiere das Bier. Schmeckt nicht wie der Kaffee, nur schlimmer. Ich werde mich geschmacklich wohl sehr einschränken müssen.

      Ich hasse euch, ihr scheißverdammten Götter!

      Ich betrachte Jeky, die an der Bar steht. Enger, schwarzer Rock, der ihren nicht schmalen, aber durchaus gut geformten Hintern deutlich nachzeichnet und außerdem verrät, dass sie einen Tanga trägt. Kräftige Waden, aber nicht dick.

      Nein, Fiona, nein.

      Immer noch besser als Omar!

      Du würdest trotzdem nur an Katharina denken und so trocken sein wie die Wüste vor Augle!

      Das stimmt natürlich.

      Innerlich seufzend wende ich den Blick von der Kellnerin ab und mustere den Glatzkopf. Aber der interessiert sich nur für sein Buch. Immerhin, hier gibt es Bücher. Das ist gut. Die Leute lesen. Okay, je nachdem, was in den Büchern steht, kann das auch ein Nachteil sein. Wir werden sehen.

      Ich habe kein Buch dabei. Ich habe auch sonst ziemlich wenig dabei, was ich ansehen könnte. Eigentlich nur mein Schwert, aber das sollte ich lieber dort lassen, wo es ist. Also nehme ich die Speisekarte, aber die ist nicht sehr aufregend. Dafür steht Jeky wieder neben mir.

      „Möchten Sie was essen?“

      „Im Moment nicht. Ich war nur neugierig.“ Ich schenke ihr wieder ein Lächeln. Vielleicht sollte ich das nicht tun, sie kommt nur auf falsche Gedanken. Keine Chance, dass sie Sex mit mir hat, obwohl sie möchte, das kann ich sehr deutlich riechen.

      Verdammt! Geh und fick doch deinen Chef!

      Ich mustere diesen kurz. So schlecht sieht er doch nicht aus. Okay, fast doppelt so alt wie sie, aber das ist nun wirklich kein Thema. Vertraue mir, Süße, ich habe damit Erfahrung.

      Mir wird bewusst, dass ich sie gerade Süße genannt habe. Das zeigt mir, in welcher schlechten Verfassung ich mich befinde. Wenn wenigstens der Sex gut gewesen wäre …

      Seufzend erhebe ich mich.

      „Ich bringe die Rechnung!“, ruft Jeky.

      „Nicht nötig!“

      „Wieso nicht?“

      „Habe sowieso kein Geld und kann nicht zahlen.“

      „Dam!“, kreischt sie. Ich brauche ein paar Sekunden, um zu kapieren, dass sie nicht geflucht, sondern ihren Chef gerufen hat. „Dam, sie will abhauen, ohne zu zahlen!“

      Sehr weit ist es mit ihrer Liebe ja nicht her. Oder ich habe sie enttäuscht und sie ist sauer. Könnte natürlich auch

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