8 Krimis: Killer kennen kein Gebot: Krimi Sammelband 8009. Frank Rehfeld

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8 Krimis: Killer kennen kein Gebot: Krimi Sammelband 8009 - Frank Rehfeld

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„Wie ist das? Gibt es eigentlich die ‚Matadores’ noch? Bei denen war doch immer so ein gerne großes Arschloch, das sich ‚El Rey’ nannte! Toller König!“ Eddie grinste.

      Aber Harry erwiderte dies nicht.

      Ihm war der Humor in letzter Zeit gründlich vergangen.

      „Ja, die gibt es noch“, sagte er tonlos.

      „Aber mit denen hast du nicht zufällig Ärger, oder?“

      „Eddie, willst mich ausfragen oder mir aus der Patsche helfen, in dem du mir für ein paar Tage erlaubst, in deiner Bude zu schlafen?“

      „Ist ja schon gut!“, sagte Eddie Vincente beschwichtigend und hob die Hände dabei.

      Eddie Vincente und Harry Gonzales waren zusammen in der South Bronx aufgewachsen. Aber Eddie hatte den Absprung aus dem Crack-Sumpf geschafft. Mit 14 hatte man ihn mit einer beträchtlichen Menge Rauschgift erwischt, woraufhin er die nächsten Jahre in einem Erziehungsheim verbracht hatte. Ein Förderprogramm für Hochbegabte in Kombination mit der Quote für benachteiligte Minderheiten hatten ihm sogar den Besuch des College ermöglicht. Inzwischen arbeitete er in der Kreditabteilung einer Bank in der Wall Street. Mit seiner Herkunft und dem Leben in der Bronx hatte er abgeschlossen. Seinen Vater hatte er ohnehin nie gekannt und nachdem seine Mutter am Crack-Konsum gestorben war, hatte es auch keinerlei Anlass mehr für ihn gegeben, diesen Stadtteil aufzusuchen.

      Der Besuch von Harry Gonzales kam zwar überraschend, aber Eddie freute sich ehrlich, den Freund von damals wieder zu sehen.

      „Ich wette von den feinen Leuten, denen du heute Kredite gibst, weiß keiner, dass wir zusammen früher mal etliche Autos geknackt haben“, meinte Gonzales. „Weißt du noch? Zehn in einer Nacht, das war der Rekord!“

      „Ja, das waren noch Zeiten“, murmelte Eddie.

      „Liegt für dich alles ziemlich weit weg, oder?“, brachte es Harry auf den Punkt. Er gab Eddie einen freundschaftlichen Stoß gegen den Oberarm. „War ‚ne ziemlich harte Zeit damals für mich, nachdem sie dich hops genommen hatten!“, erinnerte er sich.

      „Für mich auch“, meinte Eddie. „Aber letztlich war es mein Glückstag, als die Handschellen klickten. Ich dachte, diese verdammten Cops verderben dir den Deal deines Lebens - aber ich glaube, sie haben es mir in Wahrheit gerettet, indem sie mich aus dem Verkehr zogen.“

      „Hey, Mann! Weißt du, dass ich ganz in der Nähe war und alles beobachtet habe?“

      „Nein.“

      Harry lachte. „Ich konnte immer schneller rennen als du, deswegen haben sie dich gekriegt und mich nicht. Scheiße, ich könnte jetzt auch in einem Anzug durch die Wall Street flanieren, wenn ich ein bisschen lahmere Beine gehabt hätte, Eddie!“

      „Schon möglich.“

      „So etwas nennt man wohl Schicksal, was?“

      Harry Gonzales blickte von plötzlicher Hektik erfüllt auf die Uhr. Dann griff er unter seine Jacke und holte sein Handy hervor. Ein Piepton ertönte. „Der Akku ist fast leer. Kann ich dein Telefon benutzen?“

      „Bitte! Steht da drüben!“

      Harry ging zum Apparat und wählte eine Nummer, während Eddie im Nebenraum verschwand.

      Nervös tickte Harry mit den Fingern auf der Kommode herum, während das Freizeichen ertönte.

      Dann kam endlich die Verbindung zu Stande.

      „Lieutenant McKenzie?“, vergewisserte sich Harry.

      23

      Wir erreichten den Club ‚El Abraxas’ in der Bronx. Er war in einem ehemaligen und aufwendig hergerichteten Lagerhaus untergebracht. Ein für New Yorker Verhältnisse außergewöhnlich großzügig angelegter Parkplatz umschloss das Gelände. Wir stellten den Sportwagen dort ab und stiegen aus.

      Clive und Orry waren ebenfalls gerade eingetroffen.

      „Hören wir uns mal ein bisschen um“, meinte Clive. „Es würde mich nicht wundern, wenn Gonzales, O’Rourke oder sonst jemand, der in diesem Fall eine Rolle spielt, hier bestens bekannt ist.“

      Die beiden Türsteher waren breitschultrige Schränke und mindestens zwei Meter groß. Das tägliche Training sah man ihnen an. Ihre Bodybuilderarme waren kräftiger als bei vielen anderen Männern die Oberschenkel.

      Einer von ihnen hatte den Schädel kahl rasiert und trug einen schwarzen Kinnbart.

      Der andere trug das dichte blonde Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst.

      „Ihr kommt hier nicht herein!“, meinte der Blonde. „Eure Kleidung ist nicht cool genug.“

      „Wird sie durch das vielleicht etwas cooler?“, fragte Clive und hielt ihm die ID-Card des FBI entgegen.

      „Wir sind nicht zum Vergnügen hier“, fügte Milo hinzu.

      „Der Boss wird nicht begeistert sein.“

      „Wenn Sie mit ‚Boss’ Mister Vargas meinen, dann sagen Sie ihm, dass wir uns gerne mit ihm unterhalten würden.“

      „Gehen Sie rein!“, murmelte der Kahlkopf. „Mal sehen, was wir für Sie tun können.“

      Im Inneren des ‚Abraxas’ herrschte bereits Hochbetrieb. Glitzerlicht flimmerte über die Tanzflächen. Go-go-Girls räkelten sich in Käfigen und ein dumpfer, stampfender Beat ließ den Boden erzittern.

      Eine Freitreppe führte hinauf zu einer Balustrade.

      Ray Barros stand dort.

      In seiner Linken hielt er ein Glas Champagner.

      „Sieh an, ein bekanntes Gesicht!“, meinte ich an Milo gewandt.

      Barros hatte uns längst entdeckt. Ein zufriedenes Lächeln spielte um seine Lippen, als er uns sah.

      „Wie wär’s, wenn wir ihm einen guten Abend wünschen“, schlug ich vor.

      „Der hatte doch schon heute Nachmittag in seiner Wohnung genug von uns.“

      „Wir sehen uns hier unten um“, kündigte Clive an.

      Milo und ich gingen die Freitreppe hinauf. Man hatte einen guten Überblick über den Raum. Von den Gesichtern der Gäste konnte man in dem Laserlicht-Geflacker allerdings kaum etwas erkennen.

      „Wir laufen uns aber ziemlich häufig über den Weg, Gentlemen“, begrüßte uns Ray Barros. „Wie steht’s? Wollen Sie hier nicht auch eine kleine Durchsuchungsaktion starten?“ Er grinste. „Manche Leute können gar nicht genug davon kriegen, sich zu blamieren!“

      „Gehört zum Berufsrisiko“, erwiderte ich.

      „Tja, wem sagen Sie das! Wie gefällt Ihnen übrigens das ‚Abraxas’?“

      „Sind

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