Getönte Fenster. Блейк Пирс

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Getönte Fenster - Блейк Пирс Ein Chloe Fine Suspense Psycho-Thriller

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Ihre Stimme klang schwach und ernüchtert. Danielle hatte eindeutig ihre Gefühle verletzt – ein Umstand, für den sie weder als Kind noch als erwachsene Frau jemals wirklich ein Gespür gehabt hatte.

      „Chloe…“

      „Ich finde, du solltest wieder zu deiner Arbeit zurückkehren“, unterbrach Chloe sie. „Nehm einfach dein Leben wieder auf, so wie es vor alle dem war. Und wenn das FBI oder die Cops was von dir wollen, ist das Einzige, worum ich dich bitte, ruhig zu bleiben. Nimm es nicht persönlich. Schließlich tun sie wirklich nur ihren Job.“

      „Ja, ich weiß.“

      „Hab dich lieb, Schwesterchen. Mach’s gut solange.“

      Bevor Danielle antworten konnte, hatte Chloe aufgelegt. Danielle legte langsam ihr Handy weg, nicht ganz sicher, was sie so an der Art dieses Gesprächs gestört hatte. Sie war immer diejenige Schwester gewesen, die feindselige Diskussionen kalt gelassen hatten. Doch jetzt, wo sie fühlte, dass Chloe so genervt von ihr war, hatte sie das Gefühl, sie ließ ihre Schwester hängen.

      Das ist, weil sie deinen Arsch vor einem dummen Fehler bewahrt hat, dachte sie.

      Ja, sie hatte sich in den letzten paar Tagen mehrere Male gedacht, dass Chloe wahrscheinlich ihr Leben gerettet hatte. Und das würde die Richtung ihrer Beziehung von hier an verändern. Sie hatte sich noch nie wohlgefühlt bei dem Gedanken, dass sie irgendjemanden irgendetwas schuldete und nun war sie sich einfach nicht sicher, wie sie damit umgehen sollte.

      Abwesend begann sie erneut durch die Netflix Webseite zu scrollen. Sie schaute wieder auf ihr Handy und überlegte sich bei der Arbeit anzurufen. Vielleicht könnte sie sogar heute Abend noch eine Schicht übernehmen.

      Chloe hatte schließlich recht. Früher oder später musste sie einfach weitermachen. Sie hatte nicht mehr den Schatten ihres Vaters über sich stehen, auf den sie alles schieben konnte. Nein, nun war der größere Fehler einer, zu dem sie stehen musste – das Wissen, dass sie eine große Rolle im Tod ihres Vaters gespielt hatte.

      Ja, es würde ihr gesamtes Leben von nun an verändern, aber es war kein Grund das Handtuch zu schmeißen und alles aufzugeben. Doch was ihr am meisten Angst bereitete, war die sich aufdrängende Einsicht – jetzt wo ihr Vater nicht mehr da war – dass er womöglich doch nicht das einzige Problem in ihrem Leben gewesen war.

      KAPITEL VIER

      Chloe stürzte sich auf die Informationen in den Unterlagen zum Fall, sobald sie diese erhalten hatte. In dem Moment konnte sie es noch nicht sehen, aber sie wandte sich dem Fall auf dieselbe Art und Weise zu, wie ein Alkoholiker zur Flasche griff. Sie versuchte die Realität dessen, was sie und Danielle getan hatten, zu verdrängen. Sie hatte das Gefühl, dass wenn sie es unter ihrer Leidenschaft für die Arbeit begraben könnte, sie fähig wäre es nach einer gewissen Zeit ganz auszulöschen.

      Die Reise, die ihnen bevorstand, führte in die ziemlich kleine Stadt Pine Point in Virginia. Sie lag um die fünfzehn Kilometer von Winchester entfernt und hatte eine Bevölkerung von weniger als zehn Tausend Menschen, die hauptsächlich aus reichen Familien bestand, was den Fall allen anderen Fällen ähneln ließ, an denen Chloe und Rhodes bisher gearbeitet hatten. Der Unterschied hier war allerdings, dass beide Opfer männlich waren. Soweit Chloe es den Polizeiberichten entnehmen konnte, gab es nichts Außergewöhnliches oder Einzigartiges an den Morden. Es schien, dass die Männer in beiden Fällen ziemlich brutal zu Tode geprügelt worden waren und dass sie auf den ersten Blick nichts miteinander verband.

      „Na, schon müde von diesen Nobelnachbarschaften?“, fragte Rhodes von hinterm Steuer. Chloe, die die Berichte auf ihrem Tablet durchlas, schaute von deren Inhalten auf und hinaus aus dem Fenster. Seltsamerweise waren sie bereits angekommen. Pine Point war von DC nur ungefähr eineinhalb Fahrtstunden entfernt und diese waren schnell vergangen.

