Getönte Fenster. Блейк Пирс

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Getönte Fenster - Блейк Пирс Ein Chloe Fine Suspense Psycho-Thriller

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Zum ersten Mal seit sie Texas verlassen hatte, hatte sie das Gefühl, dass sie in der Lage sein könnte, alles was geschehen war langsam hinter sich zu lassen.

      Als sie auf der Arbeit ankam, verschwendete sie keine Zeit. Sie machte sich direkt auf zu Johnsons Büro, gespannt was für einen Fall er für sie haben könnte. Aus irgendeinem Grund hatte sie irgendwie den Ruf bekommen, die Agentin zu sein, die die zwielichtigen Fälle der Vorstädte knackte, solche, in die reiche und verwöhnte Erwachsene verwickelt waren, die viel zu viel Zeit ihres Lebens darauf verschwendeten, Geheimnisse voreinander zu verbergen.

      Scheint so, als würde ich gut in einige dieser Nachbarschaften reinpassen, dachte sie. Denn, so sehr ich es auch leugnen mag, jetzt habe ich selbst Geheimnisse, denen ich nie entkommen kann.

      Als sie in Johnsons Büro eintraf, steuerte sie direkt den Stuhl vor seinem Schreibtisch an, auf dem sie normalerweise saß. Doch dann sah sie, dass er sich gar nicht hinter seinem Schreibtisch befand. Stattdessen saß er an dem kleinen Konferenztisch im hinteren Teil seines Büros. Und er war nicht alleine. Ein weiterer Mann und eine Frau saßen dort mit ihm. Sie hatte den Mann bereits zuvor gesehen; sein Name war Beau Craddock und er war ziemlich weit oben in der FBI Hierarchie – auf jeden Fall über Direktor Johnson. Die Frau hatte sie vorher nie gesehen, doch da sie in Craddocks Begleitung war, nahm Chloe an, dass sie auch ziemlich weit oben in der Nahrungskette stand.

      „Agentin Fine“, sagte Johnson. „Bitte, setzen Sie sich.”

      “Okay…”

      Es gab nur noch einen weiteren Stuhl am Tisch, direkt am Kopfende. Sie nahm ihn ein und nickte jedem der Anwesenden höflich zu.

      „Agentin Fine, lassen Sie mich Ihnen Stellvertretenden Direktor Craddock und Sonderberaterin des Direktors, Sarah Kirsch, vorstellen.“

      Craddock und Kirsch sagten nichts. Kirsch zwang sich jedoch zu einem ziemlich falschen Lächeln.

      „Wir würden gerne die zeitliche Abfolge der Ereignisse hören, die passiert sind, als sie in Texas waren, um ihre Schwester zu suchen“, sagte Craddock.

      Ein kalter Knoten des Grauens bildete sich in Choles Magengrube. Sie schaute Johnson direkt in die Augen, verwirrt. „Sir, ich habe das bereits zwei separate Male geschildert – einmal vor Ihnen und einmal vor der Polizei. Ist das wirklich nötig?“

      „Ehrlichgesagt, wahrscheinlich nicht“, sagte Kirsch bevor Johnson antworten konnte. „Doch so wie die Dinge stehen, ist es nun mal so, dass Sie an dem Ort aufgekreuzt sind, an dem ein Mann der gegenwärtig wegen Entführung und Missbrauch gesucht wird, sein Opfer festhielt. Also ja, Ihre Aussage ist es wert gehört zu werden.“

      Johnson gab ihr ein Schulterzucken und einen Blick von was willst du machen. „Sorry, Fine, aber die Tatsache, dass Sie mit der Entführten und dem Entführer in naher Verwandtschaft stehen, befreit Sie nicht aus der Verantwortung. Die Situation hat offensichtlich die Aufmerksamkeit höherer Instanzen auf sich gezogen. Aber, wie ich ihnen bereits gesagt habe, alles sieht soweit sauber aus. Nichts Dubioses geht hier vor sich. Sie wollen es bloß einmal selbst hören.“

      Dass ich nicht lache, nichts Dubioses, dachte Chloe. Wenn es nichts Dubioses gäbe, hättest du mir Bescheid gesagt, als du heute morgen angerufen hast. Stattdessen hast du mich reingelegt. Du versuchst mich zu überführen, du Bastard.

      Doch was konnte sie machen?

      Sie lehnte sich im Stuhl zurück mit dem Gefühl, dass sie gerade freiwillig ihren Fuß in einer Bärenfalle gesteckt hatte.

