Wyatt Earp 219 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp 219 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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Wyatt Earp – 219 –

      Fahler Mondschein lag über dem Hochplateau der Peloncillo-Mountains. Hin und wieder wurde er von vorüberhuschenden Wolkenschatten verdüstert. Der Wind trieb den Flugsand mit einem pfeifenden, schmirgelnden Geräusch an den Gesteinsbrocken entlang, die hier wie skurrile Türme aus dem sandigen Boden ragten.

      Am Ufer eines ausgetrockneten Seebeckens hielten zwei Reiter. Der eine war ein hochgewachsener Mann mit breiten Schultern, schmalen Hüften, einem schwarzen Stetsonhut und einem dunklen, markant-männlich geschnittenen Gesicht. Er trug ein graues Kattunhemd, das am Hals von einer Samtschleife zusammengehalten wurde. Die Jacke war aus schwarzem, kräftigem Tuch. Ebenso die eng anliegende Hose, die unten breiter wurde und über die Schäfte der hochhackigen Texasstiefel auslief. Er trug einen breiten, patronengespickten Waffengurt, der an jeder Hüftseite einen schweren 45er Revolver hielt. Der Mann saß auf einem hochbeinigen Falbhengst, der von edelster Rasse war.

      Dieser Mann war niemand anders als der berühmte Marshal Wyatt Earp aus dem fernen Dodge City.

      Neben ihm auf einem schwarzen Rappenhengst saß ein Mann, der kaum weniger groß war als der Gesetzesmann selbst, aber von bedeutend schlanker Gestalt. Er hatte ein aristokratisch geschnittenes Gesicht, trug einen eleganten schwarzen Hut und einen Anzug, der nach neuester Mode geschnitten war. Sein Hemd war weiß, und schwarz die Samtschleife. Unter der Jacke trug er eine weiße mit goldenen Stickereien besetzte Weste. Hinter den weit zurückgezogenen Schößen seiner Jacke waren die elfenbeinbesetzten Knäufe seiner beiden Revolver vom Kaliber 45 zu sehen.

      Auch der Name dieses Mannes war im weiten Westen bekannt. Er lautetet: Doc Holliday!

      Die beiden Westmänner waren aufgebrochen, um den Schlupfwinkel jene Mannes zu suchen, der in der heißen Sandstadt Tombstone eine Bande gründete, die in der letzten Zeit das ganze County mit Verbrechen nur so überschwemmt hatte. In der Stadt gab es keinen Menschen mehr, der noch gewagt hätte, ein lautes Wort über die Desperados fallen zu lassen. Das einstmals so stolze und selbstbewusste Tombstone hatte alles eingebüßt, was es dereinst bedeutend gemacht hatte. Und Schuld daran trug jener Verbrecher, der bisher so meisterhaft verstand, im Hintergrund zu bleiben.

      Aber es schien keine Spur zu ihm zu führen. Zu geschickt, zu raffiniert hatte dieser Mann seine Fäden gesponnen. Auf Tombstones Straßen war der Sheriff, Wyatts Bruder Virgil, von vier Verbrechern aus dem Hinterhalt zusammengeschossen und der kleine Sohn Virgils, der fünfjährige Oliver, von den Banditen entführt worden.

      Doc Holliday hatte den schwerverletzten Sheriff, dem man in der Stadt für tot hielt, dem Totengräber regelrecht von der Schaufel gerissen. Er hatte ihm die Kugeln aus dem Körper herausgeholt und ihn, über den Berg’ gebracht. Virgil lag in Doc Hollidays Haus, und seine Genesung machte gute Fortschritte. Nur sehr wenige Leute in der Stadt wussten, dass er noch lebte. Die Stadt hielt ihn für tot und glaubte, dass er längst oben auf dem Graveyard läge.

      Zu den wenigen Menschen, die es wussten, gehörte seit kurzem der gefürchtete mysteriöse Rancher aus dem San Pedro Valley, Kirk McLowery. Urplötzlich sah Virgil ihn in sein Zimmer treten, aber der Eindringling hatte sich damit verteidigen können, dass er einen Mann beobachtet hatte, der in das Haus geschlüpft war. Und das stimmte sogar. Virgil konnte jetzt nur hoffen, dass Kirk McLowery seine Entdeckung nicht in der Stadt preisgab.

      Aber war es nicht gerade dieser Kirk McLowery, den Virgils Bruder, Wyatt stark im Verdacht hatte, der gesuchte Bandenführer zu sein?

