Primärziel: Der Werdegang von Luke Stone—Buch #1. Джек Марс
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Читать онлайн книгу Primärziel: Der Werdegang von Luke Stone—Buch #1 - Джек Марс страница 15
Er seufzte. „Die werden dich nicht wieder zurücknehmen, Luke. Die glauben, dass du beschädigt bist. Wenn du das Angebot, dass ich dir gerade beschrieben habe, ablehnst, dann werden die dich mit einer unfreiwilligen psychiatrischen Entlassung mit deinem derzeitigen Rang und der entsprechenden Bezahlung wegschicken, die Diagnose lautet posttraumatische Belastungsstörung. Ich glaube, ich muss dir nicht erklären, welche Chancen Männer mit einer Entlassung unter solchen Umständen haben.”
Luke dachte sich, dass nichts davon wie eine wirklich große Überraschung kam, doch es schmerzte ihn dennoch, es zu hören. Er wusste, wie es war. Die Armee erkannte nicht einmal formal die Existenz der Delta Force an. Die Mission war geheim - sie war nie geschehen. Er hatte also nicht gerade darauf gehofft, eine Medaille während einer öffentlichen Zeremonie zu bekommen. Man war nicht bei Delta wegen des Ruhms.
Er hatte zwar erwartet, dass man ihn ignorierte, doch er hatte nicht erwartet, zum alten Eisen geworfen zu werden. Er hatte der Armee viel von sich gegeben und sie waren bereit, ihn wegen einer schlechten Mission auf den Müll zu werfen. Es stimmte, die Mission war schlechter als schlecht gelaufen. Sie war ein Desaster, ein Debakel, doch das war nicht seine Schuld.
„Die schmeißen mich so oder so raus”, sagte er. „Ich kann leise gehen oder zetern.”
„So sieht’s aus”, erwiderte Don.
Luke seufzte schwer. Er schaute wie die Altstadt am Fenster vorbeirollte. Sie fuhren aus dem historischen Viertel heraus auf eine moderne Einkaufsstraße. Sie kamen ans Ende eines langen Häuserblocks und Don bog links auf den Parkplatz eines Burger King ab.
Das Zivilleben käme, ob das Luke gefiel oder nicht. Es war eine Welt, die er vierzehn Jahre zuvor verlassen hatte. Er hatte niemals erwartet, sie wiederzusehen. Was ging in dieser Welt vor sich?
Er beobachtete ein übergewichtiges junges Pärchen dabei, wie sie auf die Tür des Restaurants zuwatschelten.
„Was werde ich tun?” sagte Luke. „Nach dem Ende dieses Jahres? Welche Art von Ziviljob kann ich schon kriegen?”
„Ganz leicht”, antwortete Don. „Du wirst für mich arbeiten.”
Luke blickte ihn an.
Don parkte auf einem Platz weit hinten. Dort gab es keine weiteren Autos. „Das Spezialeinsatzteam ist soweit. Während du im Bett lagst und dir den Bauchnabel angeschaut hast, habe ich mit den Bürokraten gekämpft und den Papierkram erledigt. Ich habe die notwendige finanzielle Förderung, zumindest bis zum Ende des Jahres. Ich habe ein kleines Hauptquartier in der Vorstadt von Virginia, nicht weit von der CIA entfernt. Die malen jetzt gerade die Buchstaben auf die Tür. Ich habe das Gehör des FBI Direktors. Und ich habe - wenn auch nur kurz - mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten am Telefon gesprochen.”
Don stellte den Motor ab und schaute Luke an.
„Ich bin bereit, meinen ersten Agenten anzuheuern. Das bist du.”
Er wies mit dem Kopf auf ein großes Zeichen in der Nähe der Einfahrt zum Parkplatz hin. Luke blickte in die Richtung. Direkt unter dem Burger King Logo stand eine Reihe schwarzer Buchstaben auf weißem Hintergrund. Las man sie gemeinsam, so ergaben sie eine bittere Botschaft.
Angestellte gesucht. Weitere Informationen im Restaurant.