      KAPITEL ZWEI

      Craddock begann die Vernehmung. Als er das tat, hatte er ein kleines Lächeln im Gesicht. Sie war sich sicher, dass es dazu dienen sollte sie zu entspannen, doch es erweckte eher den Eindruck, dass er es genoss sie dieser Tortur zu unterziehen.

      „Agentin Fine, woher wussten Sie, wo Ihre Schwester war?“

      Die Wahrheit war natürlich, dass Danielle sie von einem Münztelefon angerufen hatte. Doch die Wahrheit würde für sie beide verhängnisvoll sein. Sie besann sich auf die Geschichte, die sie erfunden hatten, als sie die Leiche ihres Vaters vergruben und gab diese wieder.

      „Ehrlichgesagt war es beinahe ein glücklicher Zufallstreffer. Als ich begriffen hatte, dass etwas los war, habe ich begonnen an Orte zu denken, zu denen mein Vater sie hätte bringen können. Danielle lebte einst in Millseed – während einer Zeit in ihrem Leben, zu der sie unserem Vater gegenüber einmal verbal konfrontativ gewesen war. Sie hatte mir immer wieder mal erzählt, dass das eine Mal, als sie mit ihm gesprochen hatte – während eines Besuches, um ihn im Gefängnis zu sehen – er ihr gesagt hatte, dass sie an einen Ort wie Millseed gehörte. Ein erbärmliches Städtchen, dass austrocknete und ausstarb. Er hatte gesagt, dass es ein schrecklicher Ort zum Sterben wäre, doch vielleicht genau was sie verdiente.“

      „War ihr Vater immer schon so dramatisch und gut darin, die Zukunft zu prophezeien?“, fragte Kirsch.

      „Vergeben Sie mir, wenn ich den Charakter meines Vaters nicht mit Ihnen besprechen möchte“, sagte Chloe. „Geht es hier um das Profil meines Vaters oder darum mich erneut zu allem, was vorgefallen ist, zu befragen?“

      Craddock und Kirsch tauschten verstörte Blicke aus, bevor sie fortfuhren. Johnson starrte sie an, während sein Gesichtsausdruck eine einfache Botschaft transportierte: Vergreif dich nicht im Ton.

      „Können Sie uns genau erzählen, was passiert ist, als sie dort angekommen sind?“, fragte Kirsch.

      „Der Ort war einfach zu finden“, sagte Chloe. „Danielle hatte mir Geschichten erzählt von einigen der nicht-so-legalen Aktivitäten, die sie und einige Freunde dort in diesem alten Warenlager getrieben haben. Ich musste nur in einem Laden halten und fragen, wie ich dort hinkomme. Als ich dort ankam, hatte er sie an einen Stuhl gefesselt und ohrfeigte sie. Ich konfrontierte ihn, wir kämpften ein bisschen, dann gelang es ihm zu entkommen.“

      „Definieren Sie kämpften, sagte Craddock.

      „Das Gebrauchen von Fäusten, um einander zu schlagen. Manchmal Treten. Der Versuch, seinen Gegner mit physischer Kraft zu übermannen.“

      „Agentin Fine“, sagte Kirsch. „Ich empfehle Ihnen diese Befragung ernst zu nehmen.“

      „Oh, das tue ich. Und die anderen zwei Mal, an denen ich ausführlich befragt wurde, habe ich es auch ernst genommen.“ Sie hielt hier einen Moment inne und atmete schwer, während sie versuchte sich unter Kontrolle halten. „Schauen Sie. Ich verstehe die Notwendigkeit alles genau nachzuvollziehen und ich akzeptiere vollkommen meine Schuld daran, versucht zu haben die Dinge in die eigene Hand zu nehmen. Aber Sie müssen verstehen… das ist nicht einfach irgendein Fall. Hier geht es um meine Schwester und meinen Vater und die ganze abscheuliche Familiengeschichte zwischen uns allen. Ich genieße es nicht besonders, immer und immer wieder in diese Mangel genommen zu werden.“

      Ihr kleiner Appell hatte wohl funktioniert – zumindest ein Stück weit. Craddock und Kirsch tauschten traurige Blicke untereinander aus. Dann schauten sie zu Johnson, der leicht mit den Schultern zuckte.

      „Natürlich versuchen wir das zu bedenken“, sagte Craddock. Dann, so als würde er jedes Wort sehr vorsichtig wählen, fragte er: „Denken Sie, dass Sie ihn während des Kampfes verletzt haben?“

      Also war ihr Appell vielleicht doch nicht so effektiv gewesen, wie sie gedacht hatte. Wütend fuhr sie fort und beantwortete die Frage. Sie log und sagte, dass sie dachte, sie hatte ihm womöglich eine Rippe angeknackst oder gebrochen. Es war ein überflüssiges

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