Die Ex-Prinzessin. Fiona West

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Die Ex-Prinzessin - Fiona West

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habe ich Kontakt mit meinen Leuten hergestellt und sie werden mich hier treffen. Ich würde die Mädchen trotzdem gerne mit uns mitnehmen, wenn Sie zustimmen. Meine Eltern sind nicht vertraut mit—«

      »Nein.« Marc bewegte sich zur Seite, während die Mädchen hinaus zum Fuhrwerk eilten. »Ich weiß nicht, wer du bist oder für wen du dich hältst, aber diese Mädchen gehören uns. Bleib hier, wenn du willst. Viel Glück dir.« Er begann wegzulaufen, drehte sich dann zurück. »Oh, und lass Maries Kleid und Schuhe beim Ladenbesitzer. Er wird sie ihr zurückbringen.«

      Abbies Verstand raste. Sie konnte nicht so einfach aufgeben. Diese Kinder waren versklavt, Eigentum. Nur der Gedanke an sie, wie sie in der Dunkelheit Unkraut jäteten, ließ glühend heißen Zorn ihr Sichtfeld verschleiern und Marc war eindeutig ebenso kontrollierend wie Marie. Möglicherweise schlimmer.

      Stimme, nicht zittern. Nicht zittern. Konstant, selbstbewusst … Abbie schritt hinaus auf die Veranda und sagte: »Ich kaufe sie Ihnen ab.«

      Marc schleuderte ihre Umhängetasche über die Seite des Fuhrwerks und sie landete mit einem puff im Staub.

      »Nein. Du gehst deinen Weg. Wir gehen unseren.« Er ließ die Zügel knallen und die Pferde starteten in einem Trab die Fahrspur hinauf in den Wald. Theresas und Fadline hielten sich im hinteren Teil des Fuhrwerks die Hände, Tränen in ihren Augen glitzernd, ihre Lippen zusammengepresst. Marie drehte sich nicht einmal um. Als Abbie vor Wut zitternd beobachtete, wie sie in den Wäldern verschwanden, wusste sie, dass sie einen riesigen Fehler gemacht hatte. Und noch schlimmer, dass nicht sie diejenige wäre, die den Preis dafür bezahlte.

      DER LADENBESITZER WAR bereits zur Hochzeit gegangen, als Rubald und Rutha ankamen. Abbie hatte nicht gedacht, dass die ältere Dame so rasch absteigen könnte, und sie fand sich plötzlich am empfangenden Ende einer sehr inbrünstigen Umarmung wieder. Abbie tätschelte steif Ruthas Rücken, immer noch angespannt und gezeichnet von ihrer Begegnung.

      »Dachten, wir haben Euch verloren«, flüsterte Rutha, als sie sich zurückzog und Abbie an den Schultern packte, um sie besser zu sehen.

      »Kein solches Glück.« Abbie schenkte ihr ein knappes Lächeln. »Ich bin ebenfalls froh Sie zu sehen.«

      »Geht es Euch gut?«, fragte Rubald, musterte sie, während er den Reisestaub von seinem Hut klopfte. Abbie nickte. »Was ist mit dem Kleid?«

      »Sie haben es mir geliehen, um mich auf eine Hochzeit mitzunehmen.«

      Rubald und Rutha schauten einander an und lachten. »Weil du Glück bringst?«

      »Ja, woher wissen Sie das?«

      »Oh, es hätte ihren Rang in der Gemeinschaft beträchtlich gesteigert, wenn sie erfolgreich gewesen wären. Funkler bringen Glück, jeder weiß das.«

      »Ich nicht«, sagte Stargazer und sie alle drehten sich um, um Stargazer anzublicken.

      »Oh, verzeihen Sie. Rubald, Rutha, das ist Stargazer.«

      Sie starrten und Stargazer lächelte sie mit seinen großen gelben Zähnen an. Abbie fühlte, wie sich etwas von der Schwere von ihrem Herz hob. Du hast getan, was du konntest, sagte eine kleine Stimme in ihrem Inneren. Du hast es versucht. Sie stieß einen Seufzer aus und rieb sich mit beiden Händen über ihr Gesicht.

