Wyatt Earp 219 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp 219 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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      Sie fanden am Südwestrand der Stadt hinter einer vorspringenden Gesteinsnase eine weitere Schlucht, die bequemer war als die, durch die sie gekommen waren, und zu ebener Erde hierher führte. Sie folgten ihr eine ganze Weile und kamen rasch und fast schnurgerade an den Westrand der Steine, wo wieder lockeres Geröll war.

      »He«, meinte der Spieler leise, als sie plötzlich etwas unterhalb von ihrem Standpunkt das schimmernde Becken des Pulversees vor sich sahen, »da sind wir schon wieder? Da sind wir ja irgendwie um unsere Pferde herumgelaufen.«

      »Nicht ganz«, meinte der Marshal. »Wenn wir uns hier rechts einen Weg durch das Gestrüpp bahnen können, treffen wir drüben auf eine Abkürzung zu dem Pfad, den wir vorhin benutzt haben.«

      Wyatt, der voranging, schob mit den lederbehandschuhten Händen das Gezweig auseinander – und verhielt plötzlich den Schritt.

      Rechts vor ihm, dicht an der Felswand gelehnt, stand eine Hütte.

      Doch weniger die Hütte selbst hatte die beiden Männer so verblüfft, als die Tatsache, dass Lichtschimmer durch die Ritzen unter der Tür hinaus ins Freie fiel.

      Sie war wohl knapp dreieinhalb Yards hoch und hatte ein ziemlich steiles Dach, das sich an das Gestein lehnte. Das Gebüsch und Gesträuch um sie herum hätte sie fast so versteckt, dass die beiden sie nicht gesehen hätten. Möglicherweise wäre sie einem am Tag nicht einmal aufgefallen. Aber jetzt in der mondhellen Nacht, wo die beiden sich am Gestein vorwärtstasten mussten und auf die Konturen angewiesen waren, die alle Gegenstände vor ihnen gegen den Nachthimmel warfen, musste sie ihnen direkt in die Augen springen.

      Da hörte der Missourier den Spieler hinter sich flüstern:

      »Wenn ein Hund da wäre, hätte er uns schon bemerkt.«

      Wyatt nickte.

      Dann setzte sich der Marshal allein in Bewegung, ging auf Zehenspitzen vorwärts und näherte sich der Hütte bis auf fünf Schritt.

      Dort ging er in die Hocke und bewegte sich jetzt nur noch auf allen vieren vorwärts, wobei er wie ein Indianer dafür sorgte, dass weder seine Stiefel noch seine Hände etwa einen trockenen Zweig des Gesträuches zerknickten – ein Geräusch, das man auf diese Entfernung hin in der Hütte hören musste.

      Wyatt war bis auf zwei Yards herangekommen und wollte sich gerade etwas mehr aufrichten, um an die Seite der Hütte zu kommen, als er drinnen den harten Schritt eines Mannes hörte.

      Wyatt richtete sich jetzt etwas weiter auf, machte einen Schritt vorwärts, noch einen und war von der Hüttenwand nur etwa noch einen Schritt entfernt, als die Tür plötzlich aufsprang.

      In ihrem Rahmen stand ein wahrer Koloss von einem Mann. Er war sicher noch einen halben Kopf größer als der Marshal und sehr viel breiter. Es war eine gewaltige Menschenfigur, die da geduckt im Türrahmen stand und ihn fast zu sprengen drohte.

      Wyatt, der jetzt schon neben der Hütte war, konnte den Mann jedoch von der Ecke aus genau ausmachen. Er sah im schwachen Lichtschein einen zerknüllten Hut mit ausgefranster Krempe und ein mächtiges Schulternpaar, auf dessen linker Seite der Zipfel des Halstuches lag. Er sah eine schwere Jacke, die wohl aus Leder war, und Hosen, die zerknüllt und ausgebeult in halbhohen Stiefelschäften steckten.

      Der Mann hatte ein Schrotgewehr in der Hand. Auch Doc Holliday, der jetzt etwa noch neun Schritt entfernt stand, sah es genau.

      Hatte er ein Geräusch gehört?