      Kirk McLowery hatte dem Marshal bisher allerdings nicht die geringste Handhabe für diese Vermutung geliefert – und so war denn der Verdacht des Missouriers schon wieder geschwunden.

      Aber wer konnte der Mann sein, der die Tombstoner Unterwelt so in den Griff bekommen hatte?

      Am helllichten Tage hatten mehrere Banditen auf der Allen Street ein Bankhaus überfallen und ausgeraubt. Dabei war der Sohn des Bankiers ermordet worden, und einer der Angestellten der Bank hatte eine gefährliche Verletzung davongetragen.

      Die Verbrecher sollten sich nach Osten gewendet haben und in die Berge geflüchtet sein, hinauf in die Peloncillo-Mountains.

      Einer der Banditen hatte dem Missourier, wie Wyatt Earp seit anderthalb Jahrzehnten in diesem Lande genannt wurde, gestanden, dass die Tramps sich am Pulversee treffen wollten. Wyatt kannte diesen Pulversee nicht, aber er glaubte ihn nun nach einer halsbrecherischen Partie durch das Bergland gefunden zu haben. Es war ein ausgetrocknetes Seebett, das hier oben auf der Höhe zwischen Steingeröll völlig versteckt lag und ganz sichtlich nicht so leicht von irgend jemandem entdeckt werden konnte.

      Wenn sich die Banditen hier einen Schlupfwinkel geschaffen hatten, dann saßen sie nicht schlecht.

      Wo war dieser Schlupfwinkel?

      Es war sehr schwierig für die beiden Dodger, hier eine Spur zu finden, denn der Wind, der in gewissen Zeitabständen immer wieder aufkam und über das tafelglatte Hochland strich, fuhr auch über die Ufer des Pulversees und ließ den Staub hoch aufwirbeln, um alle Spuren – wenn es überhaupt hier irgendwelche gegeben hatte – wieder zuzudecken. Der Wind machte auch vor den Geröllhalden und den Steinpyramiden nicht halt, die hier in der Ebene in der Nähe des Sees zu finden waren.

      Eben hatte sich eine Wolkenbank vom Mond entfernt, und fahlsilbrig, glänzend und deutlich lag die Landschaft vor den beiden Westmännern.

      Der Marshal suchte mit scharfen Augen das gegenüberliegende Seeufer ab und nahm dann die Zügelleinen auf.

      Doc Holliday, der dicht neben ihm hielt, blickte ihn fragend an.

      »Wir müssen die Nachtstunden nutzen, Doc.«

      Holliday nickte.

      Der Marshal hatte die Führung, blieb am südlichen Seeufer, verließ es schließlich und hielt auf ein dunkles Gesteinsfeld zu, in dem fingerartige Felstürme standen, die bis zu achtzig Yards in den Himmel ragten.

      Es war unheimlich einsam hier oben auf dem Hochland der Peloncillo-Mountains.

      Die beiden Männer hatten jetzt das Gebiet des Sees verlassen, waren auf die Steintürme zugeritten und gerieten dadurch in den Schatten, der von den Steinen auf das Uferland geworfen wurde.

      Der Missourier ritt jetzt voraus, da die Gesteinsbrocken so nah beieinanderlagen, dass nur ein einzelner Reiter zwischen ihnen Platz fand.

      Rechts und links von dem Missourier stiegen die Felsen nun höher und höher an. Das war vom See aus noch nicht zu sehen gewesen. Eine richtige Felsschlucht hatten sie hier oben erreicht, die plötzlich, ähnlich wie beim Aufstieg, stark mit Geröll bedeckt war und sie zwang, von den Pferden zu steigen.

      Urplötzlich war die Schlucht zu Ende – aber damit zu Ende, dass sie von einem massiven Felsen versperrt wurde.

      Der Missourier tastete sich vorsichtig vorwärts und stellte nach einer Weile fest, dass es doch nicht das Ende der Felsgasse war. Rechts führte eine schmale Passage in eine Kluft hinein, die allerdings so eng war, dass ein Mann nicht einmal mehr neben seinem Pferd hergehen konnte.

      Sie hatten schon unten am Ufer des Sees die Hufe ihrer Pferde mit starken ledergeränderten Stoffstücken umwickelt, die sie immer bei sich trugen.

      Die Kluft schien anstatt breiter immer schmaler zu werden – immer enger und niedriger. Oben war bereis kein Himmelsspalt mehr zu sehen, und das Licht war so spärlich geworden, dass der Missourier nun doch erwog, umzukehren.

      Wyatt ging jetzt sehr langsam und tastete mit einem Zweig den Boden ab.

      Die

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