Maren - weniger Stress MEHR vom Leben. Marion Müller

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Maren - weniger Stress MEHR vom Leben - Marion Müller страница 5

Maren - weniger Stress MEHR vom Leben - Marion Müller

Скачать книгу

„Oh nee! Das darf doch wohl nicht wahr sein“, kommt die mürrische Antwort. Aus den Augenwinkeln kann Maren gerade noch sehen, wie sich Daniel an dem Wäschekorb zu schaffen macht und sein Shirt herausfischt – nicht ohne den anderen Inhalt auf dem Boden zu verstreuen. „Tief durchatmen“, denkt sich Maren. „Daniel, du willst das Shirt doch wohl nicht noch mal anziehen.“ „Klar, das geht noch.“ Stefan wirft Maren den berühmten Lassihndocheinfach-Blick zu. So können anscheinend nur Männer das Thema Sauberkeit sehen. Zum Glück ist noch genug Entspanntheit vom gestrigen Abend übrig und Maren beschließt, diesmal auf ihren Mann zu hören. Schließlich muss ihr Sohn ja mit dem Shirt herumlaufen und nicht sie. Gelassenheit hat ja auch etwas mit lassen zu tun.

      „Na, Schatz, wie war es eigentlich gestern Abend bei deinem Kurs?“, fragt Stefan beim Frühstück. Maren freut sich über sein Interesse. Sie weiß, er hält das Ganze eher für „Psychoquatsch“. Als ganzer Kerl rennt und schlägt er sich den Stress aus dem Körper bei den wöchentlichen Tennisstunden mit seinem Freund Nils und kommt dabei eher außer Atem als bewusst auf den Atem zu achten. Maren legt los mit ihrem Bericht, merkt jedoch schnell, dass Stefan eher auf die Zeitung schielt als wirklich zuzuhören.

      „Wann hat er eigentlich aufgehört, sich wirklich für mich zu interessieren?“, schießt es Maren kurz durch den Kopf. Dann wird ihre Aufmerksamkeit wieder von ihren Kindern beansprucht. Franzi beschimpft Daniel gerade als „asozial“, weil er das Shirt aus dem Wäschekorb angezogen hat. Daniel kontert mit „dumme Kuh“ und Maren beamt sich gedanklich zum gestrigen Abend zurück. Wie friedlich doch bei dem Kurs alles war.

      Na gut, also auf ins Gefecht. Auf dem Weg mit dem Auto zur Arbeit wartet schon der morgendliche Stau auf Maren. Als sie gerade beginnen will, ungeduldig mit den Fingern auf dem Lenkrad zu trommeln, fällt ihr wieder der Atem ein. Eigentlich eine gute Gelegenheit für eine Atemübung. Maren konzentriert sich auf ihren Atem, atmet langsam und ganz bewusst ein und aus, stellt sich dabei vor, wie der Stress mit dem Ausatmen durch ihre Füße entweicht. Fantastisch – es funktioniert. Der Stau löst sich dadurch zwar nicht auf, aber Maren wird ruhiger. Sie kann die Situation jetzt sowieso nicht ändern, aber sie kann entscheiden, wie sie mit dem Stau umgeht, ob sie sich aufregt, ungeduldig wird und sich dadurch selbst stresst oder ob sie die Wartezeit nutzt für eine Atemübung.

       Nicht die Situation stresst, sondern unsere Einstellung

      Wir können nicht verhindern, in stressige Situationen zu geraten. Das wird immer wieder passieren. Wir können jedoch entscheiden, wie wir reagieren. Eine Situation ist einfach da. Unsere Bewertung erst macht sie zu einer Katastrophe oder einer guten Gelegenheit. Nehmen wir als Beispiel das Wetter. Wir haben nicht die Macht, Wetter zu machen, sondern müssen uns mit dem arrangieren, was kommt. Wenn es regnet, können wir uns ärgern, weil die geplante Radtour ins Wasser fällt oder uns freuen, dass wir die Pflanzen im Garten nicht gießen müssen. Egal wie wir uns entscheiden, am Regen ändert das nichts. Es ändert jedoch viel an unserem Wohlbefinden.

