terrane Manifestationen. Klaus Paschenda

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Zeitpunkt ist, um die historische Zeitskala festzumachen. In weiten Bereichen gilt immer noch der gregorianische Kalender, der am Geburtstag eines Religionsgründers verankert ist.

      Jahrtausende später, davon berichte ich hier, wird ein neues Tor aufgestoßen. Wieder bieten sich Ereignisse für eine Unterteilung der Zeitskala an. Nach der naturwissenschaftlich-technischen Phase könnte eine neue Epoche folgen. Das ist zumindest die Erfahrung, die wir Andromedaner aus der Beobachtung von Tausenden von kosmologischen Habitaten gewonnen haben.

      Betrachten Sie die Abbildung.

      Mit der Konstruktion von Chronometern, Zeitmessern präzise übersetzt, beginnt die technische Epoche. Vor dem Schritt zur nächsten Epoche ist eine Raute gezeichnet. In der klassischen Symbolik von Flussdiagrammen, wie sie auf der Erde verwendet werden, steht dieses Zeichen für eine Entscheidung. Der Ablauf der Ereignisse kann zu einer höheren Stufe führen aber auch zum Untergang der Zivilisation, was planetarisch ein Rückfall auf die Ebene der Materie bedeuten würde. Aus kosmologischer Perspektive wäre das nicht weiter erwähnenswert.

      Diese Entscheidung steht auf der Erde an. Was auf dem Weg bis heute passierte, können Sie im kollektiven Wissen unter dem Stichwort Geschichte nachlesen. Nur weniges, wie Galilei, die Französische Revolution oder Norbert Wiener4, sind erwähnenswert.

      Noch eine Anmerkung zu meinem Bericht aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: So wenig ein Mensch der Vergangenheit die Sprache der Gegenwart versteht, so schwierig ist es für den Gegenwärtigen, Gedanken der Zukunft zu verstehen. Ich bin aus der Zukunft. Wenn ich mich bemühe, Ihre Sprache zu sprechen, werden Sie vielleicht manches nicht gleich nachvollziehen. Berichte sind von Natur aus gelegentlich langweilig, dann anstrengend. Sie sollen Informationen für zukünftiges Handeln bereitstellen. Daher müssen sie verschiedentlich zweimal gelesen werden.

      Ihre Sprache hat mehr als fünf Millionen Wörter. Üblicherweise kennen Sie etwa fünfzigtausend davon, was circa ein Prozent ist. Diese Darstellung hat ungefähr neunzigtausend Wörter. Wie viele verschiedene Wörter auch in diesem Bericht enthalten sind, der eine wird dieses, ein anderer jenes Wort nicht verstehen. Selbst ich verstehe nicht alle Ihre Wörter. Menschen sind kreativ im Erfinden neuer Deutungen. Aus den genannten Gründen sind hier und dort Fußnoten zur Erläuterung eingefügt.

      Beginnen wir mit dem Bericht.

      2 Amenemhet war ein Fürst, der einen der Verwaltungsbezirke am Nil betreute. Die Pharaonen hatten Ägypten entlang des Nils ein mehrere Verwaltungsgebiete aufgeteilt. Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/ Amenemhet_(18._Dynastie) (18.11.2019)

      3 Mit Viskosität wird die Zähigkeit einer Flüssigkeit bezeichnet. Die Viskosität von Honig ist ungefähr 10.000-mal größer als die von Wasser.

      4 Der Mathematiker Norbert Wiener hat 1948 die Kybernetik als Wissenschaft von Steuerung und Regelung entscheidend begründet.

      2 Geneviève

      In einem kleinen Ort in der Nähe von Neuf-Brisach knurrte, nicht schnurrte, eine junge Frau vor sich hin. Ihr Name war Geneviève, doch sie wurde nur Geniè genannt. Hier, auf und um den geerbten Hof, den sie einfach La Ferme5 nannten, hatte sich eine bunte Truppe junger Wissenschaftler gefunden, die auf etwas gestoßen waren. Geniè war ein temperamentvolles Mädel, groß, schlank, mit langen schwarzen Haaren und einem lockeren Mundwerk. Wenn sie nicht weiter kam, hatten die anderen ganz schön zu leiden. Auf dem kleinen Anwesen lebten sie zu fünft. Ihre Schwester Marie, von Beruf Mathematikerin, kochte mit Leidenschaft, und fand ihre Ergänzung in Pierre, einem schraubenden Experimentalphysiker. Ihr Bruder Maxim, theoretischer Physiker, war von praktischer Arbeit im Grunde weniger angetan. Das wurde aber akzeptiert, da Geniè sich einen handwerklich veranlagten Italiener, kurz Lodo genannt, geangelt hatte.