      »Nun, das ist eine Überraschung«, murmelte Rubald, ging zurück zu seinem Pferd. Er und Rutha schienen ihren Gemütszustand nicht bemerkt zu haben, aber das war wahrscheinlich das Beste. Rubald hatte einen Fuß im Steigbügel, als er plötzlich innehielt, eine Augenbraue in Richtung seines Pferds zucken ließ. »Pferd, kannst du … kannst du auch …?«

      »Oh, nein, Sir, Ihr Pferd scheint nicht die gleichen Fähigkeiten zu haben«, schob Stargazer ein. »Ich habe vorhin versucht ein Gespräch über die gute Qualität des Klees hier anzufangen und wurde ignoriert. Eventuell bin ich auch einfach langweilig, aber ich denke nicht. Er schien aufrichtig verwirrt.«

      Rutha verdeckte ihr Lächeln mit der Rückseite ihrer Hand und Rubald schüttelte seinen Kopf.

      »Gut. Lasst uns hier verschwinden, solange wir noch sehen können, wo wir hingehen.«

      KAPITEL ELF

      DIE DREI REISENDEN stiegen in das Tal ab, als die Sonne begann unterzugehen. Während ihrer ganzen Zeit in Gardenia, war Abbie nie am Ozean gewesen und die Sonne zu beobachten, wie sie in dessen Tiefen zu versinken schien, ließ sie vor Faszination wie gelähmt sein. Sie brannte und pulsierte am Horizont, färbte die Schiffe, welche versuchten nach Hause zu kommen, bevor es dunkel wurde, in kräftigem Pink und Orange. Ich frage mich, ob sie morgen wieder ausgeht. Die ganze Erfahrung hatte sie aufgewühlt. Die Sonne fühlte sich wie eines der Dinge an, auf die man sich verlassen können sollte, wie die Schwerkraft. Was wenn die Schwerkraft aufhört zu funktionieren? Gibt es ein Notverfahren dafür? Was, wenn ich wieder allein bin?

      Ihr Verstand schweifte immer wieder zu Fadline und Theresas zurück. Ich hätte härter kämpfen sollen. Ich hätte mehr tun sollen. Vielleicht wenn ich einfach auf Stargazer gesprungen und mit ihnen abgehauen wäre … er hätte uns wahrscheinlich nicht fangen können, da das Fuhrwerk ihn abbremste. Jaah, es war stehlen—aber stahlen Marc und Marie nicht ihre gesamte Kindheit?

      Mit einem Schnalzen ihrer Zunge, trieb sie Stargazer an ihre Beschützer einzuholen, als die Straße sich verbreiterte. »Rubald«, sagte sie leise, als sie neben ihm heranzog. »Ich habe ein paar Fragen.«

      »Schießt los, Schwester.«

      »Als die Sonne ausging …«

      »Oh, ja.«

      »Passiert das hier häufig?«

      Er zuckte mit den Schultern. »Es hängt davon ab, wo man ist. Es passiert nicht überall im Unverschleierten.«

      »Sie nennen es nicht so. Sie sagten wir wären … unter …« Sie versuchte, ohne Erfolg, die Müdigkeit von ihrem Gehirn zu schütteln.

      »Unter freiem Himmel?«

      »Ja. Was bedeutet das?«

      »Bin nicht sicher. Aber die meisten Menschen im Unverschleierten beneiden das Leben ›in der Box‹ nicht, wie sie es nennen.«

      »Was? Das macht auf mich einen … na ja, bizarren Eindruck. Und warum funkeln wir? Und ist Sklaverei hier legal? Warum haben sie nicht diesen Bären getötet? Und—«

      Rubalds Seufzer schien von ganz unten von seinen Fersen zu kommen. »Eventuell hat das Gästehaus ein Exemplar von Auf der würdelosen Straße reisen. Ich denke es würde helfen ein paar Eurer Fragen zu beantworten. Es ist nur noch eine Meile oder zwei. In der Nacht zu reisen ist nicht sicher, also habe ich zuvor eine Reservierung gemacht, als es schien, dass wir nicht am Hafen ankommen.«

      »Diese Menschen, bei denen ich war—einer von ihnen reist morgen auf dieser Straße. Es wäre wahrscheinlich das Beste, wenn wir nicht wieder auf ihn treffen. Wir haben uns nicht gerade im Guten getrennt.«

      Rubald hob eine Augenbraue. »Es ist das Beste, wenn wir uns nicht in die örtliche Politik einmischen, Schwester.«

      Abbie schaute geradeaus und sagte nichts, seufzte

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