Dr. Daniel Classic 50 – Arztroman. Marie Francoise
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»Wie wär’s, wenn du mal zu Dr. Daniel gehen würdest?« schlug Barbara vor.
Elke mußte lächeln. »Ist das dein Wunderdoktor?«
»Unsinn«, wehrte Barbara
energisch ab. »Dr. Daniel ist ein erstklassiger Arzt, der sich vor allem anderen auch noch Zeit für seine Patientinnen nimmt.«
Doch Elke winkte ab. »Ich war schon bei lauter erstklassigen Ärzten. Trotzdem hat keiner was gefunden.«
»Dann schadet es aber nicht, wenn du es bei Dr. Daniel ebenfalls versuchst«, meinte Barbara. »Aber ich weiß schon – was dich davon abhält, ist der weite Anfahrtsweg.«
»Na ja, das mußt du doch verstehen. Seit Martin und ich in Ulm wohnen…«
»Natürlich ist es nicht gerade ein Katzensprung«, fiel Barbara ihr ins Wort. »Aber jetzt bist du doch sowieso schon in München. Da hättest du die Möglichkeit…«
Elke schüttelte den Kopf. »Ich muß heute noch wieder nach Ulm zurück. Martin kommt abends nach Hause. Eigentlich hätte ich nicht einmal zu dir fahren können, aber ich mußte einfach mal wieder mit jemandem sprechen.«
»Hör zu, Elke, ich mache dir einen Vorschlag. Wenn du mich das nächste Mal besuchen willst, rufst du vorher an, und ich vereinbare dann gleich einen Termin bei Dr. Daniel.« Ihre Stimme wurde jetzt sehr eindringlich. »Ein Versuch schadet doch nichts, und du wirst sehen – er ist ein wundervoller Mensch.«
Elke zögerte noch immer, dann nickte sie. »Also schön, ich bin einverstanden.« Sie zuckte die Schultern. »Insofern hast du ja recht – einen Versuch ist es tatsächlich wert… wenn ich auch nicht allzuviel Hoffnung habe.«
*
Als Elke die kleine Mansardenwohnung am Stadtrand von Ulm erreichte, war Martin bereits zu Hause.
»Liebling, du bist schon hier?« fragte Elke erstaunt. »Ich dachte…«
»Komme ich dir vielleicht ungelegen?« wollte Martin wissen, und in seiner Stimme schwang ein aggressiver Unterton mit.
»Nein, überhaupt nicht«, entgegnete Elke. »Aber wenn ich das gewußt hätte, wäre ich früher von Babs zurückgefahren.«
»So, so, von Babs«, wiederholte Martin anzüglich, dann schüttelte er verärgert den Kopf. »Du glaubst doch wohl selbst nicht, daß ich dir das abnehme! Glaubst du, ich merke nicht, daß du einen anderen hast?«
Entsetzt starrte sie ihn an. »Ich soll… was?«
»Du brauchst es gar nicht abzustreiten«, meinte Martin, dann wurde sein Ton auf einmal sehr bitter. »Irgendwann mußte es ja so kommen. Ich bin in meinem Beruf einfach zuviel unterwegs.«
»Martin, du siehst doch Gespenster«, erklärte Elke eindringlich. »Ich war wirklich nur bei Babs, und wenn du mir nicht glaubst, dann ruf sie halt an.«
Aber Martin winkte ab. »Sie ist deine Freundin. Die würde dich doch niemals bloßstellen. Außerdem merke ich schon lange, daß es zwischen uns nicht mehr so ist, wie es einmal war. Ständig erzählst du mir irgend etwas von Unterleibsschmerzen… gib doch zu, daß du von mir nichts mehr wissen willst.« Traurig senkte er den Kopf. »Ich hatte allerdings einmal gedacht, unsere Liebe wäre stärker.«
Niedergeschlagen ließ sich Elke auf das Sofa fallen. »Du begreifst überhaupt nichts, Martin. An meiner Liebe zu dir hat sich wirklich nichts geändert, und die Unterleibsschmerzen… die sind einfach schrecklich. Seit Wochen laufe ich von Arzt zu Arzt, aber keiner kann die Ursache dafür finden.« Bekümmert sah sie ihn an. »Und nun mißtraust du mir auch noch.«
Martin wurde plötzlich unsicher. Was Elke da sagte, hörte sich nicht so an, als wäre es erfunden. Sollte er ihr tatsächlich unrecht tun? Andererseits… in der Ehe seines Bruders hatte es damals genauso angefangen. Erst am vergangenen Wochenende hatten er und Raimund darüber gesprochen. Raimunds Frau hatte auch ständig über Schmerzen geklagt und war angeblich von Arzt zu Arzt geeilt, doch in Wirklichkeit hatte sie sich während dieser Zeit immer mit einem Arbeitskollegen getroffen. Jetzt standen Raimund und Ina direkt vor der Scheidung, und Martin hatte das untrügliche Gefühl, daß es mit ihm und Elke auch bald so enden könnte.