      Sie hatten sich die Aufgaben geteilt. Geniè kümmerte sich um den Papierkram und die sonstige Verwaltung. So war sie in den Bereich hineingewachsen, Berichte zu schreiben, Wissensbanken zu pflegen und sich um alles Dokumentative zu kümmern. Im Grunde mochte Geniè das, aber manchmal war es auch sehr knifflig zu verstehen, was die anderen von sich gaben. Dann konnte ein wenig Meckern nicht schaden, das befreite die Seele.

      Innerlich dachte sie gelegentlich: ‚Immer bin ich der Depp, der die Brut von diesen Ein-, Zwei-, Dreisteins und den anderen Intelligenzbestien ins Normale übersetzen darf.‘ Die Bildschirme, die sie umgaben, waren mit Diagrammen, Formeln und Textwüsten überfüllt. Was ist der Kern?

      ‚Der Zero-Time-Transmitter im Vergleich zur konventionellen Nachrichtenübertragung durch Funk‘.

      Der Titel war einfach.

      ‚Konventionelle Nachrichtenübertragung durch Funk? Langweilig, aber wie erkläre ich einen Zero-Time-Transmitter?‘, überlegte sie und fertigte eine Liste von Stichwörtern an, um sich durch die wichtigsten Begriffe zu hangeln.

      - konventionell: Wie Nachrichtenübertragung heute funktioniert.

      - Nachrichtenübertragung: Eine Nachricht wird von A nach B befördert.

      - Nachricht: Eine Information, die von etwas ausgeht (Sender) und mit der etwas Anderes (Empfänger) was anfangen kann, das für ein Anderes also eine Bedeutung hat.

      - Bedeutung: Voraussetzung ist eine gemeinsame Sprache; Bedeutungen werden Symbolen zugeordnet.

      - Information: Das Symbol und seine Bedeutung bilden die Information.

      - Symbol: Das Symbol benötigt einen Träger z.B. ein Blatt Papier.

      => Information kann nur bezogen auf einen Träger existieren. Einer Eigenschaft von Materie oder Energie wird eine andere Eigenschaft zugeordnet. Eine Bedeutung wird definiert. Beispielsweise weist der Konstrukteur einer grünen Leuchte eine bestimmte Eigenschaft zu, etwa ‚alles läuft‘. Das kann jemand, der die Verknüpfung von grüner Kontrollleuchte und ‚alles läuft‘ kennt, verstehen; er wird informiert.

      Und weiter:

      - Funk: Sendung und Empfang von elektromagnetischen (= em) Wellen, die Nachrichten übertragen. Die em-Wellen sind die Träger.

      - Senden: Die Nachricht wird auf die elektromagnetische Welle gepackt. Die Welle wird ausgestrahlt.

      - Empfangen: Die elektromagnetische Welle wird registriert, die Nachricht wieder herunter genommen und in eine für den Empfänger brauchbare Form wie beispielsweise Sprache umgewandelt.

      - wichtig hier: Die Übertragungszeit, elektromagnetische Wellen sind schnell, aber es wird immer Zeit gebraucht. Von der Erde zum Mond brauchen sie etwa 1,3 Sekunden.

      - neu: Der Zero-Time-Transmitter, Geräte, zwischen denen die Nachrichtenübertragung unendlich schnell ist. Es wird keine Zeit zur Übertragung der Nachricht benötigt. Damit könnte ein Roboter auf dem Mond von der Erde in Echtzeit gesteuert werden, weil es keine Verzögerungen durch die Laufzeit elektromagnetischer Wellen gibt.

      ‚Das war es schon‘, dachte Geniè. Schnell noch eine Grafik dazu:

      Damit eine Nachricht in dem Moment, zu dem sie der Sender erstellt, gleichzeitig beim Empfänger ankommt, braucht jeder einen Zero-Time-Transmitter (kurz: ZTT). Transmitter heißen sie, weil jedes Gerät zugleich senden und empfangen kann.

      ‚Wir

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