       Willkommen im Land der Säbelzahntiger

      Maren hat es endlich ins Büro geschafft. Ihr Chef empfängt sie schon ungeduldig: „Wo ist die Präsentation für den Vorstand, Frau Meyer? In 20 Minuten geht es los. Ich muss noch mal drüber gucken.“ „In Ihrer rechten Schublade, Herr Keller.“ Maren atmet erst einmal durch. Das ist ja schon wieder ein toller Empfang – kein „guten Morgen“, kein „bitte“, kein „danke“, keine Wertschätzung dafür, dass sie gestern noch eine Stunde länger gearbeitet hat, um die Präsentation fertig zu bekommen. Herr Keller ist ein übelgelaunter, knurrender Säbelzahntiger. Bei dem Gedanken muss Maren unweigerlich schmunzeln. Gut wenigstens, dass Herr Keller jetzt erst einmal für zwei bis drei Stunden mit dem Vorstand und seiner Präsentation beschäftigt ist.

      Kurz darauf ruft Marens Kollegin an. Sie kommt gerade vom Arzt, ist weiterhin arbeitsunfähig geschrieben. „Na großartig, das scheint wirklich mein Glückstag zu sein“, denkt Maren, bevor das Telefon schon wieder klingelt.

      So geht es den ganzen Morgen, an Pause ist nicht zu denken. Als Maren gerade Feierabend machen will, packt der Säbelzahntiger in Form von Herrn Keller sie am Wickel. „Frau Meyer, könnten sie das noch eben für mich erledigen?“ Maren beißt die Zähne zusammen und bleibt wieder einmal länger.

      Nachmittags zu Hause geht es weiter: Essen kochen, Wäsche waschen, bügeln, Staub saugen, aufräumen – das normale Programm eben. Das bewusste Atmen hat Maren inzwischen schon fast vergessen. Es wird höchste Zeit, sich selbst zu motivieren. Stefan hat seinen Tennisabend mit Nils. Das ist die Gelegenheit, um endlich ihre Freundin Sabine anzurufen. Schade, es ist nur der Anrufbeantworter zu Hause. Ach ja, ist heute nicht Vollmond? Da lädt Sabine doch immer zur Vollmondmeditation ein. Das soll angeblich so kraftvoll sein. Maren ist da eher skeptisch. „Ich könnte mir ja die Listen von gestern Abend nochmals ansehen“, beschließt sie.

      Interessant, Säbelzahntiger Keller nimmt einen der vorderen Plätze bei den Stressoren ein. Als Lösung hat Maren „einfach mal Nein sagen“ notiert. Die Chance hat sie vertan heute. Sagt sich theoretisch ja auch leichter. Wahrscheinlich bekommt der Keller einen Tobsuchtsanfall, wenn Maren nach Hause geht, ohne alle seine Forderungen vorher gewissenhaft erfüllt zu haben. Alles richtig machen, perfekt sein – das ist auch so ein Thema. Heute Morgen, als ihr Sohn das schmutzige T-Shirt angezogen hat, war ihre größte Befürchtung, was die anderen denken könnten – sie sei eine schlechte Mutter, überfordert mit Beruf und Familie, bei Meyers geht es drunter und drüber. Eigentlich ist es doch das Problem der anderen, was die denken und nicht ihres – theoretisch jedenfalls.

      Von Tag zu Tag hält der Stress Maren stärker umschlungen und der Entspannungskurs, die Atemtechnik, die Listen geraten mehr und mehr in den Hintergrund. Das Telefonat mit Sabine, das Maren dann 2 Tage später endlich führt, bringt sie für kurze Zeit wieder auf Kurs, aber leider eben nur für kurze Zeit. Gut, dass bald wieder Mittwoch ist.

       Kapitel 1: Das Wichtigste im Überblick

      o Auch und vor allem bei Stress ist es wichtig, viel (Wasser) zu trinken

      o Akuter Stress kann lebensrettend sein, chronischer Stress schadet

      o Ressourcen- und Dankbarkeitslisten können den Blick öffnen für Positives, für Fähigkeiten und Möglichkeiten

      o Wer seine Stressoren kennt, kann ihnen besser begegnen

      o Aufschreiben von Stressoren und Lösungsmöglichkeiten unter Zeitdruck lässt Gedanken zu, ohne sie zu bewerten

      o Den Atem können wir in gewisser Weise beeinflussen

      o Ein ruhiger Atem beruhigt auch die Gedanken

      o Tiefes Atmen versorgt den Körper gut mit Sauerstoff

      o Atemübungen sind überall möglich

      o Nicht die Situation stresst, sondern unser Umgang damit

      o Nur wer in ruhigen Zeiten übt, wird das Erlernte in Stresssituationen anwenden können

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно

Скачать книгу