*
Blaß und mit ängstlichem Blick lag Waltraud Schütz in der Waldsee-Klinik in ihrem Bett. Jetzt wurde die Tür aufgerissen, und ihr Mann Eberhard, der Bürgermeister Steinhausens, stürzte ins Zimmer.
»Ja, Traudl, was machst du denn für Sachen!« stieß er aufgeregt hervor. »Ich dachte, mich trifft der Schlag, als ich vom Landratsamt zurückgekommen bin und die Nachricht vorgefunden habe, die Dr. Daniel bei meiner Sekretärin hinterlassen hat. Hattest du etwa einen Unfall?«
Waltraud schüttelte den Kopf und kämpfte schon wieder gegen die aufsteigenden Tränen.
»Ich habe eine Entzündung, sagte Dr. Daniel. Und wahrscheinlich Eiter in der Gebärmutter.« Hilfesuchend tastete sie nach der Hand ihres Mannes. »Eberhard, ich habe schreckliche Angst.«
»Dr. Daniel ist der beste Arzt, den es gibt«, erklärte Bürgermeister Schütz eindringlich und versuchte damit nicht nur seine Frau, sondern in erster Linie auch sich selbst zu beruhigen. »Der kriegt das schon wieder hin.«
In diesem Moment wurde die Tür geöffnet, und Dr. Daniel trat herein.
»Guten Tag, Herr Bürgermeister«, grüßte er, doch zu sehr viel mehr kam er überhaupt nicht, denn Bürgermeister Schütz überfiel ihn regelrecht mit Fragen.
»Meine Frau wird doch wieder gesund, oder? Ich meine, das mit dieser Entzündung und dem Eiter… das kann doch nichts Bösartiges sein.«
Dr. Daniel umging die direkte Antwort auf diese Frage, weil ein Gebärmutterhalskrebs nicht völlig auszuschließen war.
»Ihre Frau bekommt Antibiotika gegen die Entzündung, und morgen früh werde ich einen Drain legen, damit der Eiter ablaufen kann«, erklärte er. »Zumindest im Moment besteht noch kein Grund zur Besorgnis.«
Bürgermeister Schütz war sichtlich erleichtert, und auch bei Waltraud zeigten Dr. Daniels ruhig gesprochene Worte ihre Wirkung. Sie begann sich zu entspannen.
»Wie vertragen Sie die Tabletten, die Sie heute mittag und jetzt am Abend bekommen haben?« wollte Dr. Daniel von seiner Patientin wissen.
»Nicht sehr gut«, antwortete Waltraud. »Mir ist schrecklich übel, und zweimal mußte ich mich schon übergeben. Das letzte Mal unmittelbar nachdem ich die Tablette geschluckt hatte.«
Dr. Daniel machte eine kurze Notiz in der Krankenakte, die er mitgebracht hatte.
»Ich lege Ihnen eine Infusion«, entschloß er sich nach kurzem Überlegen. »Damit wird die Übelkeit zwar nicht verschwinden, aber der Wirkstoff, der für den Genesungsprozeß sehr wichtig ist, gelangt auf diese Weise sofort ins Blut und wird nicht gleich wieder erbrochen.« Er lächelte. »Das ist schließlich nicht Sinn der Sache.« Dann wandte er sich Bürgermeister Schütz zu. »Ich muß Sie bitten, in der Zwischenzeit draußen zu warten.«
Der Bürgermeister kam dieser Aufforderung sofort nach, und auch Dr. Daniel verließ den Raum, um das Infusionsbesteck zu holen.
»Seien