Vom Abschied meines besten Freundes. Ann-Rebecka Madsen
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Als ich ankam, sah ich das ganze Ausmaß. Funis Ohren hingen schlapp herunter, sein Fell war nass, kalt, dreckig bis obenhin. Er musste Stunden auf der Weide gelegen haben und war kaum wiederzuerkennen.
Wir führten ihn über den Hof, wie man es so macht. Keinen Meter wollte er ohne mich gehen. Die erste Tierärztin gab ihm eine Infusion mit Morphin, aber sie begriff den Ernst der Lage nicht. Später kam der Chef-Tierarzt und hatte eine vernichtende Diagnose. Überlebenschance 5%. Ich bin sicher, dass er bereits wusste, wie der Tag für Funi enden würde. Es gab noch mehr Dröhnungen, Schmerzmittel, eine Schlundsonde. Und ich sollte ihn weiter führen.
Ich wollte noch nicht aufgeben und auf unsere Tierärztin warten. Sie brauchte über eine Stunde zum Hof, eine gefühlte Ewigkeit für uns. Ich rief sie mehrmals an, dass sie sich auch ja beeilte.
Funi und ich standen die ganze Zeit nebeneinander am Ende der Stallgasse, mit hängende Köpfen und vielen Tränen, meine Hände an seinem Rücken, den Hals entlangfahrend, ganz nah bei ihm. Es gab nur uns zwei. Ich gab ihm mein Wort: „Ganz egal, was passiert, heute Abend ist alles vorbei! Das verspreche ich dir!“
Als Funi die Stimme unserer Tierärztin hörte, hob er seinen Kopf. Er erkannte sie gleich. Ein kurzer Hoffnungsschimmer.
Wir machten und taten. Den gesamten Tag kämpften wir für eine Besserung. Doch es half alles nichts. Funi „sagte“ mir, dass es nun gut ist. Für einen Sekundenbruchteil waren wir eins – ich weiß nicht, wie ich es sonst beschreiben soll. Einen kurzen Augenblick fühlte ich mich, als wäre ich er. Und ich wusste, alles war gut.
Am Abend kam erneut der Chef-Tierarzt und legte meinen besten Freund in der Reithalle schlafen. Ein letztes großes Schnaufen und Funi sank in meinen Armen zusammen.
Ich weiß nicht, wie lange ich neben ihm saß, bevor ich wieder sprechen konnte. Mir war wichtig, Sky die Möglichkeit zu geben, sich zu verabschieden. Sie sollte wissen, was mit ihrem besten Freund passiert ist. Eine Freundin holte sie zu uns. Nach einer kleinen Schreckenssekunde ging Sky auf Funi zu und nahm leise Abschied.
Diesen Winterabend kurz vor Weihnachten werde ich nie vergessen. Noch vier Stunden saß ich im Sand bei ihm, meine Hand an Funis kaltem Körper. Es war nicht mehr er. Bis ich zusammenbrach. Ich hatte keine Tränen mehr.
„I‘m not saying anything because I‘m feeling.“
#336Tage #Funi #InLovingMemory
17. Dezember 2016
— …
Ich habe, was ich habe und damit bin ich glücklich. Und ich bin auch glücklich, obwohl ich verloren habe, was ich mal hatte. Das Jahr ist so schnell vergangen und nun ist es auch vorbei. Aber es ist nicht alles weg, nur anders. Die Erinnerung bleibt.
Ich habe meine Trauer voll durchlebt. Es war beschwerlich und tief und emotional. Der Schmerz geht niemals weg, aber er lässt nach und verändert sich, wenn er damit fertig ist, einen gelehrt zu haben, was man lernen muss. Irgendwann merkt man, das es Zeit wird, abzuschließen. Die Zukunft braucht mich, nicht die Vergangenheit. Es ist Zeit, wieder glücklich zu sein.
Ich schließe ab, mit dem, was war und öffne mein Herz für alles, was kommt. Denn eines ist ganz klar im Leben: Es geht immer weiter.
#Funi #365Days #TheEnd
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