Die Ex-Prinzessin. Fiona West

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Ex-Prinzessin - Fiona West страница 7

Die Ex-Prinzessin - Fiona West

Скачать книгу

dem Bildschirm seines Handys Schatten zu geben. »Es gibt hier kein Internet und offensichtlich wurde dieser Teil der Karte nicht heruntergeladen, bevor wir das Haus verlassen haben … Es tut mir Leid, Schwester.« Sie schwitzten alle übermäßig. Die Pferde waren glücklich, mampften den Schachtelhalm am Rande der Kiesstraße. Abbie starrte in den himmelblauen Himmel, beruhigte sich selbst, indem sie als Mantra wieder und wieder »himmelblau« vor sich hin murmelte, um nicht zu schreien. Ihre Koffein-Kopfschmerzen wuchsen. Sie kratzte geistesabwesend einen anhaltenden Juckreiz auf ihrem Arm.

      »Wie wäre es mit etwas Mittagessen?«, fragte Rutha, stieg unbeholfen ab. Abbie tat es ihr gleich, aber mit mehr Elan, und setzte sich in den dürftigen Schatten des Mais’ beim Klingendrahtzaun und nahm ihren Hut ab. Rutha begann ihre Satteltasche zu durchstöbern, zog Cola in Glasflaschen, Erdnussbuttersandwiches und Äpfel heraus. Sie lief krummbeinig zu Abbie hinüber, hielt ihr zuerst das Getränk hin, welches Abbie höflich ablehnte. Mr. Jerrinson schaute sich noch immer um, kratzte seinen Kopf, murmelte vor sich hin, während er nach der Karte in seiner Satteltasche griff.

      »Wundgescheuert?«, fragte Abbie.

      Rutha schüttelte ihren Kopf. »Arthritis. Das hier ist ein bisschen körperlicher, als meine normale Arbeit.« Sie lächelte Abbie strahlend an. »Ihr saht dort oben jedoch aus, als ob Ihr dort zuhause seid.«

      Abbie nickte, lächelte ein wenig bei den Erinnerungen, die hochkamen. »Ich hatte als Kind jahrelang Reitstunden. Ich hatte ein Pferd namens Elvis, mit dem ich durch die Seenlandschaften geritten bin.«

      »Ja, ich habe Bilder gesehen.«

      Abbie hob eine Augenbraue. »Haben Sie?«

      »Natürlich, Liebes! Ihr werdet Teil seiner Familie sein!«, sagte sie, legte Rubalds Mittagessen in das Gras neben seinem gekrümmten Körper. »Ihr wart ein solch süßes kleines Mädchen.«

      »Ich weiß. Was ist bloß passiert, oder?«

      Ruthas Augen weiteten sich vor Verlegenheit. »Oh nein, Schwester, das ist überhaupt nicht, was ich gemeint habe! Seine Königliche Hoheit erfreut sich an Euch. Ihr dürft nicht anderweitig denken. Eure Schönheit ziemt sich Eurer Position.«

      »Sie müssen das sagen«, sagte Abbie, schnaubte auf ausgesprochen unköniginnenhafte Art und Weise.

      »Wir wollten alles über Euch wissen, was wir konnten, wir waren alle so begeistert. Und das Internet ist solch eine Erfindung, oder? Solch ein Wunder—«

      »Ausgehend von dieser Karte«, unterbrach Rubald, ignorierte dabei Ruthas gutmütiges Augenrollen, »war unser Plan zuerst nach Süden zu steuern unklug. Diese Gebirgskette am südlichen Ende ist unmöglich zu Pferd zu überqueren. Ich denke, wenn wir jetzt nach Westen steuern, können wir die Küstengebirgskette überqueren, bevor sie zu hoch wird.«

      »Großartig—diese Straße scheint jedoch von Norden nach Süden zu führen. Wollen Sie zurückkehren oder weiterreiten?«

      Rubald seufzte und blinzelte gegen die Sonne. »Ich denke wir müssen umkehren.« Eine entmutigte Stille folgte.

      »Essen, Rube. Iss.« Rutha zeigte auf sein Mittagessen, auf welches er sich umgehend stürzte, während er immer noch auf die Karte starrte. Rubald wühlte in seiner vorderen Tasche herum, zog etwas heraus und warf es Abbie zu. Sie fing es aus Reflex und stöhnte dann.

      »Was ist das?«

      »Euer Handy. Ich glaube Ihr habt es vielleicht aus Versehen zurückgelassen.«

      »Sie wissen, dass das nicht wahr ist. Diplomaten sind die Schlimmsten.«

      »Also, niemand wird Euch dann beschuldigen diese Ehre innezuhaben.«

      Rutha kicherte, da sie sah, wie Abbies Mund vor Schock nach unten klappte.

