Wyatt Earp 219 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp 219 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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Seltsam schmal war das Gesicht unter diesen Knochen – wie eingefallen. Man hätte drei Finger unter jeden Wangenknochen legen können. Schmal und hart war der Mund, und hart und spitz das Kinn. Die untere Hälfte des Gesichtes war mit langen blonden Bartstoppeln bedeckt. Aus der Tiefe der Augenhöhlen blitzten schiefergraue Augen, die eine seltsam irisierende Schärfe hatten.

      Der Mann hatte einen mächtigen Körper, und über der Hose wölbte sich ein schwerer Leib. Er trug einen uralten Armeerevolver rechts im Halfter und hatte an jeder Hüftseite ein großes Bowiemesser. Die Jackenärmel waren mit Lederfransen besetzt, ebenso die Hosennähte. Unförmig wie alles an diesem Mann waren auch seine Stiefel. Sporen trug er nicht.

      Wyatt hatte mit raschem Blick das Innere der Hütte überflogen. Die Wände waren, wie es in den Bergen üblich war, aus Baumstämmen gefertigt, die übereinanderlagen und an den Ecken ausgebuchtet waren, um einen dichten Verschluss abzugeben. Das kleine Fenster zur Westseite hin war mit einem dichten sackartigen Vorhang verhängt. Die Tür war aus schweren Bohlenbrettern gefertigt, und sicher hätte sie keinen Lichtschein hinausgelassen, wenn man nicht versäumt hätte, die Schwelle aus Hartholz herzustellen. Stattdessen war sie aus weichem Holz gemacht und längst durchgetreten. Hinter dem Tisch befand sich ein Lager, auf dem Felle ausgebreitet waren. Zwei Schemel standen um den Tisch herum. Rechts war ein Holzgestell, das eine Art Schrank abgeben sollte und ebenfalls mit Sackleinen zugehängt war.

      Neben der Tür an der Wand hingen noch Kleidungsstücke und ein weiteres Gewehr. In einer anderen Ecke sah der Missourier Kästen und Körbe stehen, in denen sich offenbar Lebensmittel befanden.

      An der niedrigen Decke hing eine blakende Lampe, die einen schwarzen Rußfaden aufzog, der dem Dachbalken entgegenkräuselte.

      Schweigend stand der Missourier vor der Tür, entspannten jetzt die Revolver und ließ sie mit Handsaltos in die Halfter zurückfliegen.

      Der Riese hatte die Bewegung mit einem Augenzwinkern wahrgenommen.

      Aber er schwieg. Sein breiter Mund bewegte sich nicht. Dafür arbeitete es neben seinen Wangenknochen unentwegt.

      Die Hände hatte er längst wieder heruntergenommen.

      Aber der Marshal traute ihm nicht die Geschicklichkeit zu, die Waffe so schnell zu ziehen, dass er ihn damit hätte gefährden können.

      »Vielleicht können wir uns auf eine etwas weniger kriegerische Weise unterhalten, Mister«, sagte der Missourier.

      Der andere blickte ihn mit ausdruckslosen Augen an und entgegnete schließlich:

      »Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen.«

      »Schon mal den Namen Keeton gehört?«

      Der bullige Mann zog die Schultern hoch und knurrte:

      »Ich weiß nicht, was Sie damit wollen. Ich kenne keinen Mann, der so heißt. Ich bin Pelztierjäger und heiße McLeod.«

      Wyatt blickte ihn forschend an. Pelztierjäger gab es hier im Land natürlich überall. Aber ob ausgerechnet hier oben auf den Höhen der Peloncillo-Mountains Pelztiere zu jagen waren, und dann noch in dieser Jahreszeit, das wusste Wyatt nicht genau.

      Da reckte der andere seine mächtigen Schultern und meinte:

      »So und jetzt wünsche ich zufrieden gelassen zu werden. Es ist spät, und ich habe die Absicht, mich hinzulegen. Morgen bei Tagesgrauen fängt für mich eine schwere Arbeit an.«

      Wyatt nickte, wandte sich um und ging hinaus.