„Falls du keine Lust hast, mit mir zu arbeiten, gibt es bestimmt viele andere Möglichkeiten für dich da draußen.”
Luke schüttelte seinen Kopf. Dann lachte er.
„Das ist ein komischer Tag heute”, sagte er.
Don nickte. „Der wird gleich noch komischer. Hier ist eine weitere Überraschung. Dieses Mal ist es ein Geschenk. Ich wollte es dir nicht im Krankenhaus geben, weil Krankenhäuser furchtbare Orte sind. Besonders Veteranenkrankenhäuser.”
Vor dem Auto stand eine schöne junge Frau mit langem braunen Haar. Sie blickte Luke an, Tränen standen ihr in den Augen. Sie trug eine leichte Jacke, unter der sie ein Mama-Shirt trug. Die Frau war hochschwanger.
Mit Lukes Sohn.
Luke brauchte den Bruchteil einer Sekunde, um sie zu erkennen - das war etwas, dass er niemals jemandem gestehen würde, nicht einmal unter Folter. Sein Gehirn hatte die letzten Wochen über nicht richtig funktioniert und sie war fehl am Platz in diesem öden Parkplatz. Er hatte nicht erwartet, sie hier zu sehen. Ihre Anwesenheit war irreal, mysteriös.
Rebecca.
„Oh Gott”, brachte Luke heraus.
„Ja”, sagte Don. „Vielleicht willst du sie besser begrüßen, bevor sie jemand besseren findet. Hier dauert das bestimmt nicht lang.”
„Warum… warum hast du sie hier hergebracht?”
Don zuckte mit den Schultern. Er blickte sich auf dem Burger King Parkplatz um.
„Romantischer als sie zurück auf dem Stützpunkt zu treffen.”
Dann stieg Luke aus dem Auto. Er schien auf sie zuzuschweben. Sie umarmten sich und er hielt sie lange fest. Endlos. Er wollte sie niemals loslassen.
Zum ersten Mal spürte Luke Tränen sein Gesicht herunterströmen. Er atmete tief. Es fühlte sich so gut an sie festzuhalten. Er sprach nicht. Ihm fiel kein einziges Wort ein.
Sie blickte zu ihm auf und wischte ihm die Tränen vom Gesicht.
„Ist das nicht toll?” fragte sie. „Don sagte, dass du für ihn arbeiten wirst.”
Luke nickte. Er sprach immer noch nicht. Es schien, als wäre das entschieden. Don und Becca hatten die Entscheidung für ihn getroffen.
„Ich liebe dich so sehr, Luke”, sagte sie ihm. „Ich bin so froh, dass dieses Militärleben vorbei ist.”
KAPITEL SECHS
3. Mai
7:15 Uhr (USA Eastern Daylight Zeit)
Hauptquartier des Spezialeinsatzteams
McLean, Virginia—Vorort von Washington, DC
„Ich glaube, ich habe da was für dich”, sagte Don Morris.
Sie saßen in Dons neuem Büro. Der Ort wurde gerade eingerichtet. Auf dem Schreibtisch standen Fotos von seiner Frau und den Kindern, gerahmte Schleifen und Kundmachungen verzierten die Wände. Der Schreibtisch selbst war eine große Eichenfläche. Auf ihr saß eine Telefonkonsole, ein Computermonitor, ein Handy, ein Satellitentelefon und ansonsten nicht viel. Don war kein großer Fan von Papierkram.
„Ein kleiner Einsatz. Du scheinst ein wenig unruhig, seit du hier bist. Das könnte die Unruhe heilen.”
Luke starrte ihn an. Es war fast als ob Don seine Gedanken gelesen hätte. Don hatte ihm einen Gefallen getan, indem er ihm einen Job gab. Luke wusste das. Es war wie ein Rettungsring, den man ihm zugeworfen hatte. Doch Luke drängte es schon weg. Seither waren es nur Wochen voller Herumsitzen und Gespräche. Luke war es langweilig. Das war in Ordnung. Es war nur deshalb gefährlich, weil er vielleicht verrückt würde, wenn es zu lange