      Wyatt war behutsam wie ein Apache herangeschlichen, und Holliday hätte darauf schwören mögen, dass er nicht das mindeste Geräusch verursacht hatte.

      Den Missourier sehen konnte der Hüne von seinem Platz auf der Türschwelle aus kaum.

      Sah er etwa ihn, den Georgier?

      Holliday hatte sich in dem Moment, als die Tür aufsprang, jedoch so abgewandt, dass er mit der rechten Schulter der Tür zugewandt stand. Die Vorderseite mit der weißen dreieckigen Hemdbrust konnte der Mann also nicht sehen. Außerdem war Holliday davon überzeugt, dass der andere ihn überhaupt nicht ausmachen konnte, da er bis jetzt im Licht der Lampe drinnen gewesen war und nun in die Dunkelheit hinausblickte. Der Mond hatte sich hinter einer gewaltigen Wolkendecke zurückgezogen, und nur noch diffuses, schwaches Licht erreichte die Erde.

      Da kam Leben in die Gestalt des Mannes in der Tür. Er löste sich von der Schwelle, machte ein paar Schritte vorwärts und riss plötzlich das Gewehr hoch.

      Aber ein doppeltes hartes metallisches Klicken schlug ihm von zwei Seiten entgegen.

      Der Riese, der den Marshal nun wohl offensichtlich entdeckt hatte, warf verblüfft den Kopf herum und blickte in die Richtung, aus der das Klicken hinter ihm gekommen war.

      Da sah er jetzt ganz deutlich eine weiße Hemdbrust aus der Dunkelheit schimmern.

      »Lassen Sie das Gewehr fallen!«, forderte der Missourier ihn mit fast leiser Stimme auf.

      Da öffneten sich die Pranken des Hünen, und das Schrotgewehr fiel auf den steinigen Boden.

      »Gehen Sie voran ins Haus«, forderte Wyatt ihn auf. Der andere setzte sich in Bewegung. In dem Moment aber, in dem er die Schwelle überschritten hatte, wollte er rasch mit dem linken Stiefel hinter die Tür haken, um sie hinter sich zuzustoßen.

      Das aber gelang ihm nicht, denn der Missourier war sofort bei ihm und hielt die Tür mit dem linken Ellbogen auf.

      »Keine Spiele, Mister!«, warnte ihn der Marshal leise. »Und kein Geräusch, keinen Laut!«

      Der Mann war stehengeblieben, einen Schritt von der Tür entfernt, mit dem Rücken zu ihm. Die Hände hatte er leicht angehoben.

      »Höher mit den Armen!«, forderte der Marshal ihn auf.

      Der Mann nahm die Hände in Schulterhöhe.

      »Vorwärts, gehen Sie weiter um den Tisch herum!«, forderte der Missourier ihn auf.

      Der Mann setzte sich schwerfällig in Bewegung, ging um den Tisch herum, blieb aber wieder so stehen, dass er dem Missourier den Rücken zudrehte.

      Da nahm Wyatt auch den anderen Revolver aus dem Halfter, schob die Tür hinter sich mit dem Stiefel zu und spannte knackend den Hahn.

      Der Mann vor ihm rührte sich nicht.

      »Drehen Sie sich um!«

      »Ich denke nicht daran«, krächzte der Hüne.

      »Sie haben genau anderthalb Sekunden Zeit, sich das zu überlegen. Dann haben Sie Jahrtausende Zeit, in den Ewigen Jagdgründen über Ihren Fehler nachzudenken.«

      Das zündete. Der Mann wandte sich um und stand jetzt dem Marshal gegenüber.

      Nur ein schmaler, grobgezimmerter Tisch trennte die beiden voneinander.

      Es war ein grobschlächtiger Mensch mit einem affenähnlichen Gesicht. Eine kurze, fliehende Stirn wölbte sich weit über die tiefliegenden Augen, deren hartes struppiges Brauenhaar von den Jochbeinknochen herunterwuchs und fast die halben Augenhöhlen verdeckte, was das Aussehen des Mannes nicht eben angenehmer machte.

      Die

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