Teufelskatz. Kaspar Panizza

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Teufelskatz - Kaspar Panizza

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den Fleischbällchen und den Stielaugen?«

      »Woher ich das wusste? Ich bin doch nicht blind. Schließlich haben wir uns doch lange Zeit unterhalten.«

      »Und worüber habt ihr euch unterhalten?«

      »Na ja, über Gott und die Welt.«

      »Welchen Gott? Über seine ›Nudligkeit‹ oder dessen Sohn Jesus?«, fragte Steinböck grinsend.

      »Dein Sarkasmus ist überflüssig. Wenn du so schlau bist, dann kannst du dir ja die eine Million Dollar verdienen.«

      »Welche Million?«

      »Ich dachte mir doch, dass du nur so getan hast, als wenn du lesen könntest. Aber ich wiederhole es gerne noch einmal für dich. Die Pastafari sind bereit, jedem, der in der Lage ist, den empirischen Beweis zu erbringen, dass Jesus nicht der Sohn des fliegenden Spaghettimonsters ist, eine Million Dollar zu zahlen.«

      »Und darüber habt ihr euch unterhalten?«

      »Quatsch, in erster Linie haben wir über dich gesprochen.«

      »Über mich?«

      »Na ja, ich habe mit seiner Nudligkeit über unsere Beziehung gesprochen. Und sie war der Meinung, ich sollte etwas netter zu dir sein und mich an das dritte Gebot halten.«

      »Welches dritte Gebot?«

      »Ich zitiere aus dem Kopf: ›Mir wär’s wirklich lieber, Du würdest nicht Leute wegen ihres Aussehens beurteilen oder danach, was für Klamotten sie anziehen oder wie sie reden oder wie auch immer – sei einfach nett, okay?‹«

      »Schluss jetzt, es reicht«, rief Steinböck, packte die Katze unter dem Bauch und schleppte sie vor die Tür.

      Den restlichen Abend verbrachte er mit der Flasche Single Malt vor dem Fernseher. Pünktlich zu Beginn von Steinböck und Frau Merkels Lieblingsserie »Jesse Stone« erschien auch die Katze wieder. Für Außenstehende kaum vorstellbar, wie die beiden einträchtig miteinander auf dem Sofa lagen. Synchron zu Tom Sellek füllte und leerte Steinböck sein Whiskyglas. Dumm, dass an diesem Abend auf ZDF Neo eine Doppelfolge gesendet wurde. So schaffte er es, mehr als ein Drittel der Flasche zu leeren, das wiederum bei ihm unweigerlich zu Träumen von leicht bekleideten Frauen führte. Diesmal war es Sabine Husup, die, nur mit einer Gardine bekleidet, versuchte, von Frau Merkel und dem fliegenden Spaghettimonster, Fotos zu machen. Dabei sprang sie wild wie Pumuckl auf und ab und näherte sich den beiden, die auf einer Mülltonne saßen. Plötzlich schleuderte seine Nudligkeit ihre Spaghetti wie Tentakeln hinaus, packte die leicht bekleidete Reporterin und schlang sie hinunter. Dann ein lauter Rülpser. Das Smartphone und die Harry-Potter-Brille wurden hinausgeschleudert und fielen krachend zu Boden.

      Steinböck erwachte neben dem Sofa liegend. Die Katze, die mit ihm heruntergerutscht war, krallte sich in sein Hosenbein und blickte ihn vorwurfsvoll an. Mit schmerzverzerrtem Gesicht löste er ihre Krallen aus seinem rechten Oberschenkel.

      »Ich sollte mir Gedanken über meine Träume machen. Sie beginnen langsam albern zu werden«, murmelte er vor sich hin. Dann machte er den Fernseher aus und beschloss, zu Bett zu gehen.

      *

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