      »Mr. Jerrinson, ich glaube mein Respekt für Sie ist gerade gestiegen«, murmelte sie, als sie sich erholt hatte.

      »Ruft ihn an«, bellte er.

      »Nein, danke.«

      Rubalds Gesichtsausdruck verdunkelte sich. »Schwester, wenn der zukünftige Anführer des viertmächtigsten Landes der Welt darum bittet, dass man ihn anruft, ist das nicht wirklich eine Bitte.«

      Abbie seufzte und schüttelte ihren Kopf. »Na ja, dann sehe ich kein Weg, der daran vorbeiführt. Bringen wir es hinter uns.« Sie hielt ihm feierlich ihre zusammengepressten Handgelenke hin. »Klagen Sie mich wegen Hochverrat an.«

      »Das würde ich sicherlich gerne. Ganz abgesehen von der Respektlosigkeit, die Ihr gegenüber Eurem zukünftigen Ehemann zeigt.«

      »Sagt der Typ, der immer wieder seine Ehefrau unterbricht. Belehren Sie mich nicht über ehelichen Respekt, Mister. Und jetzt brauche ich ein Schläfchen.« Abbie streckte sich auf dem Gras aus, ihre Hände hinter ihrem Kopf, und starrte hoch in den saphirfarbenen Himmel.

      »Schwester, wenn Ihr etwas zu sagen habt über meine—«

      »Rube, da kommt jemand.« Rutha nickte in Richtung der Straße, wo eine von Pferden gezogene Kutsche schnell näherkam. Abbie konnte gerade eine Gestalt ausmachen, schwarzes Haar flog hinter ihr, eine junge Frau, welche die Zügel knallen ließ, um ihr Gespann anzutreiben. Es war schwer zu erkennen, wer sie jagte, wenn es überhaupt jemand tat.

      Sehr zu ihrer Überraschung riss die Frau die Zügel zurück, sobald sie sie sah. In einer geschmeidigen Bewegung sprang sie auf ihre Füße und legte einen Pfeil in einen großen Bogen ein, welchen sie von ihrem Rücken herunter gezogen hatte. Sie zielte damit auf Abbie, die jetzt auf ihren Füßen war, und Rube trat unverzüglich zwischen sie.

      »Das willst du nicht tun, Schwester«, sagte er, seine Stimme fiel eine Oktave tiefer als gewöhnlich. Die Frau senkte ihre Waffe nicht. Sie verlagerte sich, um in Abbies Augen zu blicken.

      »Bist du sie?«

      »Darf ich fragen, nach wem du suchst, Schwester?«, fragte Rutha. »Wir reisen durch; möglicherweise haben wir gesehen—«

      »Halt den Mund«, schrie das Mädchen und positionierte ihre Waffe neu. »Bist du sie?«, wiederholte sie und Abbie hielt ihre Hände hoch, etwas das sie sofort hätte tun sollen, begriff sie. Verdammt, das Entführungs-Training war lange Zeit her. »Weiß ich nicht, bis du mir sagst, wer sie ist, Schätzchen.«

      »Hört mit den Schätzchen und Schwestern auf. Bist du Abelia?«

      Abbie versuchte Ruthas Gesicht über Rubes Schulter zu sehen, aber ihr Pferd, Stargazer, war im Weg. Gab es irgendeine Chance, dass diese schwarzhaarige Frau in Wirklichkeit versuchte ihr zu helfen, und sollte sie die Wahrheit sagen? Aber das Gesicht der Frau war voller Eindringlichkeit und ohne Sorge.

      Sie war auf einer Jagd.

      »Schau, mein Name ist Sarafeen. Ich kenne niemanden namens Abelia«, sagte Abbie geschmeidig. »Das ist mein Vater, Gerald, und meine Mutter, Brica. Wir sind auf dem Weg nach Fairisle, um meinen Bruder zu sehen, der gerade erst aus der Navy gekommen ist.«

      Die Frau beäugte sie einen Moment länger, senkte dann ihren Bogen und schob ihren Hut schmollend herunter.

      »Woz, ich werde diese Tussi nie finden. Ihr seid die vierte Gruppe Reisende, die ich heute aufgehalten habe. Tut mir leid, Leute.«

      »Das ist in Ordnung«, sagte Rutha gleichmäßig. »Es war ein ehrlicher Fehler. Hat diese Abelia deiner Familie

Скачать книгу