Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung. Alfred Bekker

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung - Alfred Bekker страница 52

Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung - Alfred Bekker

Скачать книгу

laufe nicht für ihn«, schrie Karla. »Kapiert ihr denn noch immer nicht? Ich bin der Lockvogel, und es ist vielleicht schon alles zu spät.«

      »Lockvogel, für wen?«

      »Für den Mörder, verflucht noch mal!«

      Der Großlude gab den Männern einen Wink. Sie ließen das Mädchen los.

      »Soll das heißen, du willst den Mörder fangen?«

      »Ja, davon rede ich doch die ganze Zeit.«

      Sie waren zum ersten Mal sprachlos.

      »Das glauben wir dir nicht!«

      »Es ist die Wahrheit. Sobald er geschnappt ist, werde ich nicht mehr dort stehen. Ich denke gar nicht daran.«

      »Wie kannst du uns beweisen, dass du die Wahrheit sagst?«

      »In der Tasche ist ein Gerät. Wenn man die mir nicht gleich fortgerissen hätte, wäre von mir Alarm geschlagen worden. Ich glaube, die Polizei hat schon den Schuppen umstellt. Es ist ein Sender in der Tasche.«

      Sie rissen die Tasche auf und fanden tatsächlich das Gerät.

      Der Großlude kam nicht mehr dazu, eine Antwort zu geben, da öffneten sich von allen Seiten die Türen, und die Beamten betraten den Raum.

      Nun waren sie wiederum von den Socken.

      »Was geht hier vor?«

      Der Großlude bekam ein verlegenes Gesicht.

      »Tut mir leid, Verden, das konnte ich ja nicht wissen. Ich dachte, ein revierfremder Nachtvogel hätte sich bei uns eingeschlichen. Wenn wir auch im Augenblick die gute Ware nicht laufen haben, so bewachen wir doch unseren Strich. Denn die anderen warten doch nur darauf, unser Gebiet zu erobern. Ihr hättet uns Bescheid sagen müssen, dass sie als Lockvogel fungiert. Selbstverständlich geben wir ihr jetzt Geleitschutz und passen von unserer Seite auf. Das ist doch Ehrensache. Hab’ nicht gewusst, dass eine Tippelschickse den Mut aufbringt, sich dem Mörder anzubieten.«

      »Man sollte eigentlich zuerst denken und dann handeln. Wenn man sie an Ort und Stelle befragt hätte, wäre alles in Ordnung gewesen.«

      Der Großlude wandte sich an Karla.

      »Du bist also ein Bullenfreund.«

      »Vera war meine Freundin.«

      »Das letzte Opfer, aber sie hat ja gar nicht bei uns gestanden.«

      »Sie war keine Dirne.«

      Verden nahm sich Karlas an und brachte sie zum Strich zurück. Die alte Mieze war gleich wieder zur Stelle und wollte wissen, was los gewesen war.

      »Ich habe die Genehmigung erhalten«, sagte sie nur. Karla war sich bewusst, dass sie nicht erzählen durfte, weswegen sie hier stand. Vielleicht war der Mörder sogar mit einigen Dirnen bekannt und erfuhr von ihnen zufällig, was er wissen wollte.

      »Na, dann auf gute Zusammenarbeit. Haste vielleicht eine Buddel bei dir?«

      »Tut mir leid, ich trinke nicht.«

      »Bist eine verdammt stolze Nutte, aber den Zahn ziehen sie dir schnell. Unsere Brüder sind nicht wählerisch. Na, wirste alles schon noch erleben.«

      Karla dachte, warum gehst du nicht auf deinen Platz, ich kann dich nicht mehr ertragen. Die Alte dachte aber nicht daran. Als die ersten Kunden erschienen, machte sie auf wild und stürzte sich gleich auf die haltenden Wagen. Sie bot sich in derart widerlicher Art an, dass Karla an sich halten musste, um nicht fortzulaufen. Allein der Gedanke, dass die Männer annehmen mussten, sie sei genauso verkommen, machte sie wütend.

      Die Kunden musterten die Alte und nickten dann Karla zu.

      »Los, komm, Puppe, mit dir will ich es mal versuchen. Mach schon, oder brauchst du eine Extraeinladung.«

      »Ich komme«, sagte sie leise und dachte: Ich tue es für Claudia und Vera.

      Jetzt sollte sie den Strich von seiner dunklen Seite kennenlernen. Die Männer waren in ihrer Art gemeiner und brutaler zu den Dirnen. Außerdem waren sie längst nicht bereit, viel zu bezahlen. Sie versuchten sogar, die Dirnen noch zu betuppen. Und die mussten das Spielchen mitmachen. Karla ekelte sich. So schlimm hatte sie sich den Straßenstrich nicht vorgestellt.

      Zwölf Kunden musste sie in dieser Nacht bedienen. Sie kamen mit dem Auto. Dann fuhr man auf einen der Industriehöfe und erledigte schnell das Geschäft. War das noch normal? Karla verstand die Männer nicht, und was die in der Kürze nicht alles von ihr verlangten. Sie waren tatsächlich der Überzeugung, ich habe eine Nutte im Wagen, mit der kann ich anstellen, wonach mir der Sinn steht. Schließlich habe ich sie ja bezahlt.

      Da kamen sie bei Karla aber nicht weit. Sie wehrte sich so gut sie konnte, und weil sie ja nicht ewig hier stehen wollte, brauchte sie auch keine Stammkunden. Sie sagte den widerlichsten Kunden ihre Meinung ins Gesicht. »Du bist ein dreckiges, widerliches Schwein. Wenn du denkst, wir sind der Abschaum, was bist du dann erst?«

      Ein paar schwiegen, andere wollten sie prügeln, aber sie hielt sich diese miesen Kunden vom Leib.

      Das war noch nicht alles. Wenn sie aus dem Wagen stieg, stand schon die Alte da. Je länger die Nacht, um so wütender wurde sie.

      »Zisch ab, hörst du, du verdirbst mir das Geschäft.«

      »Wieso das denn?«

      »Nur weil du eine Neue für die bist, nehmen sie dich, klar. Morgen ist es schon wieder anders.«

      »Warum regst du dich auf?«, konterte sie. »Und warum musst du so mit mir reden? Kannst du es nicht vernünftig sagen? Wir ziehen doch an einem Strick.«

      »Scheiße noch mal, ich soll mich wohl mit dir verbrüdern. Ich lach’ mich tot, wenn der Mörder dich holt. Mich lässt man zufrieden, verstehst du. Alte Huren will er nicht. Dich wird er auch noch mundtot machen, darum gebe ich dir einen Rat: Verschwinde, bevor es zu spät ist.«

      Karla blickte sie aufmerksam an.

      Ruhig sagte sie: »Du sprichst ja grade so, als wolltest du dem Mörder Bescheid stoßen.«

      Die Alte gaffte sie entsetzt an.

      »Das ist ja wirklich die Höhe.«

      »Du tust es vielleicht. Willst du den Strich für dich? Müssen deswegen die Jungen dran glauben?«

      Da kreischte sie los und wollte sich auf Karla stürzen, ihr das Gesicht zerkratzen.

      Da machten sich die Luden nützlich. Sie waren sofort zur Stelle und jagten die Alte davon.

      »Wenn sie dich noch einmal belästigt, sag uns Bescheid, darin jagen wir sie für alle Zeiten zum Teufel.«

      Karla packte das Mitleid mit der Alten. Sie kämpfte um das Überleben und hatte noch nichts eingenommen. Deshalb war sie so wütend geworden. Sollte sie ihr die Einnahmen schenken? Eigentlich mochte sie das

Скачать книгу