      Doc Holliday stand draußen an der Hausecke und hatte auf ihn gewartet.

      In diesem Augenblick geschah es!

      Oben am Fels über dem Hüttendach lösten sich Gesteinsbrocken und polterten über den Dachrand hinunter auf den Boden.

      Die beiden Dodger hatten sich mit raschen Sprüngen seitwärts von der Hütte wegbewegen können.

      Weiteres Gestein polterte in die Tiefe. Dabei verletzte es keineswegs das Hüttendach, denn es sprang direkt über dessen Rand hinweg.

      Wyatt und Doc Holliday hatten sich etwa zwanzig Schritt von der Hütte entfernt und hinter einer Feldnase in Deckung gebracht, von wo sie die Gesteinstrümmer die da vom Fels herunterkamen, beobachteten.

      »Nanu«, meinte der Spieler, »ist das ein Trick von unserem Freund?«

      »Schwer zu sagen«, versetzte der Marshal, »jedenfalls möchte ich der Sache doch nachgehen.«

      Es war nicht ausgeschlossen, dass in einer Felswand jeden Augenblick Steine losbrachen und hinunterstürzten, denn so etwas konnte in jeder Sekunde überall im hohen Bergland geschehen.

      Wyatt näherte sich der Hütte wieder vorsichtig und musste feststellen, dass die Lampe verlöscht war.

      Er schlich sich um das Gesteinsgeröll herum, das heruntergekommen war, und blickte verblüfft zum Eingang der Hütte hinüber.

      Die Tür stand offen.

      Wyatt wartete jetzt, tief an den Boden gekauert. Aber es blieb alles still.

      Der Missourier hatte plötzlich das sichere Gefühl, dass sich der Mann, der von sich behauptet hatte, Pelztierjäger zu sein, nicht mehr in der Hütte aufhielt.

      Dennoch blieb der Marshal tief an den Boden gekauert und wartete. Wenn McLeod die Hütte verlassen hatte, dann würde er höchstwahrscheinlich hier irgendwo in der Nähe lauern.

      Der Marshal harrte aus. Es wäre zu gefahrvoll gewesen, einfach auf die Hütte zuzugehen, um da nachzusehen. Denn wenn der Mann wirklich den gefährlichen Steinschlag ausgelöst hatte, dann würde er auch keine Rücksicht kennen, jeden, er jetzt die Hütte betrat, zu erledigen.

      Mit der Geduld einer großen Katze verharrte der Missourier tief am Boden und wartete.

      Wieder und wieder zogen schwere Wolkenbänke am Mond vorbei und hatten sein Licht verdunkelt.

      Jetzt aber kam für einen kurzen Moment eine freie Stelle in der Wolkendecke, und das fahle Mondlicht fiel scharf auf den unebenen Platz vor der Hütte.

      Der Missourier glaubte nicht richtig zu sehen. Nur etwa zwölf Schritte von ihm entfernt lag ein dunkler Körper am Boden, den er bis jetzt nicht sonderlich beachtet hatte, da er ihn für einen Stein hielt.

      Es war der Körper eines Menschen.

      Was hatte das zu bedeuten? Der Gestalt nach konnte es nur der Körper des riesigen Pelztierjägers sein. Aber was war passiert?

      Wyatt wartete.

      Dann schob er sich unendlich langsam vorwärts, und zwar so, dass er einen länglichen Steinbrocken erreichte, der etwas von der Wand abstand und ihm in jeder Weise zur Hütte hin und auch zu dem menschlichen Körper, der da anscheinend so reglos lag, Deckung gab.

      Als der Missourier bis auf drei Yards herangekommen war, blieb er wieder bewegungslos liegen, wartete und lauschte in die Nacht.

      Jetzt entdeckte er – wieder durch ein freies Wolkenloch – drüben am Hüttenrand, nur ganz dünn sichtbar, die Silhouette eines Hutes.

      Es

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