...und schon bist Du Rassist!. Carl Betze
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Gegenstimmen? In den Medien Fehlanzeige. Schon im Dezember 2015 weist eine Studie des Instituts für Demoskopie in Allensbach darauf hin, dass die Mehrheit der Bevölkerung sich über die Flüchtlingskrise sehr einseitig „informiert“ fühlt. Der überwiegende Teil der Medienvertreter reagiert verstimmt. Kritik an ihrer Berichterstattung wird als rechtspopulistisch gebrandmarkt. Das Gefühl der einseitigen Berichterstattung – nur Einbildung ressentimentgeladener Kleinbürger, die von „Mainstreammedien“ schwadronieren? Eindeutig nein. Die Studie der Otto Brenner Stiftung belegt, wie die führenden überregionalen deutschen Zeitungen, ebenso wie die Lokalpresse „das Narrativ Willkommenskultur“ im Sinne der Positionen des Politdiskurses verbreiten und hierbei deren euphemistisch-persuasive Diktion übernehmen. Die Erkenntnis, weniger akademisch ausgedrückt: Auch Regionalzeitungen haben den von den politischen und medialen Meinungsmachern eingeforderten Weltoffenheits- und Bereicherungshype enthusiastisch übernommen. Negative Berichte werden ausgeblendet, kritische Stimmen bleiben ungehört. Die Leitmedien sind „in ihren Meinungsbeiträgen größtenteils auf die politischen Eliten fixiert geblieben“.
Erstellt wird die Studie unter der Leitung des Medienwissenschaftlers Michael Haller durch die Hamburg Media School in Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig. Ausgewertet werden mehr als 30.000 Medienberichte aus dem Zeitraum zwischen Februar 2015 und März 2016, veröffentlicht in den großen überregionalen Tageszeitungen (FAZ, Süddeutsche Zeitung, Welt und Bild), auf Online-Portalen (Spiegel Online, Focus Online, Tagesthemen.de) und in 85 Lokalzeitungen. Das höchst unbequeme Ergebnis der Studie lautet zusammengefasst: Die Medien sind in dem besagten Zeitraum auf die Diktion der politischen Elite fixiert. Die Sorgen, Ängste und Widerstände der Menschen werden nicht aufgegriffen. Wenn doch, dann in belehrendem oder verächtlichem Tonfall. Stattdessen wird die „Willkommenskultur“ als moralische Verpflichtungsnorm vermittelt. Die Medien machen sich zum Sprachrohr der politischen Eliten, abweichende Meinungen werden nicht mehr gehört.
Ablehnende Reaktionen in der Bevölkerung werden, insbesondere mit Blick auf die östlichen Bundesländer, als aus „Dunkeldeutschland“ ausgegrenzt.
Eindringlich wird für die Willkommenskultur geworben, sie sei wirtschaftlich notwendig und gesellschaftlich wünschenswert.
Parlamentarische Kritiker der Flüchtlingspolitik, insbesondere Vertreter der AfD, kommen in der Berichterstattung quasi nicht vor.
Die Studie der Otto Brenner Stiftung entlarvt somit die Selbstschutzreflexe der Medien - „wer von Mainstreammedien spricht, ist rechtsradikal“- eindeutig und unzweifelhaft als Betriebsblindheit (34).
Trotzdem hat der von Politikern wie Medien gleichsam befeuerte Willkommensfanatismus offenbar Langzeitwirkung.
Eine Umfrage der Bertelsmann-Stiftung aus dem Jahr 2017, die mit den Worten 'Willkommenskultur besteht Stresstest, aber Skepsis gegenüber Migration wächst' überschrieben ist, fördert zu Tage: Auch im Angesicht der grausamen Anschläge und aller Überfremdungsängste, der Furcht vor eingewanderten Terroristen und sozialer Probleme infolge der verstärkten Einwanderung zum Trotz, gibt es keinen drastischen Einbruch, was die freundliche Gesinnung in der deutschen Bevölkerung betrifft (35).
Ein 180-Grad-Schwenk in der Willkommenskultur findet in Deutschland bislang nicht statt. Soll er ja auch nicht.
Aber ein wenig Abkehr von der gelebten Willkommenshysterie zugunsten einer kritischen Auseinandersetzung damit, was innerhalb der deutschen Staatsgrenzen angesichts der anhaltenden Masseneinwanderung vor sich geht, wäre sicherlich wünschenswert und stünde unserem Lande durchaus gut zu Gesicht.
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