      „So langsam“, gab Chloe zu. „Du musst aber zugeben… diese Vertrautheit ist schon ziemlich nett, oder?“

      „Ja, ich nehme an, du hast recht. Aber die Berichte für diesen Fall…lassen mich denken, dass dieser hier am Ende darauf hinauslaufen wird, dass irgendein muskelprotzendes Arschloch seine Aggressionen an denen rauslässt, die seiner Meinung nach entweder unter ihm stehen oder eine Bedrohung für ihn darstellen.“

      Daran hatte Chloe auch kurz gedacht, aber sie war sich nicht zu sicher. Jemand, der aus diesen Gründen mordete, hätte wahrscheinlich kein Problem damit eine Kugel durch den Schädel seiner Opfer zu jagen oder ihnen die Kehle aufzuschlitzen. Zwei verschiedene Male einen anderen Menschen brutal zu Tode zu prügeln schien auf etwas ein wenig Düstereres hinzudeuten.

      Es mussten noch andere Sachen geklärt werden, aber ihr Gehirn war wie in einer Art Nebel. Es gab einige Fragen, die sie Rhodes stellen wollte – Fragen, die ihr helfen könnten zu verstehen, was Johnson und die anderen beim FBI tatsächlich dachten, wenn es um die Frage ging, womit sie ihrer Schwester wirklich geholfen hatte. Sie konnte nicht anders, als sich zu fragen, ob sie mehr wussten, als sie zugaben, aber nicht genügend Beweise hatten, um sie tatsächlich zur Rede zu stellen. Was die größte Paranoia bei Chloe auslöste, ware aber die Tatsache, dass Johnson absolut bereit gewesen war Rhodes alleine auf diesem Fall anzusetzen.

      „Kann ich dich etwas fragen, Rhodes?“, fragte sie.

      „Natürlich.“

      „Hast du irgendetwas von einer internen Ermittlung wegen meines Vorgehens in Verbindung mit meiner Schwester gehört?“

      Sie versuchte Rhodes Reaktion abzupassen, aber ihre Partnerin verzog keine Miene. Nach einigen Sekunden schüttelte sie den Kopf: „Das glaube ich nicht. Ich weiß, dass es Fragen gegeben hat wegen deines Vaters und der Entführung deiner Schwester, aber ich habe nichts von einer internen Ermittlung gegen dich und deine Handlungen gehört.“ Sie zögerte einen Moment lang und zuckte dann mit den Schultern. „Wenn du dir Gedanken machst, wieso Johnson dich nicht sofort mit mir zusammen auf diesen Fall angesetzt hat, würde ich da nicht zu viel hineinlesen. Ich kann mir vorstellen, dass er einfach nur Rücksicht auf dein psychisches Wohlbefinden genommen hat.“

      „Vielleicht.“

      „Nun…lass mich dir eine Frage stellen“, sagte Rhodes. „Und bitte versteh das nicht falsch. Es bleibt nur unter uns beiden, aber ich muss es wissen. Gibt es etwas, das ich wissen sollte? Gibt es etwas zu ermitteln?“

      „Nein“, sagte Chloe. Sie befürchtete, dass sie zu schnell und etwas zu aggressiv geantwortet hatte.

      „Ich musste fragen“, sagte Rhodes. „Wir arbeiten zusammen und so. Ich kann nicht behaupten, dass ich verstehe, was du durchmachst, deshalb werde ich dich nicht bevormunden. Aber ich muss einfach nur wissen, dass du in der Lage bist zu arbeiten. Im Nachhinein hätte ich das wahrscheinlich fragen sollen, bevor du dich bereit erklärt hast mir bei dem Fall zu helfen, aber du weißt wie es läuft.“

      „Ich bin in Ordnung.“

      Das stimmte weitestgehend, doch nun konnte Chloe nicht anders, als sich zu fragen, ob sich hinter Rhodes Fragen ein anderweitiges Motiv verbarg. Hatte Johnson mit Rhodes gesprochen, bevor sie DC verlassen hatten und sie gebeten, Informationen aus Chloe herauszubekommen? Es sah Rhodes nicht ähnlich tiefgründige, persönliche Fragen zu stellen. Sie blieb normalerweise recht oberflächlich und tauchte nicht zu tief ein. Solch offenkundige Neugierde sah ihr nicht ganz ähnlich.

      „Gut“, sagte Rhodes. „Und ich hoffe, dass du weißt, dass wenn du jemals darüber sprechen möchtest, um es zu verarbeiten oder so, dass ich eine gute Zuhörerin bin.“

      „Danke“, sagte Chloe, obwohl die Bemerkung sie

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