Familie Dr. Norden Classic 49 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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»Ich werde mich bemühen, und wenn ich noch etwas Bedeutungsvolles in Muttis schriftlichem Nachlaß finde, werde ich Sie informieren. Mal sehen, was bei meinem Treffen mit Dr. Altmann herauskommt. Er hat Muttis Elternhaus zu einem sehr guten Preis verkauft. Er scheint es auch gut mit ihr gemeint zu haben.«
»Sie war ein guter Mensch, und du bist ein sehr tapferes und gescheites Mädchen. Ich hoffe, daß wir öfter miteinander reden können, und meine Frau würde sich auch freuen, wenn du uns besuchst.«
»Ich komme gern«, erwiderte sie unbefangen, »und vielen Dank, daß Sie Zeit für mich hatten.«
»Jederzeit, Lea.«
*
Lea fuhr heim, sie hielt unterwegs nur einmal beim Bäcker Kayser an und kaufte sich einen Apfelstrudel und zwei Brötchen. Sie hatte keine Lust, sich etwas zu kochen und in ein Lokal wollte sie auch nicht gehen. Das Wochenende würde sie sowieso in Füssen verbringen und es als Kurzurlaub betrachten.
Zu Hause machte sie es sich auf der Terrasse bequem, nachdem sie Tee aufgebrüht hatte. Es war ein gutes Gefühl, daß sie nicht zu einem Wohnungswechsel gezwungen wurde. Die Wohnung in der oberen Etage stand zur Zeit leer. Es war auch eine Eigentumswohnung, die verkauft werden sollte, weil die früheren Besitzer an den Bodensee gezogen waren. Sie hatten nicht viel Kontakt mit ihnen gehabt, weil sie sehr viel unterwegs waren und zu Hause nur ihre Ruhe haben wollten.
Schwierigkeiten hatte es bei ihnen eigentlich nie gegeben, weder im Haus noch sonstwo und auch in ihrem noch jungen Berufsleben nicht. So sah Lea auch alles positiv und schuf sich selbst keine Probleme. Sie hatte schon manches Mal den Kopf geschüttelt, womit andere sich das Leben schwer machten. Im Verlag merkte sie das am meisten, und sie machte auch die Erfahrung, daß manche von anderen viel erwarteten, wozu sie selbst nicht bereit waren.
Sie kam mit allen gut aus, und wenn dieser oder jener anzügliche Bemerkungen machte, lachte sie nur darüber.
Enge Freundschaften hatte sie nicht, und Vertraulichkeiten begegnete sie mit Vorsicht, das lag in ihrer Wesensart. Sie hatte die Freizeit auch immer am liebsten mit ihrer Mutti verbracht, obgleich sie dafür auch manchen Spott einstecken mußte. Das hinterließ aber keinen Eindruck bei ihr.
Mit Appetit hatte sie ihren Apfelstrudel verzehrt und eine Tasse Tee getrunken, dann befaßte sie sich mit Carlas Tagebuch.
Sie hatte das in den ersten Tagen ihrer Ehe begonnen, und immer nur sporadisch ein paar Sätze geschrieben, die nur ausdrückten, daß sie zufrieden und glücklich war. Später schrieb sie dann, wie sehnlich sie sich ein Kind wünschte, dann aber auch bemerkt, daß wohl kein Glück vollkommen sein dürfte. Dann folgte eine lange Pause, bis sie schilderte, wie das Baby vor ihrer Haustür von ihr gefunden wurde.
Ich konnte es nicht glauben, daß da ein lebendiges kleines Wesen lag, das nur ganz leise wimmerte. Ich nahm es empor und trug es schnell ins Haus. Leo kam gleich angelaufen, als ich nach ihm rief.
Welch ein süßes Kind, ein wunderschönes, kleines Mädchen! Eigentlich müßten wir es melden, sagte Leo, aber weil er eigentlich sagte, fühlte ich schon, daß er mir meinen Wunsch erfüllen würde. Er hatte ja gute Beziehungen zu hohen Beamten. Er fuhr sogar sofort zu unserer Drogerie, um alles für das Baby zu kaufen. Die hatten zwar schon geschlossen, aber wir kannten die Heimbergs privat und sie gaben ihm alles. Natürlich waren sie neugierig, aber Leo sagte, wir hätten plötzlich Besuch bekommen aus Südtirol und ihnen wäre der Babykoffer abhanden gekommen. Daß Leo für das Baby schwindelte, war rührend, und schon am selben Abend waren wir entschlossen, das Baby nicht mehr herzugeben.
Ich hatte keine praktische Erfahrung, aber ich staunte selbst, wie schnell ich es lernte, mit dem Baby umzugehen. Es war sauber gekleidet. Unter dem Jäckchen fanden wir einen Zettel, auf dem in Druckschrift stand: Ich heiße Franca, geboren am 1. Mai, ich suche liebe Eltern.
Nichts sonst, aber was brauchte ich auch mehr zu wissen. Ich liebte dieses kleine Wesen von der ersten Minute an. Wir entschieden uns bald, sie Lea Franca zu nennen.
Bald erreichten wir es, daß wir sie behalten, sie adoptieren durften. Sie bekam auch den Namen Baran. Wir bemühten uns auch gar nicht, etwas über ihre Mutter herauszufinden und nahmen sie als ein Geschenk des Himmels. Leo, der korrekte Beamte, war ein überglücklicher Vater. Wir waren wunschlos glücklich.
Dann folgten nur noch Eintragungen über Lea. Ihre ersten Laute, ihr erster Zahn, ihre ersten Schritte.
Sie nannte Leo Fafi und mich Mumu, an ihrem ersten Geburtstag lief sie wie ein Wiesel durch die Zimmer und juchzte, als sie ihre Geschenke bekam.
Alles drehte sich um das Kind, um sie, Lea, die sehr gerührt war, als sie das alles las.
Unser Sonnenschein, unser Prinzeßchen, jeder sagte, wie reizend sie ist.
Eigentlich war ich froh, als wir nach München übersiedelten, denn manchmal hatte ich doch Angst, es könnte jemand kommen und Anspruch auf sie erheben, aber Dr. Altmann sagte, daß die Adoption rechtmäßig sei und Lea somit unser Kind sei mit all seinen Rechten.
Dann kamen keine Eintragungen mehr. Von Leos Tod hatte Carla nichts geschrieben.
*
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